grattlig

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grattlig (Deutsch)

Positiv Komparativ Superlativ
grattlig grattliger am grattligsten
Alle weiteren Formen: Flexion:grattlig

Worttrennung:

gratt·lig, Komparativ: gratt·li·ger, Superlativ: am gratt·ligs·ten

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild grattlig (Info)

Bedeutungen:

bayrisch, österreichisch: in einem schlechten, desolaten Zustand seiend

Herkunft:

abgeleitet vom Grattler

Synonyme:

heruntergekommen, schäbig, lumpig, marode, schmutzig

Beispiele:

Dieser Supermarkt war ein richtig grattliger Laden.
Die graue Dachrinne sieht einfach grattlig aus.
Er lief durch das grattlige Bahnhofsviertel auf der Suche nach einem Hotel.
„Es ist diese Mischung aus luxuriös und grattlig, die mir gefällt.“[1]
„Ich finde mich plötzlich wieder in einem Hinterhof, nicht groß, nicht geleckt, nicht spießig, nicht grattlig, nicht verkitscht, nicht puristisch, nicht sauber, nicht poliert. Grün.“[2]
„Ganz anders als in der Wirtschaft seiner Familie sei es damals gegenüber zugegangen, , im sogenannten Dönerhaus: Das war schon grattlig.“[3]
„Vor mir tut sich dieselbe grattlige Halle wie vor einem halben Jahr auf, mit gefliestem Fußboden und Holzfurnier.“[4]
„»So ein grattliges Glump!« Ich stecke mit meinem Arm bis zum Schulterblatt in dem Kaffeevollautomaten unserer Büroküche, fluche auf schönstem Bairisch und versuche, die Maschine wieder zum Laufen zu bringen.“[5]
„Ein aktiver Bauernhof war natürlich kein geeignetes Motiv als Titelbild für »Schöner Wohnen«, ihrer auch nicht, aber das hier war ein Grattlerhof. Der grattligste, den sie seit Langem gesehen hatte.“[6]

Übersetzungen

Bairischer Wikipedia-Artikel „Grattla“ (dort auch „grattlig“)

Quellen:

  1. Ein Gegenentwurf zu den Coffeeshops. In: abendzeitung-muenchen.de. 12. Oktober 2012, abgerufen am 2. Januar 2021.
  2. Da schau her! Albrecht Ackerland über Hinterhöfe. In: wochenanzeiger.de. 8. April 2010, abgerufen am 2. Januar 2021.
  3. Da ging's nie krachert zu. In: sueddeutsche.de. 13. März 2017, abgerufen am 4. Januar 2021.
  4. Emma Sternberg: Die Breznkönigin. Heyne Verlag, 2013, ISBN 9783641102821 (zitiert nach Google Books, abgerufen am 4. Januar 2021).
  5. Katharina Lang: 150 Days to Date. Bastei Lübbe, 2017, ISBN 9783732539758 (zitiert nach Google Books, abgerufen am 4. Januar 2021).
  6. Nicola Förg: Mord im Bergwald. Piper Verlag, 2010, ISBN 9783732539758 (zitiert nach Google Books, abgerufen am 4. Januar 2021).