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Maschal wissen müssen. Die Definition des Wortes
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Worttrennung:
- Ma·schal, Plural 1: Ma·scha·le, Plural 2: Ma·scha·lim
Aussprache:
- IPA:
- Hörbeispiele: Maschal (Info)
Bedeutungen:
- veraltet: belehrende Erzählung, die in einem oder mehreren Gleichnissen ausführlich dargelegt wird
Herkunft:
- Entlehnung aus hebräisch מָשָׁל (CHA: māšāl) ‚Gleichnis; Sprichwort‘[1]
Oberbegriffe:
- Erzählung, Gleichnis
Beispiele:
- „An plastischer Phantasie steht ein Maschal wie das Dornbuschgleichnis der Abimelechgeschichte o er das dem Nathan in den Mund gelegte Gleichnis vom Schaf des Armen den am besten gelungenen Gleichnissen der Evangelien ebenbürtig zur Seite. Sie unterscheiden sich in dieser Hinsicht auffällig von dem typischen späteren rabbinischen Maschal, der fast stets ein Erzeugnis des Buchdenkens ist, daher meist nur in der Groteske unmittelbar plastisch wirkt.“[2]
- „Man schied zwischen Bildwort, Parabel, Gleichnis, Allegorie, Beispielerzählung usw., letztlich doch ein unfruchtbares Bemühen — denn der Maschal umfaßt alle diese Kategorien und noch viel mehr, ohne jede Scheidung. Hebr. mašal/aram. mathla bezeichnet denn auch im nachbiblischen Judentum, ohne daß sich ein Schema aufstellen ließe, bildliche Reden aller Art: Gleichnis, Vergleich, Allegorie, Fabel, Sprichwort, apokalyptische Offenbarungsrede, Rätselwort, Decknamen, Symbol, fingierte Gestalt, Beispiel (Vorbild), Motiv, Begründung, Entschuldigung, Einwand, Witz.“[3]
- „Wie sehr Jülichers Gleichnistheorie an seinem Verständnis des Maschal orientiert ist, zeigen seine Ausführungen zur dritten ‚Klasse‘ der Gleichnisreden Jesu, den Beispielerzählungen. Nicht der Rekurs auf Aristoteles, sondern die Lessing folgende Theorie der Anschaulichkeit und seine sprachpragmatischen Ausführungen zum Maschal retten seine Argumentation: ‚eine Bildrede bleibt sie, weil sie auf die Sinne berechnet ist, dem Auge gleichsam das Gesetz in den hellsten Farben der Wirklichkeit vormalt; sie bleibt auch ein Maschal – wofern wir diesen mit Recht definierten als eine Rede, die eine Vergleichung enthält oder eine herausfordert‘.“[4]
- „Lediglich die längeren Erzählungen und Gleichnisse werden durch einen Absatz sowie die Darstellung des ersten Wortes ‚Ma'ase‘ (Erzählung) oder ‚Maschal‘ (Gleichnis) in Quadratschrift kenntlich gemacht.“[5]
Übersetzungen
- Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0 , Seite 853
Quellen:
- ↑ Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0 , Seite 853
- ↑ Max Weber, Marianne Weber (Hrsg.): Gesammelte Aufsätze zur Religionssoziologie III, 8. Auflage, Mohr Siebeck UTB, Tübingen 1988. Seite 209–210 ISBN 9783825214906
- ↑ Joachim Jeremias: Die Gleichnisse Jesu, 11. Auflage (36. Tsd.), Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 1998. Seite 16 ISBN 9783525535141
- ↑ Ulrich Mell (Hrsg.): Die Gleichnisreden Jesu 1899-1999. Beiträge zum Dialog mit Adolf Jülicher, 1. Auflage, de Gruyter, Berlin/New York 1999. Seite 66 ISBN 9783110167535
- ↑ Nathanael Riemer: Simchat ha-Nefesch – „Thora“ der Ungebildeten und „Medizin“ für Körper und Seele, Seite 20; eingesehen am 17.03.2010