mutterwindallein

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mutterwindallein (Deutsch)

Adjektiv, indeklinabel

Positiv Komparativ Superlativ
mutterwindallein

Anmerkung:

Das Wort ist nur prädikativ belegt.

Worttrennung:

mut·ter·wind·al·lein

Aussprache:

IPA: , ,
Hörbeispiele: Lautsprecherbild mutterwindallein (Info)
Reime: -aɪ̯n

Bedeutungen:

veraltet bis veraltend regional, vor allem märkisch: ganz und gar allein, sehr einsam, völlig vereinsamt; ganz verlassen

Herkunft:

Das Wort wurde höchstwahrscheinlich von Theodor Fontane geprägt.[1][2] Heisig weist unter Berufung auf Weise und Grimm darauf hin, dass es in deutschen Mundarten vorkommt, „doch ha Fontane wohl kaum aus ihnen geschöpft, der mundartliche Ausdruck dürfte vielmehr als ‚gesunkenes Kulturgut‘ zu betrachten sein.“[1] Außerdem merkt Heisig an, dass Wind ein altes Synonym für Seele sei.[3]

Beispiele:

„Sieh, auf der Wieſe neulich, da ging es, da waren wir mutterwindallein.[4]
„‚Ja, Geert, wenn Du nur ein bißchen Sehnſucht gehabt hätteſt, ſo hätteſt Du mich nicht ſechs Wochen mutterwindallein in Hohen-Cremmen ſitzen laſſen wie eine Witwe, und nichts da als Niemeyer und Jahnke und ’mal die Schwantikower.‘“[5]
„Alte und junge Treibels, desgleichen die Felgentreus, hatten ſich in eigenen Equipagen eingefunden, während Krola, von ſeinem Quartett begleitet, aus nicht aufgeklärten Gründen die neue Dampfbahn, Korinna aber mutterwindallein — der Alte wollte nachkommen — die Stadtbahn benutzt hatte.“[6]
„Wir gingen im Burgraum umher, mutterwindallein auf diesem Grat zwischen den Felswänden.“[7]
„Wollte sie auch mal im vergangenen Sommer ‚mutterwindallein‘ wirklich nichts, tun, dann ging dieser Plan, wär’ doch gelacht, natürlich daneben.“[8]
„Ilonka also allein, mutterwindallein.[9]
„Es gibt keinen schöneren Rock-’n’-Roll-Moment, als mutterwindallein vor der Bühne zu sitzen, und John Fogerty spielt dir Walk With Me.“[10]

Übersetzungen

Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „mutterwindallein
Duden online „mutterwindallein
Albert Leitzmann: Wilhelm und Karoline von Humboldt in ihren Briefen. In: Auguſt Sauer (Herausgeber): Euphorion. Zeitſchrift für Literaturgeſchichte. Achtzehnter Band, K. u. k. Hof-Buchdruckerei und Hof-Verlags-Buchhandlung Carl Fromme, Leipzig/Wien 1911, ISSN 0014-2328, Seite 207 (Internet Archive).
Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Wörterbuch der deutschen Sprache. In zehn Bänden. 3., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. 6. Band Lein–Peko, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 1999, ISBN 3-411-04793-3, DNB 965409120, Stichwort »mutterwindallein«, Seite 2668–2669.

Quellen:

  1. 1,0 1,1 Karl Heisig: Mutterseelenallein. In: Zeitschrift für Mundartforschung. 34. Jahrgang, Heft 3/4, Franz Steiner Verlag, Wiesbaden et al. Dezember 1967, ISSN 0932-3988, Seite 290.
  2. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Wörterbuch der deutschen Sprache. In zehn Bänden. 3., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. 6. Band Lein–Peko, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 1999, ISBN 3-411-04793-3, DNB 965409120, Stichwort »mutterwindallein«, Seite 2668–2669.
    Duden online „mutterwindallein
  3. Karl Heisig: Mutterseelenallein. In: Zeitschrift für Mundartforschung. 34. Jahrgang, Heft 3/4, Franz Steiner Verlag, Wiesbaden et al. Dezember 1967, ISSN 0932-3988, Seite 292.
  4. Theodor Fontane: Irrungen, Wirrungen. Roman. 1. Auflage. Verlag von F. W. Steffens, Leipzig 1888, Seite 102 (Zitiert nach Deutsches Textarchiv).
  5. Theodor Fontane: Effi Briest. Roman. 1. Auflage. F. Fontane & Co., Berlin W 1896, Seite 209–210 (Zitiert nach Deutsches Textarchiv).
  6. Theodor Fontane: Frau Jenny Treibel oder „Wo sich Herz zum Herzen find’t“. Roman. 5. Auflage. F. Fontane & Co., Berlin W 1899, Seite 195 (Zitiert nach Google Books).
  7. Gertrud Breysig: Kurt Breysig. Ein Bild eines Menschen. Lothar Stiehm Verlag, Heidelberg 1967, Seite 138 (Zitiert nach Google Books).
  8. Verena Auffermann: Das geborene „Fräulein von“. Die Erfolgsschriftstellerin als Anwältin des ungerechten Unglücks. In: DIE ZEIT. Nummer 02, 7. Januar 1983, ISSN 0044-2070, Seite 51 (DIE ZEIT Archiv-URL, abgerufen am 1. Juli 2019).
  9. Erwin Strittmatter: Der Laden. Roman. Zweiter Teil. 1. Auflage. Aufbau-Verlag, Berlin 1987, Seite 340 (Zitiert nach Google Books).
  10. Christoph Dieckmann: König der Provinz. In: DIE ZEIT. Nummer 47, 15. November 2007, ISSN 0044-2070, Seite 42 (DIE ZEIT Archiv-URL, abgerufen am 1. Juli 2019).
    Im Originalsatz ist einzig der Songtitel »Walk With Me« kursiv gesetzt.