Geruchsästhetik

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Geruchsästhetik (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ die Geruchsästhetik die Geruchsästhetiken
Genitiv der Geruchsästhetik der Geruchsästhetiken
Dativ der Geruchsästhetik den Geruchsästhetiken
Akkusativ die Geruchsästhetik die Geruchsästhetiken

Worttrennung:

Ge·ruchs·äs·the·tik, Plural: Ge·ruchs·äs·the·ti·ken (ungebräuchlich, selten)

Aussprache:

IPA: ,
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Geruchsästhetik (Info)

Bedeutungen:

ursprünglich: Theorie und Philosophie der sinnlichen Wahrnehmung von Geruch
heute häufiger in dieser Bedeutung: Lehre des gut Riechen
kein Plural: Schönheitssinn

Herkunft:

Determinativkompositum, zusammengesetzt aus den Substantiven Geruch und Ästhetik, mit dem Fugenelement -s

Sinnverwandte Wörter:

Geruchskultur, Geruchsordnung, Geruchsstil

Beispiele:

Als eigenständige philosophische Disziplin wurde die Geruchsästhetik in Deutschland erstmals von Hans Henning, Privatdozent an der Universität Frankfurt a. M. anno 1913 publiziert.
„Es geht in dieser Studie von Christopher Dietz, um es kurz zu formulieren, um die Ideologie von Doderers Geruchsästhetik, doch nicht in dem Sinne, daß dadurch dem Autor die Leviten im Stile eines auf Political correctness bedachten Vorgehens gelesen werden.“[1]
„Insbesondere sind es gewisse Inſekten, auf die auch bei der Blütensuche von diesen Blüten mit feinem Aroma und nicht mit Limburger spekuliert wurde, deren Geruchsästhetik also offenbar eine edle, der unseren verwandte sein mußte.“[2]
Die Geruchsästhetik darf bei Ihr niemals zu kurz kommen, da Sie einen ausgesprochen guten Sinn für Wohlgerüche hat.
„Diese Studie stellt nicht die optische Ästhetik, sondern die Geruchsästhetik in den Mittelpunkt ihrer Betrachtung.“[3]
Tausenderlei wohlriechender Düfte zeugen von ausgeprägter Geruchsästhetik.
Dem Gäste-WC fehlt es am Einrichtungsgeschmack und einer guten Geruchsästhetik.
„Die Geruchsästhetik.“[4]
„Ich habe mich mit der Geruchsästhetik des französischen Parfüms im 19. und 20. Jahrhunderts befasst, Bücher über die Geschichte des Parfüms geschrieben und arbeite nach wie vor in der einschlägigen Grundlagenforschung.“[5]
„Ich gehe von der Annahme aus, daß sich in den sozialen Milieus durchaus ganz bestimmte Geruchsästhetiken, 'Geruchsordnungen' oder 'Geruchsstile' entwickelt haben und jeweils auch ganz bestimmte Erwartungen und Vorstellungen zum praktischen Umgang mit den Gerüchen existieren.“[6]

Charakteristische Wortkombinationen:

die eigene, räumliche, weibliche Geruchsästhetik
die Geruchsästhetik hervorbringen, pflegen, prägen, wahrnehmen

Übersetzungen

Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Geruchsästhetik

Quellen:

  1. Studie von Christopher Dietz(PDF; 14,5 KB) www.doderer-gesellschaft.org, abgerufen am 27. Mai 2014
  2. Bölsche, Wilhelm: Das Liebesleben in der Natur. Bd. 3. Leipzig, 1903. Seite 83; www.deutschestextarchiv.de, abgerufen am 27. Mai 2014
  3. Vortrag im Rahmen der Vorlesungsreihe "Jenseits der Geschlechtergrenzen", AG Queer Studies, Universität Hamburg, 27.5.2009, Kerstin Palm: Die Natur der Schönheit - Reflektionen zur evolutionstheoretischen Attraktivitätsforschung, S. 14
  4. Der Geruch von Hans Henning, Privatdozent an der Universität Frankfurt a. M. anno 1916 Seite 401, archive.org, abgerufen am 27. Mai 2014
  5. Parfum macht das Unsichtbare sichtbar.(PDF; 1,1 MB) www.arty-fragrance.com, abgerufen am 27. Mai 2014
  6. Die soziale Konstruktion olfaktorischer Wahrnehmung(PDF; 1,8 MB) kops.ub.uni-konstanz.de, abgerufen am 27. Mai 2014