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Anmerkung zum Genus:
- Laut Duden handelt es sich um ein Maskulinum. In manchen Publikationen wird das Wort als Femininum verwendet, womöglich analog zu »die Unterwelt«.
Worttrennung:
- Sche·ol, kein Plural
Aussprache:
- IPA:
- Hörbeispiele: Scheol (Info)
- Reime: -oːl
Bedeutungen:
- jüdische und christliche Religion: ein in alttestamentlicher Vorstellung zur Unterwelt gehörendes Reich, in das die Verstorbenen einziehen
Herkunft:
- Entlehnung aus gleichbedeutend hebräisch שְׁאוֹל (CHA: šeʾōl) → he[1]
Sinnverwandte Wörter:
- Abaddon, Gehenna, Gehinnom
Beispiele:
- „Es finden sich nun im alten Testament über den Scheol zweierlei Ansichten, von denen die eine aus der andern hervorwächst: 1) Die eine Ansicht vom Scheol, die besonders in den ältesten Büchern der Schrift die vorherrschende ist, ist die: er ist das Totenreich im Allgemeinen, der gemeinsame Sammelort aller Verstorbenen, sowohl der Frommen als der Gottlosen, — überhaupt das Jenseits gegenüber dem gegenwärtigen Leben, ohne das zwischen dem Ort der Seligkeit und der Verdammniß deutlich und bestimmt unterschieden würde. 2) Zum Theil gleichlaufend mit den angeführten Stellen finden wir im Alten Testament den Scheol ausdrücklich als Bezeichnung des Straforts für die Ungläubigen und Gottlosen, und für die Frommen die bestimmte Hoffnung eines bessern Zustandes nach dem Tode ausgesprochen.“[2]
- „Trotz ihrer grundsätzlich verschiedenen Herangehensweise zeichnen die drei Studien ein ähnliches Bild: JHWH ist und war ‚von Anfang an‘, d.h. ab dem Zeitpunkt seiner Verehrung bzw. einer sehr früh angesetzten Alleinverehrung, Herr der Scheol. Während bei Kremer die Unterschiede in den alttestamentlichen Verhältnisbestimmungen von JHWH und Scheol einer Metaphorisierung zum Opfer fallen und damit der diachrone Aspekt obsolet wird, leitet Gese die durchgehende Machtstellung JHWHs in der Scheol aus dessen anfänglichem Exklusivitätsanspruch ab“[3]
- „Für die frühen Jenseitsvorstellungen (die allerdings noch bis in die Spätzeit hinein belegt sind; vgl. Hi; Pred) ist charakteristisch, dass der Tote am Ende seines Lebens ‚zu seinen Vätern versammelt wird‘ (Gen 25,8.17; Gen 35,29 u.ö.) und in das Totenreich, die Scheol, ‚hinabsteigt‘ (jārad; vgl. Ps 28,1; Ps 30,4 u.ö.; → Jenseitsvorstellungen). Das alttestamentliche Israel teilt mit seiner altorientalischen Umwelt die Vorstellung einer schattenhaften Existenz der Toten in der Unterwelt, im Land des Staubes (Ps 22,30; Jes 26,19), der Finsternis (Hi 10,21-22; Hi 17,13; Ps 88,7.13 u.ö.) und des Vergessens (Ps 88,13 u.ö.). Diese Totenexistenz ist durch eine verminderte Form des Lebens, durch Kraft- und Bewusstlosigkeit, Schwäche (Hi 14,21; Ps 88,5; Jes 14,10 u.ö.) und Unwissenheit (Pred 9,5) gekennzeichnet.“[4]
Übersetzungen
- Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0 , Seite 1216.
- Duden online „Scheol“
- Wikipedia-Artikel „Scheol“
- Autorenkollektiv: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage, 14. Band, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien 1890–91. Seite 14432
- Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „Scheol“
Quellen:
- ↑ Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0 , Seite 1216.
- ↑ Heinrich Wilhelm Rinck: Vom Zustand nach dem Tode. Biblische Untersuchungen, mit Berücksichtigung der einschlägigen alten und neuen Literatur. Zweite erweiterte und zum Theil umgearbeitete Auflage, Balmer und Riehm, Ludwigsburg & Basel 1866. Seite 90–92. Zitiert nach Google Books.
- ↑ Gönke Eberhardt: JHWH und die Unterwelt. 1. Auflage, Mohr Siebeck, Tübingen 2007. ISBN 978-3-16-149306-5, Seite 8–9. Zitiert nach Google Books.
- ↑ Kathrin Liess: Auferstehung (AT). In: Michaela Bauks, Klaus Koenen, Stefan Alkier (Herausgeber): Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet → WP (WiBiLex), Stuttgart 2006 ff.