Geschlechtsneigung

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Geschlechtsneigung (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ die Geschlechtsneigung die Geschlechtsneigungen
Genitiv der Geschlechtsneigung der Geschlechtsneigungen
Dativ der Geschlechtsneigung den Geschlechtsneigungen
Akkusativ die Geschlechtsneigung die Geschlechtsneigungen

Worttrennung:

Ge·schlechts·nei·gung, Plural: Ge·schlechts·nei·gun·gen

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Geschlechtsneigung (Info)

Bedeutungen:

selten: Ausrichtung des Geschlechtstriebs (und meist auch des romantischen Interesses) im Hinblick auf das Geschlecht potenzieller Partner
veraltet: Trieb, der darauf abzielt, einen Geschlechtspartner zu finden

Herkunft:

Determinativkompositum der Substantive Geschlecht und Neigung mit dem Fugenelement -s

Synonyme:

sexuelle Orientierung
Geschlechtstrieb

Beispiele:

„ Diese Studie zeigt somit auch, dass sich das Erbgut nicht zur Diskriminierung von Menschen verschiedener Geschlechtsneigung eignet.“[1]
„Beim Treffen 1984 wurde die „politisch-soziale Zielsetzung der Männerbewegung: für Emanzipation – gegen Patriarchat“ formuliert (aus: Querfurth 1985, 33): 5. Gesetzliche Gleichstellung von Personen, unabhängig von Geschlechtszugehörigkeit und Geschlechtsneigung.“[2]
„Die sexuelle Orientierung, auch als Geschlechtsneigung oder sexuelle Veranlagung bezeichnet, bezieht sich auf das Geschlecht des potenziellen Partners einer Person.“[3]
„So hielt im November v. J. der bekannte Naturprediger Johannes Guttzeit in den Germaniasälen (Chausseestraße) zu Berlin einen Vortrag über ‚Edle Sinnlichkeit und Geschlechtsneigung zum gleichen Geschlecht‘.“[4]
„Muß man aus solchen Erscheinungen nicht schließen, daß die homosexuelle Geschlechtsneigung sich ausbreitet wie eine psychische Seuche?“[5]
„Die christliche Keuschheit ist die eifervolle und gewissenhaft treue Beherrschung der Geschlechtsneigungen, sowohl in als außer der Ehe.“[6]
„Kurt Breysig bejaht die Frage; denn alle Arten von Tätigkeiten und Handlungen, von denen Staats- und Rechts-, Gesellschafts- und Wirtschaftsgeschichte berichten, gehen ohne Umschweife auf die Zwecke aus, die menschlichem Streben als die zunächst begehrenswerten erscheinen: auf die Erwerbung von Macht, Ruhm und Besitz und auf die Befriedigung von körperlicher und seelischer Geschlechtsneigung.“[7]
„Allein, nun ist offfenbar, dass Menschen, die bloß Geschlechtsneigung haben, aus keiner der vorigen Absicht, der wahren Menschenliebe, die Person lieben “[8]
„Heilige die Geschlechtsneigung in der Ehe, d. h. erlaube dir auch in dem Stande der Ehe keine Friedigung der Geschlechtsneigung außer der Gränze und wider den Zweck der Ehe.“[9]

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Sexuelle Orientierung“ (dort auch Geschlechtsneigung)
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache – Korpusbelege Gegenwartskorpora mit freiem Zugang „Geschlechtsneigung
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalGeschlechtsneigung

Quellen:

  1. Jan Korbel: Statement. In: Erblichkeit von Homosexualität. 29. August 2019, abgerufen am 6. August 2023.
  2. Hans-Joachim Lenz: Zwischen Men’s Studies und männlicher Verletzungsoffenheit. Zur kurzen Geschichte der Männerforschung in Deutschland. In: Freiburger GeschlechterStudien. 2007, ISBN 978-3-, Seite 51 (Zitiert nach Budrich-Journals)
  3. Mario Vogelsteller: Was bedeutet gay, queersexuell, LGBTIQA? Definition Sexuelle Orientierung. In: Gay Reiseblog. 1. April 2019, abgerufen am 6. August 2023.
  4. Oskar Sero: Der Fall Wilde und das Problem der Homosexualität. Ein Prozeß und ein Interview. Spohr, 1896, Seite 74 (Zitiert nach Google Books)
  5. Mitteilungen zur Geschichte der Medizin und der Naturwissenschaften. Bände 13-14. 1914, ISBN 978-3- (Zitiert nach Google Books)
  6. Konrad Martin: Lehrbuch der katholischen Moral. Kirchheim, 1865, Seite 729 (Zitiert nach Google Books)
  7. Ernst Hering: Das Werden als Geschichte. Kurt Breysig in seinem Werk. de Gruyter, 2019, ISBN 978-3-11-171887-3, Seite 7 (Zitiert nach Google Books)
  8. Jürgen Domian: Richtig leben. … und dann tu, was du willst. Gütersloher Verlagshaus, 2014, ISBN 978-3-579-06621-9 (Zitat von Immanuel Kant, zitiert nach Google Books)
  9. Johann Michael Sailer: Handbuch der christlichen Moral. Zunächst für künftige katholische Seelensorger und dann für jeden gebildeten Christen – Zweyter Band. Lentner, 1817, Seite 190 (Zitiert nach Google Books)