helvetisch

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helvetisch (Deutsch)

Positiv Komparativ Superlativ
helvetisch
Alle weiteren Formen: Flexion:helvetisch

Worttrennung:

hel·ve·tisch, keine Steigerung

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild helvetisch (Info)
Reime: -eːtɪʃ

Bedeutungen:

die Helvetische Republik, einen von Napoleon 1798 geschaffenen und 1803 wieder aufgelösten Vasallenstaat, betreffend
im schweizerischen Sprachgebrauch manchmal gehoben, meist aber selbstironisch beziehungsweise abwertend: die Schweiz betreffend, zur Schweiz gehörend, aus ihr kommend

Herkunft:

etymologisch: im 18. Jahrhundert aus dem Französischen entlehnt[1]
strukturell: Ableitung (Derivation) des Substantivs Helvetien mit dem Suffix -isch als Derivatem (Ableitungsmorphem)

Synonyme:

eidgenössisch, schweizerisch

Beispiele:

„Mit der von Peter Ochs entworfenen, vom französischen Direktorium abgeänderten helvetischen Verfassung begann in der Schweiz die Entwicklung zum modernen, nur durch den Willen der Bürger legitimierten Verfassungs- und Verwaltungsstaat, der die Förderung des Gemeinwohls bezweckte.“[2]
„Der Kanton St. Gallen wurde 1803 auf Antrag des helvetischen Abgeordneten Karl Müller-Friedberg von Napoleon Bonaparte geschaffen.“[3]
„Selbst die Stadt Zürich stellte sich gegen die Helvetische Regierung.“[4]
„Diese Ziele zu erreichen ist nur über einen helvetischen Kompromiss möglich.“[5]
„Zu den helvetischen Konstanten des Verdrängens gehören die Berichte über Separatismen, die sich angeblich regen.“[6]
„Gegen das helvetische Malaise. Eine neue Bundesverfassung soll die Ordnung des föderalen Gemeinwesens zeitgemäss klären. Von der 1967 eröffneten Konsultation erhoffen sich die Initiatoren zugleich Abhilfe gegen die Staatsverdrossenheit.“[7]
„Der Untergang der Credit Suisse und das internationale Entsetzen über die Neutralitätspolitik nagen am Stolz der Eidgenossen. Gibt es so etwas wie eine helvetische Krankheit?“[8]
„Auf all die Krisen reagiert das Land jedoch mit helvetischer Unbekümmerheit.“[9]
historisch: „Helvetisches Bekenntnis“, Übersetzung von mittellateinisch Confessio Helvetica, zwei reformierte Glaubensbekenntnisse aus dem 16. Jahrhundert[10]
historisch: „Helvetische Gesellschaft“, Name einer von 1761 bis 1848 bestehenden Vereinigung aufklärerisch und überkantonal-eidgenössisch gesinnter Personen[11]

Übersetzungen

Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „helvetisch
Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „helvetisch
Duden online „helvetisch
Goethe-Wörterbuch „helvetisch
Kurt Meyer: Schweizer Wörterbuch. So sagen wir in der Schweiz. Huber, Frauenfeld/Stuttgart/Wien 2006, ISBN 978-3-7193-1382-1, Stichwort „helvetisch“, Seite 149.

Quellen:

  1. Goethe-Wörterbuch „helvetisch
  2. Andreas Fankhauser: Helvetische Republik. In: Historisches Lexikon der Schweiz. Abgerufen am 29. März 2023.
  3. Wikipedia-Artikel „Kanton St. Gallen“ (Stabilversion)
  4. Helvetische Revolution und Republik. Die Schweiz im Zeitalter der Französischen Revolution. In: Schweizer Geschichte. Abgerufen am 28. März 2023.
  5. Neue Zürcher Zeitung vom 25. September 1985, Seite 37; zitiert nach Kurt Meyer: Schweizer Wörterbuch.
  6. Weltwoche vom 5. Februar 1985, Seite 39; zitiert nach Kurt Meyer: Schweizer Wörterbuch.
  7. Christoph Wehrli: Gegen das helvetische Malaise. In: Neue Zürcher Zeitung. 27. November 2017, abgerufen am 28. März 2023.
  8. Eric Gujer: Ein Hauch von Identitätskrise umweht die Schweiz. In: Neue Zürcher Zeitung. 19. April 2023, abgerufen am 19. April 2023.
  9. Kleinstaat im Abseits – wird die Schweiz zum Paria? In: NZZ Standpunkte. 14. Mai 2023, abgerufen am 14. Mai 2023.
  10. Wikipedia
  11. Wikipedia