Lautverschiebung

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Lautverschiebung (Deutsch)

Substantiv, f

Singular Plural
Nominativ die Lautverschiebung die Lautverschiebungen
Genitiv der Lautverschiebung der Lautverschiebungen
Dativ der Lautverschiebung den Lautverschiebungen
Akkusativ die Lautverschiebung die Lautverschiebungen

Worttrennung:

Laut·ver·schie·bung, Plural: Laut·ver·schie·bun·gen

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Lautverschiebung (Info)

Bedeutungen:

Linguistik, Historiolinguistik: Veränderung des Systems der Laute von einem Entwicklungsstadium einer Sprache zum nächsten

Herkunft:

Determinativkompositum aus Laut und Verschiebung

Oberbegriffe:

Lautwandel, Sprachwandel

Unterbegriffe:

Konsonantenverschiebung, Vokalverschiebung
1. Lautverschiebung/erste Lautverschiebung/germanische Lautverschiebung/Grimmsches Gesetz, 2. Lautverschiebung/zweite Lautverschiebung/hochdeutsche Lautverschiebung

Beispiele:

„Diese Entwicklung wird die germanische oder erste Lautverschiebung genannt und ist in allen germanischen Sprachen vorhanden.“
„Die sogenannte zweite Lautverschiebung führt durch Veränderungen im Konsonantensystem zur Ausgliederung des Deutschen bzw. seiner ‚hochdeutschen‘ Dialekte aus den germanischen Sprachen.“
„Es war die sogenannte zweite Lautverschiebung, mit der das Deutsche entstand. Bei der verschieben sich die stimmlosen Verschlusslaute, also p, t, k, zu Doppelkonsonanten: p zu pf, t zu tz, k zu kch im Anlaut, innerhalb eines Wortes zu Reibelauten. Wer es lieber anschaulich hat: Diese Lautverschiebung ist dafür verantwortlich, dass es auf Deutsch Pflug heißt, auf Englisch aber plough, auf deutsch offen, auf Englisch aber open, oder Pfeffer (englisch pepper).“
„Das gilt für bestimmte lautliche Unterschiede, von denen die bekanntesten die durch die Lautverschiebung bewirkten sind; die Lautverschiebungen (ik/ich, maken/machen, Dorp/Dorf, dat/das, Appel/Appel) decken sich nicht, sondern öffnen sich zum - von Theodor Frings so benannten - »Rheinischen Fächer«.“
„Aus den gemeinsamen Anfängen der indogermanischen Sprachfamilie, zu der auch Griechisch, Persisch oder Sanskrit gehören, hat sich im Zuge der ersten oder germanischen Lautverschiebung eine Art Urgermanisch entwickelt.“
„Da er recht billig war, fand er bei den jungen Männern großen Zuspruch; und in der sächsischen Lautverschiebung wird aus den Schüler halt der Schieler.“

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Lautverschiebung
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Lautverschiebung
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalLautverschiebung

Quellen:

  1. Astrid Stedje: Deutsche Sprache gestern und heute. Einführung in Sprachgeschichte und Sprachkunde. Fink, München 1989, Seite 45. ISBN 3-7705-2514-0.
  2. Gerhart Wolff: Deutsche Sprachgeschichte. Ein Studienbuch. Athenäum, Frankfurt 1986, Seite 59. ISBN 3-7610-2188-7
  3. Martin Ebel: Sprechen gelernt beim Übersetzen. Buch der Woche: Karl-Heinz Göttert: „Deutsch. Biografie einer Sprache“. Ullstein Verlag. In: Deutschlandradio. 2. Mai 2010 (Deutschlandfunk / Köln, Sendereihe: Büchermarkt, URL, abgerufen am 26. November 2018).
  4. Hermann Bausinger: Deutsch für Deutsche. Dialekte, Sprachbarrieren, Sondersprachen. Aktualisierte Neuausgabe. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt/M. 1984, Seite 24. ISBN 3-596-26491-X. Kursiv gedruckt: ik/ich, maken/machen, Dorp/Dorf, dat/das, Appel/Appel.
  5. Dietmar Pieper: Das Rätsel von Jastorf. In: Norbert F. Pötzl, Johannes Saltzwedel (Herausgeber): Die Germanen. Geschichte und Mythos. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2013, ISBN 978-3-421-04616-1, Seite 66-75, Zitat Seite 68.
  6. Wolfgang Hoffmann: Die sächsische Weinstraße. Aufbruchstimmung im Elbtal. In: Konturen. Magazin für Sprache, Literatur und Landschaft. Nummer Heft 3, 1992, Seite 27-35, Zitat Seite 33.