Landpomeranze

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Landpomeranze (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ die Landpomeranze die Landpomeranzen
Genitiv der Landpomeranze der Landpomeranzen
Dativ der Landpomeranze den Landpomeranzen
Akkusativ die Landpomeranze die Landpomeranzen

Worttrennung:

Land·po·me·ran·ze, Plural: Land·po·me·ran·zen

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Landpomeranze (Info)

Bedeutungen:

umgangssprachlich, abwertend, auch scherzhaft: Landbewohnerin; ungeschickt wirkende weibliche Person, die aus dem ländlichen Raum kommt
umgangssprachlich: heutzutage auch männliche Person mit ländlich-provinziellen Herkunft

Herkunft:

um 1820 vermutlich von süddeutschen Studenten in die Literatursprache eingeführt[1]
Determinativkompositum aus den Substantiven Land und Pomeranze

Synonyme:

Dorfpomeranze
Landei, Provinzlerin

Sinnverwandte Wörter:

Hinterwäldlerin

Gegenwörter:

Stadtpflanze

Beispiele:

Sabine stammt von der Schwäbischen Alb, sie ist eine richtige Landpomeranze.
„Sie lassen eher an Landpomeranzen aus einer längst vergangenen Zeit denken als an emanzipierte Frauen, die den Aufstieg in die Chefetagen geschafft haben.“[2]
„Während sich die Landpomeranze unter Umständen von einem zweistündigen Anfahrtsweg mit dreimaligem Umsteigen abschrecken lässt, scheut der Großstadtsingle weder Kosten (Taxi) noch Mühen (Fahrrad) irgendwo dazuzustoßen. Dafür muss man als Paarfreundin öfter mal die ängstliche Landpomeranze begleiten.“[3]
„Es gibt keinen Schneider, der eine "Landpomeranze" in eine Dame der Gesellschaft umändern kann – genausowenig wie ein Gigerl ein Cowboy werden kann, egal wieviel Stunden er im Sattel verbringt. Die Fähigkeit, sich damit abzufinden, eben eine Landpomeranze oder ein Gigerl zu sein, fördert die Entwicklung einer eigenständigen Persönlichkeit, die über die ihr als Vorbilder angebotenen Durchschnittstypen hinausragt.“[4]
„Camille hatte den Mund verzogen und gemeint: »Du kannst eine Rolle als Landpomeranze bekommen.« Als Suzanne sie daraufhin in die Seite geknufft hatte, hatte sie sich korregiert. »Landpomeranze mit Entwicklungschancen.«“[5]

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Landpomeranze
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Landpomeranze
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalLandpomeranze
Duden online „Landpomeranze
Wolfgang Seidel: Es geht um die Wurst: Was hinter unseren Wörtern steckt. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2012, ISBN 9783423413022 (Google Books)

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer : Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1995, ISBN 3-423-03358-4, Stichwort „Pomeranze“
  2. Pascale Hugues: Deutschland à la française. Rowohlt, Reinbek 2017, ISBN 978-3-498-03032-2, Seite 59. Französisches Original 2017.
  3. Helene Wolf: Hilfe, wir sind umsingelt: Abrechnung mit einer wunderlichen Spezies. Blanvalet Taschenbuch Verlag, Deutschland 2013, ISBN 9783641096571, Großstadtsingle vs. Landpomeranze (Zitiert nach Google Books)
  4. Abraham Zaleznik: Das menschliche Dilemma der Führung. Springer-Verlag, Deutschland 2013, ISBN 9783322852656, Die Problematik der Führungsrolle (Zitiert nach Google Books)
  5. Tania Schlie: Die Jahre ohne dich: Roman. dotbooks GmbH, München 2019, ISBN 9783961484362 (Zitiert nach Google Books)