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Worttrennung:
- Vor·liek, Plural: Vor·lie·ken
Aussprache:
- IPA:
- Hörbeispiele: Vorliek (Info)
Bedeutungen:
- Seemannssprache: vorderer Seite/vorderer Rand eines Segels
Herkunft:
- Determinativkompositum (Zusammensetzung) aus dem Präfix vor- und dem Substantiv Liek
Beispiele:
- „Bei allen Takelagen, mit Ausnahme der Vollmasttakelage, sind die Segel um ihr Vorliek drehbar.“[1]
- „Ein gut getrimmtes Segel soll eine vom Vorliek bis zum Achterliek parabolisch gekrümmte Fläche darstellen (s. Abb. 31), d. h. das Segel soll am Vorliek rund und am Achterliek flach stehen.“[2]
- „Mit Rolleinrichtung für das Vorsegel ist dessen Durchhang im Vorliek nicht mehr hinnehmbar. Sie verschwindet wieder in der Zubehörkiste.“[3]
- „Erhöht man die Spannung am Heck, so steigt auch der Zug auf das Vorstag. Das wiederum hat zur Folge, dass das Vorliek der Genua weniger stark durchhängt. Die Profiltiefe des Segels nimmt ab, und die Anströmkante wird flacher.“[4]
- „Damit das am fliegenden Stag gefahrene Segel auch höher am Wind seine Form behält und den gewünschten Vortrieb liefert, muss das Vorliek deutlich stärker durchgesetzt werden.“[5]
- „Ein Gummizug am Vorliek erleichtert das Einholen und Sichern des Großsegels und sorgt für mehr Sicherheit auf dem Vorschiff“[6]
- „Beim Reffen haben die beiden Bugleute das Vorliek herunterzuholen, zwei Mann von den Luvduchten bedienen Fall und Niederholer , die Leute im Lee knoten die Zeiſings.“[7]
- „Allgemein nötig ist eine Kausch (eine mit einem Metallring verstärkte kreisförmige Öffnung) im Segeltuch, die knapp am Vorliek und oberhalb des Segelhals angebracht ist, und eine Leine, durch deren Anholen beziehungsweise Fieren der erwünschte Trimm bewirkt wird.“[8]
- „sitzt etwa 15 bis 30 cm über dem Hals des Großsegels im Vorliek und kann mit einer Ausholerleine oder Talje auf den Baum heruntergeholt werden.“[9]
- „Das Vorliek muß soviel Spannung haben, daß sich keine waagerechten Falten mehr bilden und noch keine Falten parallel zum Mast entstehen.“[10]
Charakteristische Wortkombinationen:
- mit Verb: das Vorliek flattert / killt
- mit Verb: das Vorliek durchsetzen / strecken
- mit Adjektiv: eingerissenes / gerecktes / verstärktes Vorliek
- mit Substantiv: Vorliek der Fock / der Genua / des Gennakers / des Großsegels / des Vorsegels
Wortbildungen:
- Vorliekspannung
Übersetzungen
Seemannssprache: vorderer Seite/vorderer Rand eines Segels
- Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Vorleik“
Quellen:
- ↑ Paul Wagner: Strömungsenergie und mechanische Arbeit. Springer-Verlag, 2013, ISBN 9783642507885, Seite 192 (Zitiert nach Google Books)
- ↑ Harry Wustrau: Vom Kanu Zum Kleinen Kreuzer. BoD, 2011, ISBN 9783864440168, Seite 61 (Zitiert nach Google Books)
- ↑ Ute Sendtner-Voelderndorff, Stefan Sendtner-Voelderndorff: "Sausebraus" in Frankreich. Spandauer Yacht-Club e.V., Berlin, Deutschland, 14. September 2016, abgerufen am 19. August 2020 (Spandauer Yacht-Club, Clubnachrichten 3/2016, Seite 22).
- ↑ Hauke Schmidt: Riggtrimm – Achterstag: Spannersysteme verstehen und optimieren. yacht.de, Hamburg, Deutschland; verantwortet von Delius Klasing Verlag GmbH, Bielefeld, Deutschland, 4. März 2019, abgerufen am 19. August 2020.
- ↑ Hauke Schmidt: Beschläge – Raum-Ausstattung für Raumwindsegel. yacht.de, Hamburg, Deutschland; verantwortet von Delius Klasing Verlag GmbH, Bielefeld, Deutschland, 18. November 2019, abgerufen am 19. August 2020.
- ↑ Michael Rinck: Großsegel-Bergehilfe. yacht.de, Hamburg, Deutschland; verantwortet von Delius Klasing Verlag GmbH, Bielefeld, Deutschland, 9. März 2020, abgerufen am 19. August 2020.
- ↑ Reinhold Werner: Die Schule des Seewesens. Handbuch der praktischen Seemannschaft und Steuermannskunst. Weber, 1866, Seite 113 (Zitiert nach Google Books)
- ↑ Wikipedia-Artikel „Cunninghamstrecker“ (Stabilversion)
- ↑ Juan Baader, Hans G. Strepp, Dr. Eckbert Zylmann: Seemannschaft – Handbuch für den Yachtsport. 21. Auflage. Delius Klasing + Co, Bielefeld 1990, ISBN 3-7688-0523-9 , Seite 137
- ↑ Juan Baader, Hans G. Strepp, Dr. Eckbert Zylmann: Seemannschaft – Handbuch für den Yachtsport. 21. Auflage. Delius Klasing + Co, Bielefeld 1990, ISBN 3-7688-0523-9 , Seite 136