Parusie

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Parusie (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ die Parusie die Parusien
Genitiv der Parusie der Parusien
Dativ der Parusie den Parusien
Akkusativ die Parusie die Parusien

Worttrennung:

Pa·r·u·sie, Plural: Pa·r·u·si·en

Aussprache:

IPA: ,
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Parusie (Info)
Reime: -iː

Bedeutungen:

Philosophie, Platonische Ideenlehre: die Anwesenheit, die Immanenz oder die Teilhabe der Ideen in und an den erfahrbaren Einzeldingen der Welt
Theologie, Christliche Theologie: die endzeitliche Ankunft Christi (missverständlich häufig auch als Wiederkunft Christi bezeichnet)

Herkunft:

von dem altgriechischen Substantiv παρουσία (parusia→ grc entlehnt (Parusía, deutsche Bedeutungen: die Anwesenheit wie auch die Ankunft). Aus der Doppelbedeutung erklärt sich der philosophische wie theologische Gebrauch des Wortes. Parusie war seit der hellenistischen Zeit der amtliche Begriff für den Besuch eines Herrschers oder dessen Stellvertreter in einem der von ihm beherrschten Regionen. Der christliche Gebrauch des profan römisch-hellenistischen Begriffes παρουσία für die endzeitliche Ankunft Christi dagegen steht inhaltlich den alttestamentarischen und apokalyptischen Traditionen des Judentums nahe.[1]

Beispiele:

Parusie heißt nach Plato (Phaedo, 100 c.) die Gegenwart oder Anwesenheit der Ideen in den Dingen, welche an jenen teilhaben“[2]
„Nichts anderes macht ein Ding schön als die Anwesenheit (Parusie) eben jenes Schönen, oder die Gemeinschaft … mit ihm, oder wie immer man dies nun nennen will“[3]
Die Ableitung des Begriffes der Parusie aus dem griechisch-römischen Kulturkreis kann als absolut gesichert gelten, da dieser Begriff aus den älteren Paulusbriefen (1. Thess. und 1. Kor.), aus den katholischen Briefen (Jak.; 2. Petr.; 1. Joh.) und aus dem Matthäusevangelium im Alten Testament kein Vorbild hatte und in der jüdisch-hellenistischen Literatur kaum vorkam.[1]

Charakteristische Wortkombinationen:

die Parusie Christi, Marias

Wortbildungen:

Parusieverzögerung

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Parusie
Joachim Ritter, Karlfried Gründer, Gottfried Gabriel (Herausgeber): Historisches Wörterbuch der Philosophie. Unter Mitwirkung von mehr als 1500 Fachgelehrten. 1. Auflage. Schwabe, Basel 1971-2007, ISBN 978-7-7965-0115-9, Band 7, Seite 159, dort „Parusie“ in Platons Ideenlehre und „Parusie“ im theologischen Sprachgebrauch
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Parusie“ (im Kerncorpus)

Quellen:

  1. 1,0 1,1 nach: Joachim Ritter, Karlfried Gründer, Gottfried Gabriel (Herausgeber): Historisches Wörterbuch der Philosophie. Unter Mitwirkung von mehr als 1500 Fachgelehrten. 1. Auflage. Schwabe, Basel 1971-2007, ISBN 978-7-7965-0115-9, Band 7, Seite 159, Artikel „Parusie“
  2. nach: Rudolf Eisler: Wörterbuch der philosophischen Begriffe, 1904
  3. nach: Platon: Phaedo, 100 c. d.; zitiert nach Historisches Wörterbuch der Philosophie, Bd. 7, Seite 159, Artikel Parusie

Ähnliche Wörter (Deutsch):

Anagramme: pausier