gautschen

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gautschen (Deutsch)

Person Wortform
Präsens ich gautsche
du gautschst
er, sie, es gautscht
Präteritum ich gautschte
Konjunktiv II ich gautschte
Imperativ Singular gautsch!
gautsche!
Plural gautscht!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
gegautscht haben
Alle weiteren Formen: Flexion:gautschen

Anmerkung zur Konjugation:

Die konjugierte Form „du gautscht“ ist in Österreich zulässig, da gemäß dem Österreichischen Wörterbuch bei Verben mit dem Stammauslaut …sch „auch die Endung -t (ohne vorangehendes s) korrekt“ ist. Diese Verbform wird jedoch auch im gesamten deutschen Sprachgebiet umgangssprachlich verwendet.

Worttrennung:

gaut·schen, Präteritum: gautsch·te, Partizip II: ge·gautscht

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild gautschen (Info)
Reime: -aʊ̯t͡ʃn̩

Bedeutungen:

schaukeln, wiegen, sich wiegend bewegen
Handwerk, Papierherstellung: pressen, Papierbogen aus der Formbütte nehmen und das Wasser auspressen
Lehrling im Druckereigewerbe wassertaufen
veraltet: Flüssigkeiten oder Nahrungsmittel ungeschickt behandeln, schlabbern
veraltet: Flüssigkeit zum Überschwappen bringen, spritzen

Herkunft:

Das Wort ist seit dem 15. Jahrhundert belegt.[1]
möglicherweise aus französisch coucher → fr „legen“. Das Wort ist seit dem 18. Jahrhundert belegt.[2]

Beispiele:

Er lacht, das kennt er schon, er versucht zu besänftigen, setzt sich bei mir auf die Lehne und gautscht besoffen rum, macht Späßchen und lacht selbst darüber.[3]
Das Wort Gautschen ist der Fachsprache der Papiermacher entnommen. Dort werden Papierbahnen zusammengepresst, um das Wasser wegzubringen, was gautschen heißt.[4]
Diese Vermutung bestätigt sich, wenn man den nächsten Arbeitsschritt, das Gautschen, betrachtet.[5]
„Ursprünglich wurden nur Buchdrucker gegautscht, wobei der Beruf zwei Berufe in sich vereinigte, den Schriftsetzer und den Drucker.“[6]
Das Mädchen gautscht mit dem Spülwasser, statt das Geschirr abzuwaschen.

Wortbildungen:

Gautsche, Gautscher, Gautschfest, Gautschstuhl

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „gautschen
Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „gautschen
Duden online „gautschen (wippen, schaukeln, wiegen)
Duden online „gautschen (pressen, aufnehmen, Ritual)

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „gautschen“, Seite 334.
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „gautschen²“, Seite 334.
  3. Perverse Symposien, Band 1, Gunar Musik,Iris Geiger-Musik. Abgerufen am 19. März 2016.
  4. Die Geschichte der Dortmunder Faktoren 1898-1998: 100 Jahre Dortmunder Faktoren, 1898-1998. Abgerufen am 19. März 2016.
  5. Papier im mittelalterlichen Europa: Herstellung und Gebrauch, herausgegeben von Carla Meyer, Sandra Schultz, Bernd Schneidmüller. Abgerufen am 19. März 2016.
  6. Das Gautschen