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Boierin wissen müssen. Die Definition des Wortes
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Worttrennung:
- Bo·i·e·rin, Plural: Bo·i·e·rin·nen
Aussprache:
- IPA:
- Hörbeispiele: Boierin (Info)
Bedeutungen:
- Angehörige eines antiken, keltischen Stammes, der im Bereich von Böhmen bis zu den Karpaten ansässig war
Herkunft:
- Ableitung (Motion, Movierung) des Femininums aus der männlichen Form Boier mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -in
Männliche Wortformen:
- Boier
Oberbegriffe:
- Keltin
Beispiele:
- „Tracht bedeutet, daß die betreffende Frau alle Bestandteile der betreffenden Stammestracht (Schmuck, Kopfbedeckung, Kleidung) trägt, z.B. also eine Boierin den Pelzhut, eine Eraviskerin die Schleierhaube etc.“[1]
- „Theoretisch ist nämlich auch die Ableitung des ‘Baiern’-Namens von einem verschwundenen germanischen bzw. germanisierten pannonischen Flussnamen *‘Baia’ des alten Sinns ‘die Boierin’ denkbar, was der zentrale Wasserlauf des alten pannonischen Boiergebiets gewesen sein müsste.“[2]
- „An unserer Stelle steht übrigens dieser Volksname, wie Jedermann gleich sieht, lediglich eines zweideutigen Wortspiels wegen; boia heißt nämlich eine Kette, besonders eine solche um den Hals, und Boia, groß geschrieben, ist das Femininum von Boius, eine Boierin.“[3]
- „Auch in Vindobona ist die boische Bevölkerung durch Steindenkmäler nur unmittelbar außerhalb des militärischen Territoriums zu fassen, zum Beispiel mit den Grabsteinen des Devomarus in Unterlaa, des Atpomarus in Maria Lanzendorf, des Reuso in Mödling oder mit der bemalten Stele einer Boierin in Brunn am Gebirge (zur Verteilung siehe Abb. 3).“[4]
- „1984 wurde an der Neufelder Kreuzung der Oberteil eines keltischen Grabsteins aus Kalksandstein entdeckt, der in einer halbrunden Nische das Brustbild einer Boierin in einheimischer keltischer Tracht mit Pelzhut zeigt.“[5]
Übersetzungen
Quellen:
- ↑ Ortolf Harl: Die Stellung der Frau bei den einheimischen Stämmen Nordpannoniens – Eine sozial- und kunstgeschichtliche Studie. In: Budapest Régiségei. 1993, Seite 31, abgerufen am 26. September 2022.
- ↑ Ingeborg Fiala Fürst, Jaromír Czmero: Amici Amico III. Festschrift für Ludvík E. Václavek. Palacký-Universität Olmütz, 2011, ISBN 978-802-4427-04-1, Seite 340 (Zitiert nach Google Books)
- ↑ Wilhelm Binder: Titus Maccius Plautus: Lustspiele – Neuntes Bändchen: Die Kriegsgefangenen. Hoffmann, Stuttgart 1867, Seite 87 (Zitiert nach Google Books)
- ↑ Martin Mosser: Die Architektur boischer Grabbauten zwischen Wienerwald und Leithagebirge. Forschungsgesellschaft für Wiener Stadtarchäologie, 2002, Seite 128 (Zitiert nach Google Books)
- ↑ Ur- und Frühgeschichte. Marktgemeinde Hornstein, abgerufen am 26. September 2022.