fahen

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fahen (Deutsch)

Verb, transitiv, unregelmäßig

Person Wortform
Präsens ich fahe
du fähest
fähst
er, sie, es fähet
fäht
Präteritum ich fieng
fieh
fahete
Konjunktiv II ich fienge
fiehe
fahete
Imperativ Singular fah!
fahe!
Plural fahet!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
gefangen
gefahen
gefahet
haben
Keine weiteren Formen (Historisches Verb)

Anmerkung zur Konjugation:

Die Schreibung fehet für fähet, wie sie in älteren Quellen zu finden ist, ist veraltet.

Worttrennung:

fa·hen, Präteritum: fieh, Partizip II: ge·fan·gen, ge·fa·hen, ge·fa·het

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild fahen (Info)
Reime: -aːən

Bedeutungen:

veraltet: einfangen, ergreifen, festhalten
veraltet: erlegen

Beispiele:

„Vnd Jhesus sprach zu Simon, Fuerchte dich nicht, Denn von nu an wirstu Menschen fahen.“[1]
„ weil Petrus an diesem ort viel Fisch fehet, da er zuvor nichts hatte können fahen, und “[2]
„So ergriff ihn denn die Hand des Siegers, sie fahete, faßte ihn an, fing ihn und so ward er ein Gefaheter, Gefangener.“[3]
„Die Obrigkeit konnte das gerechte Begehren der Herrn nicht zurückweiſen und ſandte hin, den jungen Mann zu fahen.“[4]
„Harrer bestellte in Nürnberg zwei Vogelsteller, 8 Vogelrohre, so rein und eben ausgezogen, und 4 Kleben, darauf man Vögel fähet.“[5]
„Und der Wild-Eber iſt das wildeſte aller Thiere und am böſeſten zu fahen für den Waidmann.“[6]

Sprichwörter:

Fahen und gefahen werden.[7]

Wortbildungen:

Verben: abfahen, anfahen, auffahen, einfahen, empfahen, umfahen, unterfahen, verfahen
Substantive: Faher, Fahetag, Fahezahn (im Plural Fahezähne von W. H. von Hohberg gebraucht), Fang
Adjektive: fähig

Übersetzungen

Johann Christoph Adelung: Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart mit beständiger Vergleichung der übrigen Mundarten, besonders aber der oberdeutschen. Zweyte, vermehrte und verbesserte Ausgabe. Leipzig 1793–1801 „fahen
Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „fahen
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „fahen
Der Teutschen Sprache Stammbaum und Fortwachs, oder Teutscher Sprachschatz, von dem Spaten. Nürnberg, 1691, Sp. 393, Stichwort Fah, fahen, (GB)
Deutsches Wörterbuch von Dr. Friedrich Ludwig Karl Weigand. Zweite, verbesserte und vermehrte Auflage. (Vierte Auflage von Friedrich Schmitthenners kurzem deutschen Wörterbuch.) Erster Band A–L. Gießen, 1873, S. 427 (GB)

Quellen:

  1. Lukasevangelium, Kapitel 5, Vers 10, der Lutherbibel von 1546 zitiert nach Wikisource. Zum Vergleich der Text in der Lutherbibel von 1912: „Und Jesus sprach zu Simon: Fürchte dich nicht; denn von nun an wirst du Menschen fangen.“
  2. Von den heiligen Sacramenten der Tauffe, und des Leibs und Bluts Jhesu Christi, D. Jacobus Schenck, Leipzig, 1542 (GB)
  3. George, Phillips, Deutsche Geschichte mit besonderer Rücksicht auf Religion, Recht und Staatsverfassung. Erster Band, Berlin, 1833, S. 105 (GB)
  4. Friederich Wagenfeld, Bremen’s Volksſagen, Erſter Band, Bremen 1845, S. 203.
  5. Neues Archiv für sächsische Geschichte und Altertumskunde, Band 15, Dresden, 1894, S. 73.
  6. Friedrich Heinrich von der Hagen, Altdeutsche und Altnordische Helden-Sagen, Zweiter Band, Zweite verbeſſerte Auflage, Breslau, 1855, S. 19.
  7. J. Eiselein, Die Sprichwörter und Sinnreden des deutschen Volkes in alter und neuer Zeit. Zum erstenmal aus den Quellen geschöpft, erläutert und mit Einleitung versehen, Donauöschingen, 1838, S. 157 (GB)

Ähnliche Wörter (Deutsch):

Anagramme: Fahne, Hafen