essen

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essen (Deutsch)

Person Wortform
Präsens ich esse
du isst
er, sie, es isst
Präteritum ich
Konjunktiv II ich äße
Imperativ Singular iss!
Plural esst!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
gegessen haben
Alle weiteren Formen: Flexion:essen
essen mit einer Gabel
essen

Anmerkung:

Der mancherorts gebräuchliche Imperativ der zweiten Person Singular esse! gilt nicht als standardsprachlich, sondern als umgangssprachlich.

Worttrennung:

es·sen, Präteritum: aß, Partizip II: ge·ges·sen

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild essen (Info), Lautsprecherbild essen (Info), Lautsprecherbild essen (Info), Lautsprecherbild essen (Österreich) (Info)
Reime: -ɛsn̩

Bedeutungen:

feste Nahrung oral einnehmen
etwas als Nahrung dem Körper zuführen
etwas durch das Einnehmen der Nahrung in einen bestimmten Zustand bringen

Herkunft:

von mittelhochdeutsch eʒʒen → gmh, von althochdeutsch eʒʒan → gohkauen, beißen[1], von urgermanisch *et-a-[2]; seit dem 8. Jahrhundert im Deutschen belegt[3]; ebenfalls im gotischen 𐌹𐍄𐌰𐌽 (itan) → got belegt; etymologisch verwandt mit altsächsisch und angelsächsisch etan → ang[4], altfriesisch īta → ofs, altnordisch eta → non, englisch eat → en, niederländisch eten → nl, isländisch eta → is[5], schwedisch äta → sv[6] sowie mit altslawisch ѣсти (jasti) → cu, lateinisch edere → la und altgriechisch ἔδω (edō→ grc; alle diese Wörter und zusätzlich noch Aas und möglicherweise auch das indogermanische Wort für Zahn führen auf die indogermanische Wurzel *ed- „essen“ zurück.[7]

Synonyme:

landschaftlich: fratzen, präpeln; familiär: spachteln, verschmausen; veraltend, noch scherzhaft: schmausen
salopp, emotional, meist abwertend: fressen; salopp; besonders norddeutsch, mitteldeutsch: futtern; salopp: mampfen, sich etwas reinziehen
siehe auch: Verzeichnis:Deutsch/Verben des Essens und Speisens

Gegenwörter:

erbrechen, sich übergeben, umgangssprachlich: brechen, salopp: kotzen; trinken; hungern; fasten

Oberbegriffe:

ernähren, gehoben: nähren
speisen
verzehren

Unterbegriffe:

frühstücken, hinunterschlingen, hinunterschlucken, hinunterwürgen, naschen, schlingen, verschlingen
zu Abend essen, abessen, anessen, aufessen, ausessen, durchessen, leeressen, mitessen, zu Mittag essen, überessen, vollessen, voressen, wegessen, weiteressen
umgangssprachlich scherzhaft: vertilgen
besonders süddeutsch: vespern
gehoben: dinieren, speisen, tafeln
österreichisch: abendessen, mittagessen
stark veraltet: einessen, umessen
knabbern, knatschen, kosten, verkosten
schweizerisch: degustieren; österreichisch: gustieren, jausen, jausnen; Südtirol: marenden

Beispiele:

Wir haben schon gegessen.
„Oft fertigten die Beschwörer Figürchen der Dämonen an und stellten ihnen Gaben und Speisen hin, damit sie davon äßen und sich – nachdem ihr Hunger gestillt war – nicht mehr an dem Menschen vergriffen.“[8]
Bringst du etwas zu essen mit?
Was gibt es heute zu essen?
Ich esse einen Apfel.
Ich habe eine Banane gegessen.
Ich ein Stück Fleisch.
„Wir essen die Gemüsebrühe, die Stanislaw für uns gekocht hat.“[9]
Er isst mich noch arm!

