schneiden

schneiden (Deutsch)

Verb

	Person	Wortform
Präsens	ich	schneide
	du	schneidest
	er, sie, es	schneidet
Präteritum	ich	schnitt
Konjunktiv II	ich	schnitte
Imperativ	Singular	schneide!
Imperativ	Plural	schneidet!
Perfekt	Partizip II		Hilfsverb
Perfekt	geschnitten		haben
Alle weiteren Formen: Flexion:schneiden

Jemand schneidet eine Zwiebel.
in den Finger geschnitten
mit einem Cutter Leder in Streifen schneiden
Eine Gerade schneidet senkrecht einen Kreis

Worttrennung:

schnei·den, Präteritum: schnitt, Partizip II: ge·schnit·ten

Aussprache:

IPA:

Hörbeispiele:

schneiden^(Info),

schneiden^(Info)

Reime: -aɪ̯dn̩

Bedeutungen:

transitiv: mit einem Schneidewerkzeug (wie einem Messer) einen Gegenstand oder einen Teil von ihm abtrennen

transitiv oder reflexiv: mit einem Schneidewerkzeug einem Gegenstand oder einer Person eine tiefe Furche beibringen; die Person dadurch verletzen

transitiv: mit einem Schneidewerkzeug den Gegenstand in Stücke zerteilen

transitiv: mit einem Schneidewerkzeug mehrere separate Gegenstände durch Teilung herstellen

übertragen, transitiv: ein Produkt durch Tätigkeiten formen oder gestalten, die ein schneidendes Zerteilen oder Entfernen wie unter umfassen

übertragen, reflexiv, Geometrie, bei Geraden, aber auch anderen beteiligten geometrischen Gebilden wie Ebenen, Kreisen …: einen oder mehrere Punkte gemeinsam haben

übertragen, transitiv, mit einem Fahrzeug: eine Straßenkurve unzulässig abkürzen

übertragen, Rennsport: unfair überholen

übertragen, Kartenspiel: wenn der Gegner keine lückenlose Kette von Karten von oben herab besitzt, eine unsichere untere Karte von ihm mit einer stärkeren eigenen Karte stechen

übertragen, reflexiv, umgangssprachlich, oft mit Häme gesagt: sich täuschen

übertragen, transitiv: jemanden absichtlich und demonstrativ übersehen

Herkunft:

niederdeutsch und mittelhochdeutsch sniden, althochdeutsch snīdan

Synonyme:

abschneiden

zerschneiden, kleinschneiden

nicht sehen wollen, unbeachtet lassen

Oberbegriffe:

einen Teil abtrennen, auch mit Säge und anderem Gerät: beschneiden

zerteilen, kleinmachen

fahren

einstechen; stechen

meiden, missachten

Unterbegriffe:

abschneiden, anschneiden, auseinanderschneiden, ausschneiden, beschneiden, durchschneiden, einschneiden, entzweischneiden, feinschneiden, herausschneiden, herunterschneiden, hineinschneiden, kleinschneiden, losschneiden, nachschneiden, verschneiden, vorschneiden, wegschneiden, zerschneiden, zuschneiden

mitschneiden, überschneiden

Beispiele:

Der Friseur schneidet die Haare mit der Schere.

Der Nonnenmacher schneidet die Ferkel.

Die Kleine hat sich an einer Kante Papier in den Finger geschnitten.

Ich lasse mir den Schinken immer gleich beim Fleischer schneiden.

Um Grieben auszulassen, muss man sie erst einmal schneiden. Dazu braucht man ein scharfes Messer, und man achte dabei tunlichst auf seine Finger.

wegen des alten bandförmigen Aufnahmematerials, bei elektronischem Filmschnitt nur noch bildhaft: Nachdem der Film gedreht ist, muss er erst noch geschnitten werden.

„Parallele Geraden schneiden sich im Unendlichen“, das ist eine jargonhaft gewordene Redeweise, die vermutlich aus der projektiven Geometrie stammt, in der üblichen Verwendung aber ein bloßer Widersinn ist.

Zwei Kreise schneiden sich gar nicht, in einem oder in zwei Punkten, oder sie sind kongruent.

Die Kurve zu schneiden ist sehr gefährlich.

Der Ferrari hat den Mercedes geschnitten.

Mit einem schlappen König hat er die Dame in meiner langen Farbe geschnitten, daraufhin kam ich dann schon gar nicht mehr rein.

Wenn du glaubst, ich räume immer die Wohnung auf, wenn du nur lange genug untätig zuwartest, dann hast du dich aber geschnitten!

Es kränkt ihn, dass du ihn schneidest.

Redewendungen:

Friseurjargon: Einmal Schneiden und Legen!

sich ins eigene Fleisch schneiden – sich selbst schaden

bildhaft: ein Gesicht schneiden – willkürlich oder unwillkürlich seinem Gesicht einen bestimmten Ausdruck geben

sich im Unendlichen schneiden

da hast du dich aber geschnitten!