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Die Herkunft der Bezeichnung „Gugelhupf“ ist nicht ganz sicher. Das Vorderglied dieser Zusammensetzung ist am ehesten Gugel ‚enganliegende Männerkappe als Kapuze‘, letztlich aus lateinisch cuculla ‚Kapuze‘ entlehnt. Das Hinterglied -hupf oder daneben auch -hopf stammt entweder vom Verb hüpfen oder ist eine Variante des Wortes Hefe.
Der 1784 erbaute Narrenturm im Wiener Allgemeinen Krankenhaus war das weltweit erste Spezialgebäude zur Unterbringung von „Geisteskranken“, heute befindet sich darin die pathologisch-anatomische Sammlung. Der Rundbau mit zwei durch einen Mitteltrakt getrennten Höfen im Inneren und einem in der Seitenansicht kuppelartigem Dach bekam wegen seiner Form den Spitznamen Gugelhupf. Diese Bezeichnung wurde zur verhüllenden allgemeinen Bezeichnung für Nervenheilanstalten, beziehungsweise psychiatrische Kliniken, und blieb auch nach 1866 in Verwendung.[1] Das allgemeine Hüllwort wurde vor allem auch in Graz übernommen, wo sich die psychiatrische Anstalt im sogenannten „Feldhof“ befindet.
Als Zutaten für Gugelhupf werden Mehl, Eier, Milch, Butter, Mandeln, Rosinen und Hefe verwendet.
An einer langen Tafel sitzen die Schüler im Inneren der Hütte und haben auf dem Holztisch ihren Proviant ausgebreitet. Wir dürfen vom selbst gemachten Gugelhupf kosten.[2]
„Du bringst mich noch in den Gugelhupf.“
Pass auf, dass sie dich nicht in' Gugelhupf bringen.
„Nicht bestimmt wüßte sie, die Wirtin, ob der Rudi aufgrund seiner Vorliebe für diese seltsame Messerschnitzerei eingeliefert worden war oder ob er seine Freizeitbeschäftigung nachher entwickelt, erst im Gugelhupf diese Symbole zu drechseln begonnen habe.“[3]
„Um meinem gespielten Irrsinn etwas Nachdruck zu verleihen, hab ich mich ja im Gugelhupf proforma aufhängen wollen.“[4]
„So, jetzt siehst Du würdig aus, mein König Lear. Beeindruckender als viele Staatsmänner und Politiker! Und die sind nicht in einem Nervensanatorium, im Narrenhaus, im Gugelhupf eingesperrt, nein, die sind noch immer frei, tanzen auf der Bühne der Weltpolitik.“[5]
Deutsche Welle, Wort der Woche: Hanna Grimm: Gugelhupf. In: Deutsche Welle.19. Januar 2009 (Text und Audio, Dauer 00:59 mm:ss, URL, abgerufen am 30. Juni 2018).
Deutsche Welle (spnisch): Luisa Frey: Colunas - Pitadas: Gugelhupf, bolo com séculos de história. In: Deutsche Welle.15. Juli 2017 (URL, abgerufen am 30. Juni 2018).
Quellen:
↑Isolde Hausner, Peter Wiesinger, Katharina Korecky-Kröll: Deutsche Wortforschung als Kulturgeschichte. 720, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2005, ISBN 3700133995, Seite 115
↑Dörte Hinrichs, Andrea Wilhelm: Taubblinder auf dem Jakobusweg - "Meine Füße sind meine Augen". In: Deutschlandradio.1. Januar 2017 (Deutschlandfunk / Köln, Sendereihe: Sonntagsspaziergang, URL, abgerufen am 30. Juni 2018).
↑Bernhard Hüttenegger: Reise über das Eis. Roman. Residenz Verlag, 1979, ISBN 3701702276, Seite 33
↑Peter Turrini: Josef und Maria. Theaterstück. Frischfleisch & Löwenmaul, 1980, Seite 37
↑Kurt Becsi: Phantastische Tetralogie. 2, Universitätsverlag Wagner, 1986, ISBN 370300178X, Seite 113
↑Susanne Ayoub: Engelsgift. Roman. Hoffmann und Campe, 2004, Seite 116
↑Gerhard Loibelsberger: Die Naschmarkt-Morde: Historischer Kriminalroman. Gmeiner-Verlag, 2009, ISBN 9783839233801, Seite 27 ca. (ohne Paginierung, Google: PT27)