Redewendungen:

selber essen macht fett
essen wie ein Holzhacker: hastig und viel essen
essen wie ein Scheunendrescher: übermäßig viel essen
kalt essen: etwas Ungekochtes, Ungebratenes essen
warm essen: etwas Gekochtes, Gebratenes essen
umgangssprachlich, scherzhaft: rückwärts essen: sich übergeben
aus der Faust essen: ohne Besteck essen
bildlich: bei jemandem das Gnadenbrot essen
salopp: jemand kann mehr als Brot essen: jemand vollbringt überdurchschnittliche Leistungen
mit jemandem ist nicht gut Kirschen essen
umgangssprachlich, bildlich: gegessen sein: als erledigt betrachten
mit der fünfzinkigen Gabel essen

Sprichwörter:

der Appetit kommt beim Essen
Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen
wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen
wie man isst, so arbeitet man
man ist, was man isst
es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird
wes Brot ich ess, des Lied ich sing: jemanden, bei dem man angestellt ist, sollte man besser loben als kritisieren, da er derjenige ist, der mich bezahlt
wenn du deinen Teller leer isst, dann gibt es morgen schönes Wetter
wer mit dem Teufel essen will, braucht einen langen Löffel, wer mit dem Teufel essen will, muss einen langen Löffel haben

Charakteristische Wortkombinationen:

mit Adjektiv: ausgiebig essen, hastig essen, koscher essen (Lautsprecherbild Audio (Info)), kräftig essen, reichlich essen, tüchtig essen, unmäßig essen
in Kombination: mit großem Appetit essen, etwas für sein Leben gern essen, aus der Schüssel essen, mit Messer und Gabel essen, vom Teller essen, bei Kerzenlicht essen, in der Kantine essen, an einem Gericht zwei Tage essen
mit Substantiv: etwas Herzhaftes essen, etwas Kräftiges essen,
mit Verb: jemandem zu essen geben, um etwas zu essen bitten
mit Substantiv: eine Schnitte essen, ein Stück Kuchen essen, Fleisch essen, seine Suppe essen
mit Adjektiv: etwas isst sich gut, etwas lässt sich gut essen, zu viel essen
umgangssprachlich: keinen Bissen essen
in Kombination: seinen Teller leer essen, sich dick und rund essen
mit Adjektiv: sich dick essen, sich rund essen, sich satt essen, sich voll essen

Wortbildungen:

Essapfel, essbar, Essbesteck, Essecke, Essen, essend, Essende, Essender, Esser, Esserei, Esserin, Essgerät, Essgeschirr, essgestört, Essgewohnheit, Essgier, essgierig, Essküche, Esskultur, Esslöffel, esslöffelweise, Esslust, esslustig, Esspaket, Esspapier, Esspause, Essplatz, Essstäbchen, Essstörung, Esssucht, Esstisch, Essverhalten, Esswaren, Esszimmer, Esszwang, fressen, Mitesser, Mitesserin, Wettessen
veraltet: vollgegessen
stark veraltet: Bittessen, geessen

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Essen (Begriffsklärung)
Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „essen
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „essen
Uni Leipzig: Wortschatz-Portalessen
The Free Dictionary „essen

Quellen:

  1. Duden online „essen
  2. Friedrich Kluge, völlig neu bearbeitet von Elmar Seebold unter Mithilfe von Max Bürgisser und Bernd Gregor: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 22. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 1989, ISBN 3-11-006800-1, DNB 891464271
  3. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017472-4, Stichwort: „essen“, Seite 260.
  4. Wolfgang Pfeifer & al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen in: Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „essen
  5. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017472-4, Stichwort: „essen“, Seite 260.
  6. Günther Drosdowski (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Wien/Zürich 1963, ISBN 3-411-00907-1
  7. Wolfgang Pfeifer & al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen in: Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „essen
  8. Heinz Schott/Rainer Tölle: Geschichte der Psychiatrie. Krankheitslehren, Irrwege, Behandlungsformen. C. H. Beck-Verlag, München 2006, ISBN 978-3-406-53555-0, Seite 21
  9. Luisa Jacobs: Wer ist eigentlich … die Pflegerin meiner Oma?. In: DIE ZEIT. Nummer 17, 20. April 2017, ISSN 0044-2070, Seite 65.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: äsen, Assen, atzen, ätzen, dessen, Eisen, Espen, esse, Esse, Essenz, Essex, fressen, Hessen, messen, Messen, nässen, ressen, wessen
Anagramme: sense, Sense


Worttrennung:

es·sen

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild essen (Info)

Grammatische Merkmale:

  • Plural des Substantivs es
essen ist eine flektierte Form von es.
Alle weiteren Informationen findest du im Haupteintrag es.
Bitte nimm Ergänzungen deshalb auch nur dort vor.

essen (Umschrift)

essen ist die Umschrift folgender Wörter:

Bulgarisch: есен (essen) „Herbst