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Worttrennung:
- wie·nern, Präteritum: wie·ner·te, Partizip II: ge·wie·nert
Aussprache:
- IPA:
- Hörbeispiele: wienern (Info)
- Reime: -iːnɐn
Bedeutungen:
- polieren, (ein)wachsen, bohnern, putzen
- im Wiener Dialekt oder mit Wiener Sprachfärbung sprechen, fast immer als Partizip I wienernd
Herkunft:
- abgeleitet von der Stadt Wien, verbalisiert mit dem Suffix -ern
- historisch: Seit dem 19. Jahrhundert ursprünglich: (weißes Leder) „mit Wiener Kalk bestreichen“[1]
Synonyme:
- polieren, wachsen, wichsen, bohnern, putzen
Gegenwörter:
- berlinern
Beispiele:
- Ich habe gestern das Parkett gewienert.
- „In den Ratten war das Berlinerische der Mietskasernenbewohner so wenig lupenrein wie der wienernde Tonfall der Rütterbusch oder die polnische Färbung der Piperkarcka.“ (Ratten kursiv im Original)[2]
- „‚In der steirischen oder wienernden Ursuppe zu waten und zu pantschen ist einfach ein Glücksgefühl, dem nichts gleichkommt.‘“[3]
- „Die im melodiösen Kaffeehauston wienernde Dame oder der bayerisch grantelnde CSU-Politiker haben auch außerhalb der jeweiligen Dialekträume einen guten Ton.“[4]
- „Der distinguiert wienernde Dandy im besoffenen Vollzug verleiht der Bande austrische Schnösel-Grandezza .“[5]
- „Sie eröffnete die Uraufführung von Wolfram Lotz' Kriegs- und Krisenstück 'Die lächerliche Finsternis’ breit wienernd mit dem Monolog eines modernen Piraten ('I bin a schwoaza Nega aus Somalia’).“[6]
Übersetzungen
polieren, (ein)wachsen, bohnern, putzen
- Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „wienern“
- Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „wienern“
- The Free Dictionary „wienern“
- Duden online „wienern“
- Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „wienern“
Quellen:
- ↑ Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „wienern“
- ↑ Heinz-Peter Preußer: Mosaikstruktur und soziale Schichtungen der Sprache in Gerhart Hauptmanns Die Ratten. In: Internationales Archiv für Sozialgeschichte der deutschen Literatur, Volume 42, Issue 1 (Jun 2017). de Gruyter, 14. Juni 2017, abgerufen am 29. November 2017 (Kapitel 4: Sprache als soziales Differenzierungsinstrument – und als Zwang).
- ↑ Ursula Knittler-Lux: Fremd in der Sprache. Abgerufen am 29. November 2017.
- ↑ Martin Mezger: „Der Dialekt stirbt nicht, er verändert sich“. In: Eßlinger Zeitung ONLINE. 7. Februar 2017, abgerufen am 29. November 2017.
- ↑ Oliver Jungen: TV-Serie „Im Knast“: Rein will niemand, raus erst recht nicht. In: FAZ.NET. 27. Juli 2017 (URL, abgerufen am 29. November 2017) .
- ↑ Tobias Becker: Stefanie Reinsperger, 27, gastiert doppelt beim Berliner Theatertreffen und bei den Mülheimer Stücken. Eine Entdeckung. (KulturSPIEGEL). In: DER SPIEGEL. Nummer 5, 25. April 2015, ISSN 0038-7452 (DER SPIEGEL Archiv-URL, abgerufen am 29. November 2017) .