peregrinieren

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peregrinieren (Deutsch)

Person Wortform
Präsens ich peregriniere
du peregrinierst
er, sie, es peregriniert
Präteritum ich peregrinierte
Konjunktiv II ich peregrinierte
Imperativ Singular peregrinier!
peregriniere!
Plural peregriniert!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
peregriniert haben
Alle weiteren Formen: Flexion:peregrinieren

Worttrennung:

pe·re·g·ri·nie·ren, Präteritum: pe·re·g·ri·nier·te, Partizip II: pe·re·g·ri·niert

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild peregrinieren (Info)
Reime: -iːʁən

Bedeutungen:

veraltet: fern von zu Hause unterwegs sein; außerhalb der Heimat wandeln, laufen, reisen; insbesondere religiös: eine Wallfahrt begehen, wallfahren, pilgern

Herkunft:

lateinisch peregrinari → la[1], zu lateinisch peregrīnus → la „fremd, ausländisch“[2]

Beispiele:

„Ich bitte dich, sag mir, warumb befilcht nicht der Apostel seinem Discipel dem Thimotheo, daß er den Weg seier Perfection anfange in Allmosen geben, in stetem fasten, in vilem peregrinieren, in harter Casteyung seines Leibs, sonder nur blößlich, daß er nicht auffhöre zum betten. Hierauff gib ich dise antwort, daß vil Menschen können fromb seyn ohne fasten, ohne peregrinieren, one sich selbst disciplinieren, aber ohne einem innerlichen oder äusserlichem Gebett kan keiner fromb seyn, dann das vollnkomne Gebett ist, das man Gott den Vatter erkenne vnnd bekenne für einen einigen Herrn, vnnd seinen gebenedeyten Sohn für einen General Erlöser.“[3]
„Der Ketzer hingegen wandert mit Gott vorwärts in die Welt, labil, nicht stabil (sonst könnte er gar nicht wandern), das Dynamische hat er zum Credo, nicht das Statische (denn Gott wäre im Statischen verblieben, wenn ihm das Dynamische nicht wichtiger gewesen wäre) – und da Gott in ihm, dem Ketzer, peregriniert, wäre es verfehlt, ja wäre es gegen Gottes Willen, dieses von Fall zu Fall jedesmal unaustauschbar individualisierte Peregrinieren – dessen wiederum unaustauschbar individualisierte Wegvollführung Schicksal heißt – gleichsam gegen den metakosmischen Druck zu wenden, der es aus dem Noch-nicht-Sein ins Werden, aus Involviertem, welches vorweltlich zustande kam, in die Evolution zur Welt hin und durch die Welt hindurch treibt.“[4]
„Die 1735 gegründete Bergbauschule von Schemnitz wurde 1763 in den Rang einer Bergbauakademie erhoben. Dennoch mußten die meisten, vor allem protestantische Studenten immer noch an ausländische Universitäten peregrinieren, von wo sie die modernsten wissenschaftlichen Erkenntnisse mit in ihre Heimat brachten.“[5]
„Gehen ist nicht nur unbestimmtes Spazieren, einsames Umherstreifen. Im Lauf der Geschichte haben sich kodifizierte Formen entwickelt, die Ablauf, Ende und Ziel festlegen. Die Wallfahrt, das Peregrinieren, ist eine dieser großen kulturellen Formen.“[6]

Wortbildungen:

Peregrination, Peregrinator

Übersetzungen

früher bei canoo.net belegt

Quellen:

  1. Dieter Baer und wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion; Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 2. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2000, ISBN 3-411-04162-5. Seite 1012.
  2. Karl Ernst Georges: Ausführliches lateinisch-deutsches Handwörterbuch. 8. Auflage. Hannover 1913 (Nachdruck Darmstadt 1998): „peregrinor“ (Zeno.org)
  3. Antonio de Guevara: Speculum Religiosorum et exercitium Virtuosorum Oder: der geistliche Spiegel 1599. Seite 557. Virgeln (/) wurden als Kommas transkribiert.
  4. Herbert Fritsche: Der Ketzer – und warum Gott ihn braucht. In: Der große Holunderbaum. Verlag für homöopatische Literatur, Ulrich Burgdorf, Göttingen 1982.
  5. Ungarn und Finnland im Absolutismus und im aufgeklärten Absolutismus. Ungarn im habsburgischen Absolutismus (1686-1790). Bildung und Kultur. phf.uni-rostock.de
  6. Frédéric Gros: Unterwegs. Eine kleine Philosophie des Gehens. Riemann Verlag, München 2010, Google Books