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Worttrennung:
- geil, Komparativ: gei·ler, Superlativ: geils·ten
Aussprache:
- IPA:
- Hörbeispiele: geil (Info)
- Reime: -aɪ̯l
Bedeutungen:
- salopp: auf sexuelle Weise erregt, sexuell fordernd, jemanden sexuell attraktiv findend
- umgangssprachlich: ganz hervorragend
- Botanik: wegen Konkurrenzdrucks von den Seiten her überschnell nach oben wachsend, ungesund üppig wuchernd, stark bewachsen
- Landwirtschaft, vom Boden: fett, (zu) stark gedüngt
- bairisch, österreichisch, umgangssprachlich, bei Speisen: üppig, auch übertrieben fett oder süß
Herkunft:
- mittelhochdeutsch geil → gmh, althochdeutsch geil → goh, germanisch *gaila- → gem „lüstern, lustig“. Das Wort ist seit dem 8. Jahrhundert belegt. Die Grundbedeutung des Wortes findet sich bereits im Althochdeutschen gei → goh. Damals war das Wort »geil« vor allem auf die Natur gemünzt, wovon noch die „Geilstelle“ erzählt – Wiesenflecken zum Beispiel, die besonders dicht und grün bewachsen sind. Verwandte Worte gibt es in vielen germanischen sowie einigen baltischen Sprachen, wobei die Bedeutungen erheblich variieren. So beispielsweise altenglisch gal → ang (lustig, lüstern), altnordisch geiligr → non (schön), gotisch 𐌲𐌰𐌹𐌻𐌾𐌰𐌽 (gailjan) → got (erfreuen), lettisch gails → lv (wollüstig) und litauisch gailùs → lt (beißend, scharf). Eine einheitliche zu Grunde liegende Form ist umstritten. Diskutiert wird aber die Ableitung aus einer indogermanischen Wurzel *ghei- mit der Grundbedeutung »begehren, verlangen«, aus der sich auch Geier und Geiz ableiten ließen.[1]
Sinnverwandte Wörter:
- bockig, brünstig, fett, gamsig (bairisch), heiß, läufig (bei Tieren), lüstern, umgangssprachlich: rammlert, rattig, scharf, spitz, wollüstig
- cool, klasse, spitze, stark, super, toll; veraltet: knorke; Ruhrgebietsdeutsch: rattig; regional, umgangssprachlich: supi; urst
- schießend, wuchernd
- fett, überdüngt
- üppig
Gegenwörter:
- blöd „nicht gut oder unschön“, ungeil
Unterbegriffe:
- dauergeil, notgeil, sexgeil
- übertragen: geldgeil, karrieregeil, machtgeil, mediengeil, profitgeil, sensationsgeil
- affengeil, megageil, saugeil, supergeil
- bibergeil
Beispiele:
- Petra ist geil auf Martin.
- „Sie war ein geiles Mädchen, auch lachte sie gern, aber sie war ja doch eine ernsthafte Person.“[2]
- „Er fühlte sich auf eine unverschämte Weise geil.“[3]
- „Da Simen Tjing die sinnliche Erregbarkeit der sechsten Wang bereits kannte, suchte er sie ganz besonders geil zu machen.“[4]
- Martin hat eine geile Jacke an.
- Die geilen Triebe der Pflanze müssen regelmäßig zurückgeschnitten werden.
- Der Feldboden ist feucht und geil.
- Die Torte ist geil.
Charakteristische Wortkombinationen:
- geiler Bock, geile Sau (in der Regel als sexistische Äußerungen verstanden)
- geile Triebe
Wortbildungen:
- Adjektiv: ausgegeilt
- Substantive:
- Geile, Geilheit
- Geiltrieb, Vergeilung
- Verb: aufgeilen, geilen
Übersetzungen
umgangssprachlich: ganz hervorragend
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- Bulgarisch: готин (gotin☆) → bg, як (jak☆) → bg
- Englisch: super → en, awesome → en
- Französisch: génial → fr, super → fr, d'enfer → fr, géant → fr
- Italienisch: figo → it
- Niederdeutsch: scharp → nds
- Polnisch: zajebisty → pl
- Russisch: крутой (krutoj☆) → ru, зашибательский (zašibatelʹskij☆) → ru, офигенный (ofigennyj☆) → ru, охрененный (ochrenennyj☆) → ru, заебательский (zaebatelʹskij☆) → ru, охуенный (ochuennyj☆) → ru
- Schwedisch: häftig → sv, ball → sv
- Spanisch: excelente → es, genial → es
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Landwirtschaft, vom Boden: fett, (zu) stark gedüngt
- Duden online „geil“
- Wikipedia-Artikel „Geilheit“
- Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „geil“
- Redensarten-Index „geil sein“
- Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „geil“
- Goethe-Wörterbuch „geil“
- Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „geil“
- Wikipedia-Artikel „Vergeilung“
- Ostarrichi.org: „geil – üppig“
Quellen:
- ↑ Weitgehend belegt in: Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742 , Stichwort: „geil“, Seite 339 f.
- ↑ Robert Neumann: Oktoberreise mit einer Geliebten. Ein altmodischer Roman. Desch, München/Wien/Basel 1970, ISBN 3-420-04599-9, Seite 105.
- ↑ Henning Mankell: Der Sandmaler. Roman. Paul Zsolnay Verlag, München 2017, ISBN 978-3-552-05854-5, Seite 35. Schwedisches Original 1974.
- ↑ Djin Ping Meh. Schlehenblüten in goldener Vase. Band 2, Ullstein, Berlin/Frankfurt am Main 1987 (übersetzt von Otto und Artur Kibat), ISBN 3-549-06673-2, Seite 417 . Chinesisches Original 1755.
Worttrennung:
- geil, Plural: geil·ar
Aussprache:
- IPA:
- Hörbeispiele: —
Bedeutungen:
- Weg für Tiere, um sie auf die Weide zu treiben
- (schmaler) Landstreifen; Korridor, Zone
- schmale Passage auf See (beispielsweise zwischen zwei Schären)
- Streifen • Diese Bedeutungsangabe sollte ergänzt werden.
- Bahn im Schwimm- oder Laufsport
- im Plural: Straße (in bestimmten Ausdrücken)
- Kielschwein
Herkunft:
- Das färöische Wort kommt von altnordisch geil „längliche Kluft, Hohlweg“. Die weitere Etymologie ist germanisch *gailō „Hohlweg“ von indogermansch *eʰə „gähnen, klaffen“.
Oberbegriffe:
- vegur
Unterbegriffe:
- bargeil, trægeil, útrakstrargeil
Beispiele:
- Tað hoyrist út á geilar.
- Das hört man draußen auf der Straße.
Charakteristische Wortkombinationen:
- tíðtakarar til hvørja geil – Zeitnehmer für jede Bahn
Wortbildungen:
- geilargarður, geilarhorn, geilarportur, geilartræ, geilastrok, geilatík
Übersetzungen
Weg für Tiere, um sie auf die Weide zu treiben
(schmaler) Landstreifen; Korridor, Zone
schmale Passage auf See (beispielsweise zwischen zwei Schären)
Bahn im Schwimm- oder Laufsport
im Plural: Straße (in bestimmten Ausdrücken)
- Føroysk orðabók: „geil“
- Ulf Timmermann (Herausgeber): Føroyskt-týsk orðabók. 1. Auflage. Orðabókagrunnurin, Tórshavn 2013, ISBN 978-99918-802-5-9 , Seite 257.
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