Seitenschneider

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Seitenschneider (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ der Seitenschneider die Seitenschneider
Genitiv des Seitenschneiders der Seitenschneider
Dativ dem Seitenschneider den Seitenschneidern
Akkusativ den Seitenschneider die Seitenschneider
Seitenschneider

Worttrennung:

Sei·ten·schnei·der, Plural: Sei·ten·schnei·der

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Seitenschneider (Info)

Bedeutungen:

Werkzeug mit keilförmigen Schneiden, das zum Durchtrennen von Drähten, Blechen und Ähnlichem verwendet wird
aus keilförmigen Schneiden bestehender Teil einer Zange, mit dem Drähte, Bleche und Ähnliches durchtrennt werden können
Stanztechnik: rechteckiger Stempel zum seitlichen Beschneiden eines Streifens

Sinnverwandte Wörter:

Abzwickzange, Bolzenschneider

Oberbegriffe:

Drahtschneidewerkzeug, Schneidgerät, Zange

Unterbegriffe:

Formseitenschneider

Beispiele:

„In das Loch wird der passende Dübel eingeschoben und die überstehende Dübelstange mit einem Seitenschneider glatt an der Wand abgeschnitten “[1]
„Der mit einem Gewicht von 108 Kilogramm recht beleibte Hafenarbeiter wurde mit einem Seitenschneider aus seinem Kleinwagen herausgeschnitten.“[2]
„Die Polizei stellte im Kasten der beiden Jugendlichen einen sogenannten Seitenschneider sicher, mit dem sie das Gitter des Kästlis aufgebrochen hatten.“[3]
„In jedem Werkzeugkasten eines Heimwerkers findet sich mindestens ein Seitenschneider.“[4]
„Der Oberleutnant knipst gerade mit einem Seitenschneider die letzten Zündkabel und Sprengschnüre durch.“[5]
„Als geeignetes Werkzeug empfehlen sich dazu Drahtzangen mit Seitenschneider, welche also Flach- und Kneifzange in einem Instrument vereinigen.“[6]
„Außer diesen Zangen gibt es noch eine ganze Zahl Kombinationszangen (Flachzange mit Seitenschneider, Universal-Elektrikerzange usw.), die erwünscht, aber für unsere Zwecke nicht unbedingt notwendig sind.“[7]
„Außerdem können sie wie die Telefonzangen mit einem Drahtabschneider hinter dem Maul oder wie die Modistinnenzangen mit einem Seitenschneider ausgestattet sein.“[8]
„Eine zum Tragen eingerichtete dauerhafte Lederhülle enthält folgende Werkzeuge: Kräftige stählerne Flachzange mit Seitenschneider für weiche Drähte “[9]
„ 8203.20.20 nachstehende Zangen mit einer Länge von mehr als 110 mm bis 300 mm: Kombinationszangen mit gezahnten Backen, auch ohne Rohrbackenöffnung, Flachrundzangen mit Seitenschneider und gezahnten Backen, Gasrohrzangen und verstellbare Gasrohrzangen (auch mit gebogenem Kopf)“[10]
„Die Plombenzange mit Seitenschneider hat einen Stempeldurchnesser von 8 mm und wir liefern sie mit und ohne Gravur.“[11]
„Der erste Seitenschneider schneidet den Streifen auf 13,5 mm breit, und diese Breite ist als Scheibengröße zu denken, von wo aus die Ziehgänge zu bestimmen sind.“[12]
„Der Seitenschneider S ist so anzuordnen, daß der Ausschneidestempel den Streifen nicht anknabbert, da dann der Stempel abgedrängt würde.“[13]
„Der Seitenschneider ergibt die genaueste Vorschubbegrenzung. Er ist ein zusätzlicher Schneidstempel, der den Rand des Blechstreifens beschneidet.“[14]
„Wenn ein Seitenschneider lange im Einsatz bleibt, führt die zunehmende Kantenverrundung zu einem Grat am Blechstreifen “[15]
Seitenschneider sind so anzuordnen, dass Anschneidanschläge wegfallen und die Sicht auf die Lochstempel nicht behindert wird.“[16][17]

