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Verb, transitiv, unregelmäßig
Anmerkung zur Konjugation:
- Die Schreibung fehet für fähet, wie sie in älteren Quellen zu finden ist, ist veraltet.
Worttrennung:
- fa·hen, Präteritum: fieh, Partizip II: ge·fan·gen, ge·fa·hen, ge·fa·het
Aussprache:
- IPA:
- Hörbeispiele: fahen (Info)
- Reime: -aːən
Bedeutungen:
- veraltet: einfangen, ergreifen, festhalten
- veraltet: erlegen
Beispiele:
- „Vnd Jhesus sprach zu Simon, Fuerchte dich nicht, Denn von nu an wirstu Menschen fahen.“[1]
- „ weil Petrus an diesem ort viel Fisch fehet, da er zuvor nichts hatte können fahen, und “[2]
- „So ergriff ihn denn die Hand des Siegers, sie fahete, faßte ihn an, fing ihn und so ward er ein Gefaheter, Gefangener.“[3]
- „Die Obrigkeit konnte das gerechte Begehren der Herrn nicht zurückweiſen und ſandte hin, den jungen Mann zu fahen.“[4]
- „Harrer bestellte in Nürnberg zwei Vogelsteller, 8 Vogelrohre, so rein und eben ausgezogen, und 4 Kleben, darauf man Vögel fähet.“[5]
- „Und der Wild-Eber iſt das wildeſte aller Thiere und am böſeſten zu fahen für den Waidmann.“[6]
Sprichwörter:
- Fahen und gefahen werden.[7]
Wortbildungen:
- Verben: abfahen, anfahen, auffahen, einfahen, empfahen, umfahen, unterfahen, verfahen
- Substantive: Faher, Fahetag, Fahezahn (im Plural Fahezähne von W. H. von Hohberg gebraucht), Fang
- Adjektive: fähig
Übersetzungen
veraltet: einfangen, ergreifen, festhalten
- Johann Christoph Adelung: Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart mit beständiger Vergleichung der übrigen Mundarten, besonders aber der oberdeutschen. Zweyte, vermehrte und verbesserte Ausgabe. Leipzig 1793–1801 „fahen“
- Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „fahen“
- Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „fahen“
- Der Teutschen Sprache Stammbaum und Fortwachs, oder Teutscher Sprachschatz, von dem Spaten. Nürnberg, 1691, Sp. 393, Stichwort Fah, fahen, (GB)
- Deutsches Wörterbuch von Dr. Friedrich Ludwig Karl Weigand. Zweite, verbesserte und vermehrte Auflage. (Vierte Auflage von Friedrich Schmitthenners kurzem deutschen Wörterbuch.) Erster Band A–L. Gießen, 1873, S. 427 (GB)
Quellen:
- ↑ Lukasevangelium, Kapitel 5, Vers 10, der Lutherbibel von 1546 zitiert nach
Wikisource. Zum Vergleich der Text in der Lutherbibel von 1912: „Und Jesus sprach zu Simon: Fürchte dich nicht; denn von nun an wirst du Menschen fangen.“
- ↑ Von den heiligen Sacramenten der Tauffe, und des Leibs und Bluts Jhesu Christi, D. Jacobus Schenck, Leipzig, 1542 (GB)
- ↑ George, Phillips, Deutsche Geschichte mit besonderer Rücksicht auf Religion, Recht und Staatsverfassung. Erster Band, Berlin, 1833, S. 105 (GB)
- ↑ Friederich Wagenfeld, Bremen’s Volksſagen, Erſter Band, Bremen 1845, S. 203.
- ↑ Neues Archiv für sächsische Geschichte und Altertumskunde, Band 15, Dresden, 1894, S. 73.
- ↑ Friedrich Heinrich von der Hagen, Altdeutsche und Altnordische Helden-Sagen, Zweiter Band, Zweite verbeſſerte Auflage, Breslau, 1855, S. 19.
- ↑ J. Eiselein, Die Sprichwörter und Sinnreden des deutschen Volkes in alter und neuer Zeit. Zum erstenmal aus den Quellen geschöpft, erläutert und mit Einleitung versehen, Donauöschingen, 1838, S. 157 (GB)