Bzgl. Herkunft: @Udo T.: Habe mich bei der Herkunft mit ‚-bedingt‘ an ‚-bedingt‘ im Duden orientiert; ist es wirklich falsch? Gruß, --HГq (Diskussion) 23:21, 10. Apr. 2017 (MESZ)
Es gibt da sowieso verschiedene Ansichten, vgl. Durchschnitts- und Lieblings-. Meines Erachtens wird die Bedeutung dieses -bedingt in Bildungen wie altersbedingt von der Bedeutung von bedingt als eigenständiges Adjektiv gedeckt; altersbedingt heißt einfach „durch das Alter bedingt“. Ich sehe es daher als Adjektiv. -- IvanP (Diskussion) 10:09, 11. Apr. 2017 (MESZ)
nach BK: Hallo Dr. Karl-Heinz Best, unsere bisher angelegten Adjektive, die auf „-beding“t enden (siehe rückläufige Wörterliste) habe alle eine Herkunft in der Form „Determinativkompositum aus dem Substantiv XXX, dem Fugenelement -y und dem Adjektiv bedingt“. HГq hat umseitig nun „Kompositum, bestehend aus dem Substantiv Alter mit dem Fugenelement -s und dem Suffix -bedingt“ eingetragen. Das Suffix „-bedingt“ wird bei duden.de auf jeden Fall aufgeführt, siehe „Duden online „-bedingt““. Nun bin ich doch etwas unsicher und möchte Dich deshalb fragen, was denn nun richtig ist? Falls die umseitige Herkunft korrekt sein sollte, dann müsste man die anderen Einträge wohl entsprechend anpassen, was ich aber ohne endgültige Klärung nicht machen möchte. Und wenn es ein Suffix ist, ist es dann nicht eher eine Ableitung als ein Kompositum? Gruß --Udo T. (Diskussion) 10:17, 11. Apr. 2017 (MESZ)
Off-topic: In der Diskussion, auf die ich verlinkt habe („vgl. Durchschnitts- und Lieblings-“), steht von mir: „Der Abreisetag ist der Tag der Abreise, aber auch der Tag, an dem abgereist wird. DWDS und wir sagen, es sei aus Abreise zusammengesetzt, bei CanooNet ist es abreisen.“ Dabei stimmt das gar nicht (vielleicht war es früher so?), DWDS zerlegt Abreisetag in abreisen, dafür Anreisetag in Anreise und Reisetag in Reise. canoonet zerlegt Abreisetag in abreisen und Reisetag in reisen, dafür Anreisetag in Anreise. An der Stelle wollte ich noch etwas zum Thema Lexem loswerden. Zuvor dachte ich, es gebe zwei Bedeutungen, nämlich Stichwort im Lexikon (und zwar wörtlich genommen, also Lemma; wenn ein Lexikon also grammatische Morpheme verzeichnet, wären sie Lexeme dieses Lexikons) und lexikalisches Morphem, wobei Bedeutung für die Morphologie uninteressant sei, es also ungewöhnlich sei, ein Lexem als gebunden zu bezeichnen. Mittlerweile habe ich verstanden, dass mit Lexem eine Einheit mit lexikalischer Bedeutung unabhängig von Flexionsformen gemeint sein kann (vgl. Wikipedia: de, en) – egal ob komplex oder nicht – und dies grob mit „Stichwort im Lexikon“ umschrieben wird. Man never learns out. Im Eintrag gebundenes Lexem findet sich als Bedeutung jedoch nur (Hervorhebung von mir) „ Linguistik: Morphem, das nicht als selbständiges Wort, sondern immer nur als Wortteil vorkommt und durch Anhängung ein neues Lexem schafft“, als Synonyme werden gebundenes Grundmorphem und gebundenes lexikalisches Morphem genannt. Ich schlage vor, eine Formulierung zu nehmen, die zu allen möglichen Bedeutungen von Lexem passt, vielleicht „Lexem, das nicht als selbständiges Wort vorkommt“. Die Bedeutungen von Lexem gehören dann in den Eintrag Lexem. Oder wir geben mehrere Bedeutungen für gebundenes Lexem an, achten aber darauf, dass die Bedeutungsnummer der Beispiele stimmt. Im Eintrag Lexem steht: „ Linguistik: Grundform, Stichwort im Lexikon; Einheit der (langue)“ Nach meinem Verständnis ist ein Lexem gerade keine Flexionsform, auch keine Grundform, sondern kann mit einer Flexionsform konkretisiert/realisiert werden – vielleicht gibt es aber noch eine Bedeutung. Die Klammern in „Einheit der (langue)“ finde ich unschön, ich würde „Einheit der langue oder „Einheit der Langue“ schreiben. Darüber hinaus sind Grammeme doch auch Einheiten der Langue, also besser „lexikalische Einheit der Langue“. -- IvanP (Diskussion) 08:57, 13. Apr. 2017 (MESZ)