Findling

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Findling (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ der Findling die Findlinge
Genitiv des Findlings der Findlinge
Dativ dem Findling den Findlingen
Akkusativ den Findling die Findlinge

Worttrennung:

Find·ling, Plural: Find·lin·ge

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Findling (Info)
Reime: -ɪntlɪŋ

Bedeutungen:

Felsblock ab einem Kubikmeter Volumen, der durch einen Gletscher transportiert wurde
Kleinkind, das verlassen/hilflos aufgefunden wurde
Weinbau: weiße Rebsorte, die durch Mutation aus dem Müller-Thurgau entstanden ist

Herkunft:

Erbwort von mittelhochdeutsch vundelinc → gmh, seit dem 15. Jahrhundert auch vindelinc → gmhFindelkind“, ab dem 19. Jahrhundert auch im Sinne von „erratischer Gesteinsblock[1]

Synonyme:

Erratiker, Erratischer Block
Findelkind

Oberbegriffe:

Geschiebe, Stein

Beispiele:

In ehemals vergletscherten Regionen kann man viele Findlinge finden.
„Der zwei Meter große Findling wurde mit einer Büste des Bildhauers Sigmund Mayer und einem Hakenkreuz »verziert«.“[2]
„Die jungen Männer setzen sich auf einige der runden Findlinge, holen, sichtbar durstig, aus ihren Netzen die Wasserflaschen und trinken sofort eine ihrer Flaschen leer, danach verzehren sie die in den Netzen mitgebrachten belegten Brote.“[3]
„In der Abteilung »Neuzeit« ist von der Ansbacher Polizei ein Zimmer dem Andenken des armen Findlings Kaspar Hauser geweiht; man sieht seine Uhr, seine Kleider und Wäsche mit den Stichmarken des Mordinstrumentes und die ganze Literatur über diesen geheimnisvollen Unbekannten.“[4]
Der Findling wird vereinzelt in Baden und in Württemberg angebaut.[5]

Wortbildungen:

Findlingsmauer

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Findling
Wikipedia-Artikel „Findling
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Findling
The Free Dictionary „Findling
Frank Schoonmaker; bearbeitet von Horst Dippel: Das Wein-Lexikon. Die Weine der Welt. Neuausgabe, Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 1978 (Originaltitel: Encyclopedia of Wine), ISBN 3-596-21872-1, Seite 86, Eintrag „Findling“

Quellen:

  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04074-2, Seite 217, Stichwort „finden“.
  2. Angela Bajorek: Wer fast nichts braucht, hat alles. Janosch. Die Biographie. Ullstein, Berlin 2016, ISBN 978-3-550-08125-5, Seite 45. Polnisches Original 2015.
  3. Hansi Sondermann: Hexentotentanz und andere Kriminalgeschichten. Anthologie. Mecke Druck und Verlag, Duderstadt 2019, ISBN 978-3-86944-199-3, Seite 166.
  4. Egon Erwin Kisch: Die Polizei und ihre Beute. In: Aus dem Café Größenwahn. Klaus Wagenbach, Berlin 2013, ISBN 978-3-8031-1294-1, Seite 101-112, Zitat Seite 107 f. Datiert 1927.
  5. nach: Frank Schoonmaker; bearbeitet von Horst Dippel: Das Wein-Lexikon. Die Weine der Welt. Neuausgabe, Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 1978 (Originaltitel: Encyclopedia of Wine), ISBN 3-596-21872-1, Seite 86, Eintrag „Findling“

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: finden, findig