katholisch

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katholisch (Deutsch)

Positiv Komparativ Superlativ
katholisch
Alle weiteren Formen: Flexion:katholisch
Innenraum einer katholischen Kirche (der Stiftskirche Herzogenburg in Niederösterreich)

Worttrennung:

ka·tho·lisch, keine Steigerung

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild katholisch (Info)
Reime: -oːlɪʃ

Bedeutungen:

ursprünglich: allumfassend, im Folgenden insbesondere als Eigenschaft einiger christlicher Konfessionen, die allgemeine, beziehungsweise allumfassende Kirche zu sein, oder ihr anzugehören
die römisch-katholische Kirche mit dem Papst als Oberhaupt bezeichnend, betreffend; ihr angehörend

Abkürzungen:

kath.

Herkunft:

von gleichbedeutend kirchenlateinisch catholicus entlehnt; aus griechisch καθολικός (katholikós) „das Ganze betreffend, allgemein gültig“, aus κατά (katá) „gemäß“ und ὅλος (hólos) „ganz, vollständig[1]

Synonyme:

römisch-katholisch

Gegenwörter:

akatholisch, evangelisch/protestantisch/reformiert, orthodox, altkatholisch/christkatholisch

Oberbegriffe:

christlich

Unterbegriffe:

lateinisch-katholisch, griechisch-katholisch, armenisch-katholisch, koptisch-katholisch, maronitisch, …
erzkatholisch, stockkatholisch

Beispiele:

„Die Bezeichnung der Briefe als katholisch () geht darauf zurück, dass die die Adressaten ungenannt bleiben (trotz gewisser Angaben ) und die Briefe daher als an die gesamte Kirche gerichtet verstanden werden können.“[2]
„›Die lutherische Kirche‹, sagt Röder, ›ist ja auch katholisch – im Sinne von weltumspannend, aber nicht römisch-katholisch.‹“[3]
Die katholische Kirche versteht sich theologisch als die katholische Kirche: Nach ihrer Auffassung kann es nur eine katholische, das heißt universelle Kirche Jesu Christi geben, und in ihr selbst ist diese eine Kirche auf so einzigartige Weise verwirklicht, dass es keine andere katholische Kirche geben kann.[4]
„Da die Bezeichnung katholisch ohne Zusatz in Deutschland namensrechtlich geschützt ist, kann davon ausgegangen werden, dass damit stets eine Einrichtung der römisch-katholischen Kirche gemeint ist.“[5]
Er ist katholisch.
„Ärgert dich dein Auge, so reiß es aus, ärgert dich deine Hand, so hau sie ab, ärgert dich deine Zunge, so schneide sie ab, und ärgert dich deine Vernunft, so werde katholisch.[6]
„ Bei der katholischen Konfession ist es so, dass eigentlich alle Umfragen gezeigt haben: Je näher sie der Kirche stehen, die Katholiken, desto weniger wählen sie AfD.“[7]
„Eine katholische Schule ist kein Ort für Kreativität und unabhängiges Denken. Was eine katholische Schule mit der Apartheid gemein hat, ist das Pochen auf gnadenlose Autorität, und diese Autorität gründet auf Regeln, die keinen Sinn ergeben.“[8]

Charakteristische Wortkombinationen:

die katholische Kirche (=die Glaubensgemeinschaft, die Organisation) (Lautsprecherbild Audio (Info)), eine katholische Kirche (=Gebäude)

Wortbildungen:

katholisieren, Katholizismus

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „katholisch
Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „katholisch
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „katholisch
Uni Leipzig: Wortschatz-Portalkatholisch
Duden online „katholisch

Quellen:

  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Seite 706, Eintrag „Kathole“.
  2. Wikipedia-Artikel katholische Briefe
  3. Wohnzimmer des Lieben Gottes. domradio.de, 19.10.2012, abgerufen am 1.11.2012.
  4. Wikipedia-Artikel „Römisch-katholische_Kirche#Zur_Bezeichnung“, Formatierung des Originals.
  5. Wikipedia-Artikel katholisch
  6. Heinrich Heine: Brief an Karl August Varnhagen von Ense, 19. Oktober 1827.
  7. Andreas Püttmann: Konfessionen im Vergleich - "Die katholische Kirche ist das Aschenputtel". "Deutschland ist ein eher evangelisches Land mit einer anti-katholischen Unterströmung", sagte der Politikwissenschaftler Andreas Püttmann im Dlf. Kulturprotestantismus sei Konsens. Für das Wahlverhalten ist der Unterschied zwischen liberal und autoritär eingestellten Christen bedeutsamer als der konfessionelle. In: Deutschlandradio. 27. September 2017 (Deutschlandfunk/Köln, Interview mit dem Politikwissenschaftler Andreas Püttmann, URL, abgerufen am 27. September 2017).
  8. Trevor Noah: Farbenblind. 2. Auflage. Karl Blessing Verlag, München 2017 (Originaltitel: Born a Crime: Stories from a South African Childhood, übersetzt von Heike Schlatterer aus dem Englischen), ISBN 978-3-89667-590-3, Seite 110.