Windturm

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Windturm (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ der Windturm die Windtürme
Genitiv des Windturmes
des Windturms
der Windtürme
Dativ dem Windturm
dem Windturme
den Windtürmen
Akkusativ den Windturm die Windtürme
ein Windturm der Ganjali Khan Anlage in Kerman, Iran;
Aufnahme von Benutzer Bernard Gagnon am 22. Oktober 2016

Worttrennung:

Wind·turm, Plural: Wind·tür·me

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Windturm (Info)

Bedeutungen:

Architektur: (vor allem in den Anrainerstaaten des Persischen Golfs verbreitete) traditionelle, meist rechteckige turm- oder kaminförmige Konstruktion, die als Aufbau auf Gebäuden dazu dient, den Wind durch ihre seitlichen Öffnungen einzufangen und in die darunterliegenden Räume zu leiten, und (zusammen mit dem Qanat) so für eine natürliche Klimatisierung des Gebäudeinneren sorgt

Herkunft:

Determinativkompositum aus den Substantiven Wind und Turm

Synonyme:

Badgir

Oberbegriffe:

Architekturelement, Dachaufbau, Konstruktion

Beispiele:

„Wer vor 16 Monaten nach Abu Dhabi reiste, kam noch in einer Focker Friendship oder gar einer 25 Jahre alten DC 3 der Gulf Aviation von den internationalen Flughäfen Bahrein oder Dubai. Vom offenen Meer herkommend überflog er ein Gewirr von Palmenhütten und Höfen, von arabischen Lehmziegelbauten mit den charakteristischen Windtürmen und viele kleine Moscheen.“[1]
„Die Luftaufnahme von Dubai aus den 60er Jahren zeigt an beiden Ufern des Creek einstöckige Häuser in loser Bebauung, dazwischen ein paar der typischen Windtürme, archaische Klimaanlagen, die jeden kleinsten Windhauch ins Innere der Gebäude leiten.“[2]
„Die alte Stadtmauer fiel, und mit ihr die Lehmhäuser mit ihren kunstvollen Windtürmen und mashrabiyas, den hölzernen Fenstergittern. Schon vor dem Golf-Krieg von 1991 waren die meisten Gebäude in Kuwait nicht viel älter als 20 Jahre.“[3]
„Sie kam aus Yazd, der alten Wüstenstadt, die wegen ihrer Kühle spendenden Windtürme aus Lehm in jedem Touristenführer verzeichnet ist.“[4]
„Arabische Architekten waren auf einem hohen technischen Stand: Für eine erträgliche Temperatur im Wohnzimmer sorgte ein Windturm, ergänzt durch nasse Säcke, die als Luftbefeuchter dienten.“[5]
„Der fröhliche Mann, der die historische Altstadt von Dschidda verwaltet, hat in Stuttgart studiert. Endlich ist der höchste Punkt erreicht, die offene Terrasse eines alten Windturms.[6]
„Die historischen Häuser mit ihren Innenhöfen und Windtürmen in Bastakiya wurden fast alle nach 1902 gebaut. In der Regel wurden die Windtürme aus Stein errichtet, aber bei einfachen Lehmbauten oder Barasti-Häusern diente ein Windturm aus Holzstangen und Stoffbahnen dem gleichen Zweck.“[7]
„Sie habe, sagt Ahmadi, viel Überzeugungsarbeit leisten müssen, dass sich deren teure Renovierung lohne, ebenso wie die Erhaltung der für Yazd typischen Windtürme, die einen natürlichen Austausch heißer und kühler Luft bieten und eine nachhaltige Alternative zur stromfressenden Klimaanlage sind.“[8]

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Badgir
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Windturm
Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „Windturm
Duden online „Windturm
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalWindturm
Duden, Das große Wörterbuch der deutschen Sprache. 10 Bände auf CD-ROM ; mehr als 200 000 Stichwörter mit rund 90 000 Belegen aus mehreren Hundert Quellen ; vielfältige Recherchemöglichkeiten ; für MS Windows und Apple Macintosh. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2000, ISBN 978-3-411-71001-0, Stichwort »Windturm«.

