Wüterich

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Wüterich (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ der Wüterich die Wüteriche
Genitiv des Wüterichs der Wüteriche
Dativ dem Wüterich den Wüterichen
Akkusativ den Wüterich die Wüteriche

Worttrennung:

Wü·te·rich, Plural: Wü·te·ri·che

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Wüterich (Info)

Bedeutungen:

ein Mensch, der schnell wütend wird und leicht tobt
Botanik: Wasserschierling

Herkunft:

mittelhochdeutsch wüeterī̌ch, wuoterī̌ch „Tyrann, Teufel“, althochdeutsch wuotarīh, belegt seit dem 9. Jahrhundert [1]
Ableitung von Wut mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -erich (plus Umlaut)

Synonyme:

Berserker, Rohling, Tobender, Tobsüchtiger, Wüter
wissenschaftlich: Cicuta virosa

Weibliche Wortformen:

Wüterin

Beispiele:

„Und nicht nur vor der Kamera gab er den Wüterich: Gegen Ende der Dreharbeiten drohte er seinem Regisseur mit Mord.“[2]
  „Zu Dionys, dem Tyrannen, schlich
Damon, den Dolch im Gewande:
Ihn schlugen die Häscher in Bande,
‚Was wolltest du mit dem Dolche? sprich!‘
Entgegnet ihm finster der Wüterich.
‚Die Stadt vom Tyrannen befreien!‘
‚Das sollst du am Kreuze bereuen.‘“[3]
„Der Friederich, der Friederich, das war ein arger Wüterich![4]
„Ein Verschnittener, der eine Frau liebt, die ihn verabscheut, wird zum Wüterich.“[5]
„Es konnte der schmerzgebeugten Witwe gar nichts Besseres passieren, als daß dieser Wüterich endlich, vom Schlag getroffen, beim Backen der Morgenbrötchen und der Hefekuchen dahinsank; trotzdem aber glaubt sie das plötzlich nicht mehr.“[6]

Übersetzungen

Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Wüterich
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Wüterich
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalWüterich
Wikipedia-Artikel „Wasserschierling

Quellen:

  1. Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Wüterich
  2. Wortschatz-Lexikon Uni Leipzig, Quelle: fr-aktuell.de vom 19.04.2005
  3. Friedrich Schiller → WP: Gedichte. In: Projekt Gutenberg-DE. Die Bürgschaft (URL).
  4. Heinrich Hoffmann → WP: Der Struwwelpeter oder lustige Geschichten und drollige Bilder. Publio Kiadó Kft., 2013, ISBN 9786155367878, Die Geschichte vom bösen Friederich (zitiert nach Google Books).
  5. Giacomo Casanova: Geschichte meines Lebens, herausgegeben und eingeleitet von Erich Loos, Band XII. Propyläen, Berlin 1985 (Neuausgabe) (übersetzt von Heinz von Sauter), Seite 151.
  6. Erich Maria Remarque: Der schwarze Obelisk. Geschichte einer verspäteten Jugend. Roman. 5. Auflage. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2003, ISBN 3-462-02725-5, Seite 77. Erstmals 1956 erschienen.