Präsentismus

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Präsentismus (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ der Präsentismus
Genitiv des Präsentismus
Dativ dem Präsentismus
Akkusativ den Präsentismus

Worttrennung:

Prä·sen·tis·mus, kein Plural

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Präsentismus (Info)
Reime: -ɪsmʊs

Bedeutungen:

Verhalten von Arbeitnehmern, auch trotz Krankheit am Arbeitsplatz zu erscheinen
philosophische These, dass nur gegenwärtige Objekte und Ereignisse tatsächlich existieren
Beurteilung von Menschen und deren Verhalten in der Vergangenheit nach den Maßstäben der Gegenwart

Gegenwörter:

Absentismus

Oberbegriffe:

Anachronismus

Beispiele:

Präsentismus ist letztlich auch für den Arbeitgeber ein Problem.
Dem Präsentismus zufolge kommt Vergangenem und Zukünftigem keine reale Existenz zu.
„Der Vorwurf des Präsentismus von Seiten der Geschichtswissenschaft wendet sich gegen jede Vereinnahmung von Ideen angesichts unüberwindlicher historischer Differenzen.“[1]
„Der Präsentismus lässt sich vor diesem Hintergrund als Spezialfall eines progressiven Anachronismus bestimmen, wobei die anachronistischen Elemente E, die aus einem anderen, zeitlich späteren Zusammenhang ‚importiert‘ wurden, in diesem Fall aus der Gegenwart des Geschichtsforschers stammen.“[2]
Präsentismus heisst der kleine Cousin der Cancel-Culture. Nach seiner Logik wird die Vergangenheit nach heutigen Massstäben bewertet: Historische Tatsachen werden beschönigt, negiert oder verteufelt – je nach Bedarf.“[3]

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Präsentismus
Wikipedia-Artikel „Präsentismus (Philosophie)
Wikipedia-Artikel „Moralischer Relativismus“ (dort auch Präsentismus; sowie Weiterleitungsziel von Präsentismus (Moral))
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache – Korpusbelege Gegenwartskorpora mit freiem Zugang „Präsentismus
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalPräsentismus

Quellen:

  1. Gerhard Göhler: Theorie als Erfahrung. Über den Stellenwert von politischer Philosophie und Ideengeschichte für die Politikwissenschaft. In: Politische Theorie und Politikwissenschaft. Springer, 2008, ISBN 978-3-531-15108-3, Seite 99 (Zitiert nach Google Books)
  2. Carlos Spoerhase: Autorschaft und Interpretation. Methodische Grundlagen einer philologischen Hermeneutik. de Gruyter, 2007, ISBN 978-3-11-019272-8, Seite 185 (Zitiert nach Google Books)
  3. Viola Schenz: Böse alte Welt – Zivilisierung heisst, aus Fehlern zu lernen. Aber «woke» Westler betreiben lieber Geschichtsklitterung. In: NZZOnline. 27. Dezember 2022, ISSN 0376-6829 (URL, abgerufen am 1. Januar 2023).