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Worttrennung:
- zy·nisch, Komparativ: zy·ni·scher, Superlativ: zy·nischs·ten
Aussprache:
- IPA:
- Hörbeispiele: zynisch (Info)
- Reime: -yːnɪʃ
Bedeutungen:
- boshaft und verletzend; in Art des Zynismus
Herkunft:
- Adjektiv: die geltenden Wert- und Moralvorstellungen mißachtend und verhöhnend, spöttisch, bissig (1. Hälfte 19. Jahrhundert), die Regeln des Anstands verletzend, schamlos, unordentlich, grob (Mitte 18. Jahrhundert, wohl beeinflußt von französisch cynique → fr), zur kynischen Philosophie (des Antisthenesschülers Diogenes) gehörig (1. Hälfte 18. Jahrhundert), zuvor (selten) ärmlich essend, ohne Wein (2. Hälfte 16. Jahrhundert), entlehnt aus lateinisch cynicus → la, altgriechisch κυνικός (kynikos☆) → grc „hündisch, bedürfnislos wie Hunde“. „Die Anhänger der Schule waren in ihrer Haltung in gewissem Sinne „hündisch“ (kynikós), und zwar einerseits in ihrer Bedürfnislosigkeit und gewollten Armut, andererseits hinsichtlich ihrer rücksichtslosen und schamlosen Art, mit der sie die Menschen gleichsam anfielen, um ihnen ihre Philosophie der geistigen und moralischen Erneuerung zu predigen“[1], deren Ziel die Rückkehr zum Naturzustand und zu einem bedürfnislosen Leben ohne Ansprüche ist (vergleiche die frühe deutsche Bedeutung ‘ärmlich, anspruchslos, ohne Wein essend’). Das Substantiv ist abgeleitet vom altgriechisch κύων (kyōn☆) → grc „Hund (siehe auch dort), Hündin,“ substantiviert (lateinisch Cynicus → la, altgriechisch Κυνικός (Kynikos☆) → grc, neuhochdeutsch Kyniker) Bezeichnung für einen Anhänger der von Antisthenes gegründeten Philosophenschule. Auch Anknüpfung an das Gymnasium Κυνόσαργες (Kynosarges☆) → grc, wo Antisthenes lehrte, kann bei der Namengebung mitgespielt haben.[2][3][4]
Synonyme:
- beißend, bissig, höhnisch, spöttisch
Beispiele:
- Als das Kind ertrunken war, bemerkte der Mann zynisch: „Wer nicht schwimmen kann, sollte nicht ins tiefe Wasser gehen“.
Charakteristische Wortkombinationen:
- mit Substantiv: ein zynischer Kommentar
- mit Präposition: am zynischsten ( Audio (Info))
Wortbildungen:
- Zyniker, Zynismus
Übersetzungen
boshaft und verletzend; in Art des Zynismus
- Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „zynisch“
- Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „zynisch“
Quellen:
- ↑ Günther Drosdowski (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Wien/Zürich 1963, ISBN 3-411-00907-1 , Seite 708 f., unter: „zynisch“
- ↑ Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, digitalisierte und aufbereitete Ausgabe basierend auf der 2., im Akademie-Verlag 1993 erschienenen Auflage. Stichwort „zynisch“
- ↑ Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 25., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/Boston 2011, ISBN 978-3-11-022364-4, DNB 1012311937 , Seite 1021, unter: „zynisch“
- ↑ Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion unter der Leitung von Günther Drosdowski (Herausgeber): Brockhaus-Enzyklopädie. Neunzehnte, völlig neu bearbeitete Auflage. Band 28: Deutsches Wörterbuch III, REH–ZZ, F.A. Brockhaus GmbH, Mannheim 1995, ISBN 3-7653-1128-6, DNB 944245625 , Seite 4092, unter: „zynisch“
Ähnliche Wörter (Deutsch):
- ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: kynisch