Geilheit

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Geilheit (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ die Geilheit die Geilheiten
Genitiv der Geilheit der Geilheiten
Dativ der Geilheit den Geilheiten
Akkusativ die Geilheit die Geilheiten

Worttrennung:

Geil·heit, Plural: Geil·hei·ten

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Geilheit (Info)
Reime: -aɪ̯lhaɪ̯t

Bedeutungen:

Verfassung/Zustand, sexuell erregt zu sein
Landwirtschaft, veraltend: übermäßiges Wachstum von Pflanzen

Herkunft:

mittelhochdeutsch geilheit „Übermut, fröhliche Tapferkeit“[1]
Ableitung vom Adjektiv geil mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -heit

Synonyme:

Lüsternheit, Wollust
Geilwuchs

Beispiele:

„Lust auf ein Bad hatte er nicht, aber er konnte seine Geilheit nicht mehr zügeln, und daher besorgte er es sich eben selbst.“[2]
Ohne diese derbe, rohe Redeweise, ohne den Soldatenjargon und diese schmucklos ausgebreitete Geilheit hätte die Erzählung nicht echt, sondern künstlich gewirkt, mit falschen Wörtern hätte er die dargestellten Menschen verraten.[3]
„Folglich war meine Geilheit wichtiger als die so lang verabreichte Moralkotze.“[4]
„Almuth hatte es auf die Schnelle haben wollen, sie war mit einer kühlen Geilheit dabei gewesen.“[5]
Praktische Versuche haben übrigens dargethan, daß das Vermögen der Cerealien, aus der Atmosphäre Stickstoffverbindungen zu absorbiren, höchst gering, daher bedeutungslos ist, und daß, alle übrigen zur Ausbildung unentbehrlichen mineralischen Nährstoffe im geeigneten Zustande vorausgesetzt, ihre Entwickelung dem Stickstoffzusatze proportional erfolgte und erst ein Überschuß an löslichen Stickstoffverbindungen ein übereiltes Wachsthum, Geilheit, endliche Lagerung und mangelhafte Ausbildung der Körner hervorrief.[6]

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Geilheit
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Geilheit
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalGeilheit
The Free Dictionary „Geilheit
Duden online „Geilheit

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer : Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1995, ISBN 3-423-03358-4, Stichwort „geil“.
  2. Henning Mankell: Der Sandmaler. Roman. Paul Zsolnay Verlag, München 2017, ISBN 978-3-552-05854-5, Seite 36. Schwedisches Original 1974.
  3. Dina Netz: Verneigung vor dem Vater - Pierre Merle: Robert Merle. Ein verführerisches Leben. Übersetzt von Manfred Flügge. Aufbau Verlag, Berlin. Robert Merle ist als Schriftsteller ein Phänomen: In Frankreich kennt ihn jedes Kind, in der DDR kannte ihn zumindest jeder Intellektueller, in Westdeutschland kennt ihn fast niemand. Jetzt ist die erste umfassende Biografie erschienen – geschrieben von seinem Sohn Pierre. In: Deutschlandradio. 5. Oktober 2009 (Deutschlandradio/Köln, Sendung: Büchermarkt, Buchbesprechung, URL, abgerufen am 13. Oktober 2017).
  4. Andreas Altmann: Frauen. Geschichten. Piper, München/Berlin/Zürich 2015, ISBN 978-3-492-05588-8, Seite 29.
  5. Hansi Sondermann: Ballade in g-Moll. Roman. Selbstverlag Books on Demand, 2017, Seite 121.
  6. Dr. Josef Hanamann: Centralblatt der Land- und Forstwirthschaft in Böhmen. Verlag der k. k. patriotisch-ökonomischen Gesellschaft in Böhmen, Prag 1868 (Zitiert nach Google Books, Google Books)

Ähnliche Wörter (Deutsch):

Anagramme: heiliget, heiligte