Quellen:

  1. Frauke Heard-Bey: Gold im Wüstensand. Abu Dhabi – ein armes Entwicklungsland mit viel Geld. In: DIE ZEIT. Nummer 40, 3. Oktober 1969, ISSN 0044-2070, Seite 53 (DIE ZEIT Archiv-URL, abgerufen am 12. Juli 2019).
  2. Walter M. Weiß: Dubai. Arabischer Brückenschlag zwischen Tradition und Moderne. In: Lufthansa Bordbuch. Nummer 1, Januar/Februar 1996, Seite 58.
  3. Birgit Müller-Wöbcke: Kuwait öffnet sich vorsichtig für den Tourismus. In: Frankfurter Rundschau. 12. Juli 1997, ISSN 0940-6980, Seite 6.
  4. Reingard Dirscherl: Eine Reise ins Unbekannte. In: taz.die tageszeitung. Nummer 6918, 30. November 2002, ISSN 1434-4459, Seite 24 (überregionale Ausgabe; taz Print-Archiv, abgerufen am 12. Juli 2019).
  5. Dirk Engelhardt: Sand, Golf und Nachtleben. In: Neue Zürcher Zeitung. 23. November 2006, ISSN 0376-6829, Seite 69 (NZZ Archiv-URL, abgerufen am 12. Juli 2019).
  6. Brigitte von Imhof: Eine Reise hinter den Schleier. In: WELT AM SONNTAG. 29. Juli 2012, Seite 58 (WamS Archiv-URL, abgerufen am 12. Juli 2019).
  7. Gerhard Heck: Dubai. Mit ungewöhnlichen Entdeckungstouren, persönlichen Lieblingsorten und separater Reisekarte. 4., vollständig überarbeitete Auflage. DuMont Reiseverlag, Ostfildern 2014 (DuMont Reise-Taschenbuch), ISBN 978-3-7701-7395-2, Seite 137 (Zitiert nach Google Books).
  8. Sven Weniger: Unter dem Radar. In: taz.de. 6. Oktober 2018, ISSN 2626-5761 (URL, abgerufen am 12. Juli 2019).
  9. El-Said Badawi, Martin Hinds: A Dictionary of Egyptian Arabic. Arabic-English. Librairie du Liban, Beirut 1986, Stichwort »ملقف‎«, Seite 796.
  10. Nach D.R. Woodhead, Wayne Beene (Hrsg.); under the technical direction of Karl Stowasser, with the assistance of Majid Damah, Faisal Al-Khalaf, Husain Mustafa, Darrel Smith, Ronald G. Wolfe: A Dictionary of Iraqi Arabic. Arabic–English. Georgetown University Press, Washington, D.C. 1967, ISBN 0-87840-281-0, Stichwort »b-a-d-g-y-r, baadgiir«, Seite 23.
    Nach Beverly E. Clarity, Karl Stowasser, Ronald G. Wolfe, D.R. Woodhead, Wayne Beene (Herausgeber): A Dictionary of Iraqi Arabic. English–Arabic Arabic–English. Georgetown University Press, Washington, D.C. 2003, ISBN 0-87840-136-9, Stichwort »b-a-d-g-y-r, baadgiir«, Seite 23 (arabisch-englischer Teil).
  11. 11,0 11,1 11,2 Clive Holes: Dialect, Culture, and Society in Eastern Arabia. Volume One: Glossary, Brill, Leiden/Boston/Köln 2001 (Handbook of Oriental Studies: Section One, The Near and Middle East ; volume 51, ISSN 0169-9423), ISBN 90-04-10763-0, Stichwortt »B-A-D-G-Y-R«, Seite 28.
  12. Vergleiche Kirstin Kabasci: REISE Know-How Dubai und Ausflug Sharjah. Handbuch für individuelles Entdecken. 9., neu bearbeitete und komplett aktualisierte Auflage. REISE Know-How-Verlag Peter Rump, Bielefeld 2016, ISBN 978-3-8317-4407-7, Seite 110 (Google Books).