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Alternative Schreibweisen:
- verhohnepipeln
Worttrennung:
- ver·hoh·ne·pie·peln, Präteritum: ver·hoh·ne·pie·pel·te, Partizip II: ver·hoh·ne·pie·pelt
Aussprache:
- IPA:
- Hörbeispiele: verhohnepiepeln (Info)
Bedeutungen:
- transitiv; umgangssprachlich: etwas oder jemanden mit Hilfe von Ironie und Spott lächerlich machen
Herkunft:
- Grundlage ist der frühneuhochdeutsche Ausdruck hole Hip ‚hohle Waffel‘, Hohlhippe.[1] Die von Haus zu Haus ziehenden Verkäufer solcher Waffeln wurden Hohlhipper genannt.[1] Dieses Wort wurde ab dem 16. Jahrhundert ein Synonym von Lästerer – wohl weil Käufer und Verkäufer sich gegenseitig mit Spott bedachten.[1] In der Folge kam es zu Bildungen wie den frühneuhochdeutschen Verben hohlhippeln oder hohlhippen ‚schmähen, beleidigen‘[2], die unter volksetymologischer Anlehnung der nicht mehr verstandenen Worte an Hohn im thüringisch-sächsischen Sprachraum zu hohniepeln und (ver)hohnepi(e)peln ‚hänseln, lächerlich machen‘ führten.[1][3]
Sinnverwandte Wörter:
- verhöhnen, verspotten, sich über jemanden lustig machen, jemanden durch den Kakao ziehen,
- jemanden zum Narren halten, jemanden auf den Arm nehmen, jemanden an der Nase herumführen, veräppeln, jemanden zum Besten halten
Beispiele:
- Helmut Kohl wurde von der Presse immer wieder verhohnepiepelt.
- „Harras hatte uns schön verhohnepiepelt…“[4]
- „Das Wort Hohlhippen … hat mich seitdem nicht mehr losgelassen, zumal ich gehört hatte, daß die Wörter Hohlhippe(n) und verhohnepipeln etwas miteinander zu tun haben. Es interessierte mich, ob dies blühender Unsinn sei, ob mich also jemand verhohnepipeln wollte.“[5]
Wortbildungen:
- Verhohnepiepelung
Übersetzungen
etwas oder jemanden mit Hilfe von Ironie und Spott lächerlich machen
- Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „verhohnepiepeln“
- Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „verhohnepiepeln“
Quellen:
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 1. Auflage. Akademie-Verlag, Berlin 1989, ISBN 3-05-000626-9 , Seite 1896.
- ↑ Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742 , Seite 953.
- ↑ Christoph Gutknecht: Von Treppenwitz bis Sauregurkenzeit. Die verrücktesten Wörter im Deutschen. Verlag C.H. Beck oHG, München 2008, ISBN 978-3-406-56833-6 (Originalausgabe) Seite 104.
- ↑ Louis-Ferdinand Céline: Norden. 2. Auflage. Roman. Rowohlt Taschenbuch, Reinbek 2007, ISBN 978-3-499-15499-7, Seite 144. Französische Originalausgabe 1964.
- ↑ Christoph Gutknecht: Von Treppenwitz bis Sauregurkenzeit. Die verrücktesten Wörter im Deutschen. Verlag C.H. Beck oHG, München 2008, ISBN 978-3-406-56833-6 (Originalausgabe) , Seite 102.