Charakteristische Wortkombinationen:

mit einem Seitenschneider durchtrennen/durchschneiden/durchzwicken/kappen/knacken (umgangssprachlich)/öffnen/schneiden/trennen; einen Seitenschneider ansetzen; mechanischer/pneumatischer Seitenschneider
mehrteiliger Seitenschneider

Wortbildungen:

Seitenschneiderabfall, Seitenschneideranschlag

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Seitenschneider
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Seitenschneider
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalSeitenschneider
Duden online „Seitenschneider
Renate Wahrig-Burfeind (Herausgeber): Wahrig, Deutsches Wörterbuch. 9. Auflage. Wissen-Media-Verlag, Gütersloh/München 2011, ISBN 978-3-577-07595-4, Eintrag „Seitenschneider“
Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Wörterbuch der deutschen Sprache. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Mannheim 2012, ISBN 978-3-411-71003-4, Eintrag „Seitenschneider“
Jochen Splett: Deutsches Wortfamilienwörterbuch. Band 11: Schmachten – Spiegel, De Gruyter, Berlin 2009, ISBN 978-3-11-018320-7, Eintrag „Seite“, S. 305
Jean de Coster, Otto Vollnhals: Dictionary for Automotive Engineering: English – French – German with Explanations of French and German Terms. Saur, München 2003, ISBN 3-598-11624-1, Eintrag „side-cutting pliers“, Untereintrag „Seitenschneider“
Albert Franz Jöcher (Herausgeber): Vollständiges Lexikon der Waarenkunde in allen ihren Zweigen. A–H. 3. Auflage. Basse, Quedlinburg 1839 (Digitalisat via Bayerische Staatsbibliothek, URN:nbn:de:bvb:12-bsb11346028-1), Eintrag „Eisenwaaren“, S. 438

Quellen:

  1. HELIOS 1936, S. 1260.
  2. Süddeutsche Zeitung, 23.10.1989, S. 10.
  3. Neue Zürcher Zeitung, 20.06.1997, S. 58.
  4. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10.01.2012, S. T2.
  5. Süddeutsche Zeitung, 10.04.2017, S. 7 (auch online).
  6. Bruno Kerl und F. Stohmann, Encyklopädisches Handbuch der technischen Chemie, 3. Aufl., Bd. 4, Schwetsche, Braunschweig 1877, Sp. 1335.
  7. Emanuel Gscheidlen, An der Werkbank: Anleitung zur Handfertigkeit mit besonderer Berücksichtigung der Herstellung physikalischer Apparate, Teubner, Leipzig 1912, S. 9 (Digitalisat via Staatsbibliothek Berlin).
  8. Heinz Gröger und Kurt Pohley, Werkzeuge, Fachbuchverlag, Leipzig 1959, S. 41.
  9. Elektrotechnische Zeitschrift 1989, S. 539.
  10. Wirtschaftspartnerschaftsabkommen zwischen der Europäischen Union und ihren Mitgliedstaaten einerseits und den SADC-WPA-Staaten andererseits, Amtsblatt der Europäischen Union L 250 vom 16.09.2016, S. 3–2120 (auch online).
  11. Friedrich Lercher GmbH, Plombenzange mit Seitenschneider Ø 8 mm, abgerufen am 27.06.2020.
  12. Eugen Kaczmarek, Die moderne Stanzerei, 3. Aufl., Springer, 1929, S. 179.
  13. Gerhard Oehler, Oehler/Kaiser: Schnitt-, Stanz- und Ziehwerkzeuge, 5. Aufl., Springer, 1966, S. 80.
  14. Heinz Tschätsch, Praxis der Umformtechnik, 8. Aufl., Springer, 2005, S. 234.
  15. Alfred Herbert Fritz in ders. und Günter Schulze (Hrsg.), Fertigungstechnik, 7. Aufl., Springer, 2006, S. 244.
  16. Waldemar Hellwig und Matthias Kolbe, Spanlose Fertigung Stanzen, 10. Aufl., Springer, 2012, S. 78.
  17. Waldemar Hellwig: Spanlose Fertigung: Stanzen. 9. Auflage. Vieweg + Teubner, Wiesbaden 2009, Seite 61 (Zitiert nach Google Books).