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Worttrennung:
- etisch, keine Steigerung
Aussprache:
- IPA:
- Hörbeispiele: etisch (Info)
- Reime: -eːtɪʃ
Bedeutungen:
- Linguistik: auf die Sprachverwendung (die Parole), die materiellen Eigenschaften der sprachlichen Einheiten bezogen[1]
- Sozialwissenschaft: mit den Augen eines distanzierten Betrachters (im Gegensatz zu einem Betrachter, der sein Untersuchungsobjekt als Mitglied, aus einer Innenperspektive betrachtet)
Herkunft:
- von englisch: phonetic = phonetisch) (im Gegensatz zu emic, dieses abgeleitet von phonemic = phonematisch , eingeführt von Kenneth Pike (→Wikipedia)
- Das Wort besteht aus -et, einem Suffix, mit dem in der Linguistik Phonetik (mit -et- im Gegensatz zu -em- in Phonemik) unterschieden wird.
Gegenwörter:
- emisch
Beispiele:
- „Von zentraler Bedeutung ist der Gegensatz zwischen den funktional kontrastiven emischen Einheiten (wie Phonemen und Morphemem) und den etischen Einheiten, die ihnen physische Form verleihen (…)“[2].
- Im Bereich der Laute sind Phoneme emische, Laute dagegen etische Einheiten.
- Die etische Analyse berücksichtigt etwa bei Lauten alle Eigenschaften, auch die, die für die Differenzierung und Identifizierung von Wörtern keine entscheidende Bedeutung haben wie etwa die Aspiration (Behauchung) der Verschlusslaute im Deutschen.
- „Der etische Text dagegen ist realisierungsbezogen und greift auch auf konkrete Merkmale der Sprechsituation, der Druckanordnung und ähnliches zurück.“[3]
- Zum wirklichen Kulturverstehen ist eine emische Herangehensweise wichtig, beim Vergleichen kann dagegen eine etische Beschreibung sinnvoll sein. - (Wikipedia)
- „Die Zugehörigkeit zu einem bestimmten System, also die emische Sicht auf eben dieses, impliziert eine etische Perspektive auf ein anderes System, sodass eine bewertende Analyse eines anderen Systems mit differierender Prägung beziehungsweise Ausrichtung aus etischer Perspektive nach Berry ein falscher Ansatz ist.“[4]
Charakteristische Wortkombinationen:
- Ansatz, Herangehensweise, Sichtweise
Übersetzungen
- Wikipedia-Artikel „Emisch und etisch“
- Hadumod Bußmann: Lexikon der Sprachwissenschaft. 3., aktualisierte und erweiterte Auflage. Kröner, Stuttgart 2002. Stichwort: „Etische vs. Emische Analyse“. ISBN 3-520-45203-0.
- Helmut Glück (Hrsg.), unter Mitarbeit von Friederike Schmöe: Metzler Lexikon Sprache. Dritte, neubearbeitete Auflage, Stichwort: „Etisch“. Metzler, Stuttgart/ Weimar 2005. ISBN 978-3-476-02056-7.
- Theodor Lewandowski: Linguistisches Wörterbuch. 4., neu bearbeitete Auflage Quelle & Meyer, Heidelberg 1985, Stichwort: „etische Analyse“. ISBN 3-494-02050-7.
Quellen:
- ↑ David Crystal: Die Cambridge Enzyklopädie der Sprache, 2. Auflage, Zweitausendeins, Frankfurt 2004, Seite 408. ISBN 3-861-50705-6
- ↑ Crystal S. 408. emischen ebenso wie »etischen« in Anführungsstrichen gedruckt.
- ↑ Heinz-Helmut Lüger: Pressesprache. 2., neu bearbeitete Auflage. Niemeyer, Tübingen 1995, ISBN 3-484-25128-X , Seite 42. Abkürzungen aufgelöst.
- ↑ Natalie Drewitz: Die kultur-identische Bürgschaft - interkulturelle Kompetenz für ein transkulturelles Miteinander. Resultate einer empirischen Akkulturationsbeobachtung von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen. RAM-Verlag, Lüdenscheid 2021, ISBN 978-3-942303-90-3, Seite 29. Kursiv gedruckt: die Formen von emisch und etisch.