Urwort

Worttrennung:

Ur·wort, Plural: Ur·wör·ter

Aussprache:

IPA:

Hörbeispiele:  Urwort ^(Info)

Reime: -uːɐ̯vɔʁt

Bedeutungen:

Linguistik: einfaches, nicht abgeleitetes Wort; sehr altes, ursprüngliches Wort, aus dem heraus sich spätere Formen entwickelt haben

Wort, das einen Aspekt der Weltanschauung repräsentiert

Herkunft:

Ableitung mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) ur- zu Wort. Das Wort ist in der ersten Bedeutung seit Anfang des 18. Jahrhunderts, in der zweiten (bei Adelung) seit Ende des 18. Jahrhunderts belegt.^[1]

Oberbegriffe:

Wort

Beispiele:

„Danach zerfallen alle »Namen«, das heißt die Wörter der Sprachen überhaupt, in Urwörter und abgeleitete Wörter.“^[2]

„Die Frage nach den allerersten Wörtern (Urworten) wird in der Sprachgeschichte durchaus gestellt, und auch für einige Sprachgruppen, etwa die indogermanischen Sprachen, versuchsweise beantwortet.“^[3]

Das Grimmsche Wörterbuch stellt Goethes Verständnis von Urwort im Zusammenhang mit beiden Bedeutungen dar.

„Die Urworte bezeichnen nicht verschiedene Offenbarungsarten des Schicksals, sondern, in der Einheit eines Schicksalszusammenhanges, eine Folge von vier Stufen von der Geburt bis zum Alter, die aufeinander und ineinander wirken und sich aneinander steigern.“^[4]

„Gerade weil sein Gegenstand empirischer Beobachtung entzogen ist, erhebt ein „Urwort“ das, was es bezeichnet, in den Rang eines Elementaren, aus dem alles Weitere und Spätere sich ableitet; es lässt eine Einheit und womöglich Reinheit imaginieren, die sich im historischen Verlauf differenzieren und verlieren.“^[5]

Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Urwort“

Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Urwort“

Hermann Paul: Deutsches Wörterbuch. 10. Auflage Niemeyer, Tübingen 2002, Stichwort „Urwort“. ISBN 3-484-73057-9.

Quellen: