Laie

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Laie (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ der Laie die Laien
Genitiv des Laien der Laien
Dativ dem Laien den Laien
Akkusativ den Laien die Laien

Worttrennung:

Laie, Plural: Lai·en

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Laie (Info), Lautsprecherbild Laie (Info)
Reime: -aɪ̯ə

Bedeutungen:

allgemein, unscharf: jemand, der auf einem bestimmten Gebiet keine Fachkenntnisse oder keine abgeschlossene Fachausbildung hat
Kirche, Religion: jemand, der nicht Geistlicher ist
Recht, Rechtspflege: eine nicht rechtskundige Person, die in einem Gerichtsverfahren als Entscheidungsorgan auftritt

Herkunft:

mittelhochdeutsch leie, leige, althochdeutsch leigo, im 11. Jahrhundert entlehnt von dem kirchenlateinischen laicus → la - „zum Volk gehörig“, „gemein“ (in der Bedeutung „Nichtkleriker“ als Gegensatz zu kirchenlateinisch „clericus“), welches von altgriechisch λαϊκός (laïkos→ grc (von λαός (laos→ grc „das Volk, die Volksmenge“) abgeleitet ist. Die Substantivierung des Adjektivs erfolgt bereits im Griechischen, das Substantiv erhält die Bedeutung „Nichtpriester“. Aufgrund des im Allgemeinen geringeren Bildungsstandes Nichtgeistlicher im Mittelalter entwickelt sich die Nuance „Ungebildeter“, „Unkundiger“, deren Ausdehnung über den theologischen Bereich auf die mittelalterlichen Wissenschaften sich erstreckte.[1]

Synonyme:

Nicht-Fachmann, Nichtfachmann, Nichtkundiger, Anfänger, Amateur, Ungelehrter, Ungebildeter, Unkundiger, Ungelehrter, Ungelernter, im weiteren Sinne und abwertend: Stümper, Dilettant, Nichtskönner, Einfaltspinsel
Nicht-Geistlicher, Nichtpriester
Laienrichter, Ehrenamtlicher Richter

Gegenwörter:

Fachmann

Weibliche Wortformen:

Laiin

Beispiele:

„Ziel ist nicht, wie Laien oft denken, die vollkommene Heilung von abnormen sexuellen Verlangen wie der Pädophilie, die in der Medizinersprache als Paraphilie zusammengefasst ist.“[2]
„Zu oft werden die Gefahren beim Bergsteigen von Laien unterschätzt, sagt Ernst Vogt, Leiter der Bergsteigerredaktion beim Bayerischen Rundfunk.“[3]
Soll ich als Laie meine Meinung dazu sagen?
„Doch bald kamen schriftkundige Laien hinzu, und schließlich verlangte der wachsende Geschäftsverkehr vom Bürger selbst die Kunst des Lesens und Schreibens.“[4]
„Der § 604 ist jedem Laien verständlich.“[5]

Wortbildungen:

Adjektive: laienhaft
Substantive: Laienaufführung, Laienbruder, Laienchor, Laiendarsteller, Laienkelch, Laienkreis, Laienkunst, Laienkünstler, Laienmusiker, Laienprediger, Laienrichter, Laienschauspieler, Laienspiel, Laiensprache

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Laie
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Laie
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalLaie
The Free Dictionary „Laie
Duden online „Laie

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer : Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993, ISBN 3-423-03358-4, Stichwort „Laie“.
  2. o.A.: Therapie, lebenslänglich. Der Tagesspiegel, Berlin 09.12.2003
  3. Liane von Billerbeck: Der wichtigste Muskel beim Klettern ist das Gehirn. Abgerufen am 14. Februar 2020.
  4. Horst Joachim Frank: Dichtung, Sprache, Menschenbildung. Geschichte des Deutschunterrichts von den Anfängen bis 1945. Band 1. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1976, Seite 20. ISBN 3-423-04271-0.
  5. Winfried Ulrich: „Niessbrauch an einem Inbegriff von Sachen – Wie versteht der juristische Laie den Wortschatz des BGB?“. In: Sprachreport. Nummer Heft 4, 2016, Seite 12-22, Zitat Seite 18.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Laib, Lakai
Homophone: Leihe, leihe