Kaddig

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Kaddig (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ der Kaddig
Genitiv des Kaddig
des Kaddigs
Dativ dem Kaddig
Akkusativ den Kaddig

Alternative Schreibweisen:

Kaddik, Kaddick, Kadick

Nebenformen:

Kadeck

Worttrennung:

Kad·dig, kein Plural

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Kaddig (Info)

Bedeutungen:

zur Gattung Wacholder aus der Familie der Zypressengewächse (Cupressaceae) gehörende Pflanzenart (Juniperus communis L.)
ein aus den Beeren der unter beschriebenen Pflanze gefertigter Branntwein

Herkunft:

Es handelt sich um eine Entlehnung aus dem altpreußischen kadegis → prg[1], das sich etymologisch vergleichen lässt mit litauischem kadagys → lt[1], lettischem kadags → lv, kadaks → lv, kadęg → lv[2] estnischem kadakas → et[1] und finnischem kataju → fi[1]. Das lettische kadiķis → lv scheint aus dem niederdeutschen Kaddik → nds in das Lettische (rück)entlehnt worden zu sein.[3] Das Wort wurde ebenfalls ins Kaschubische als kadick → csb sowie ins Masurische als kadeck → pl entlehnt.[4]

Synonyme:

Gemeiner Wacholder, Heide-Wacholder

Beispiele:

Wir gehen in den Wald, um Kaddig zu sammeln.
„Das dichte Wacholdergebüsch in den feuchteren Lagen wird mit besonderer Vorliebe von ihm bewohnt. Hier baut er seine Moosburg so geschickt in die dichten Zweige des Kaddig, daß schon ein geübten Auge dazu gehört, sie zu entdecken.“[5]

Wortbildungen:

Kaddigbaum, Kaddigbeere, Kaddigholz, Kaddigmus, Kaddigpalwe
Kaddigbranntwein, Kaddigschnaps
Kaddighase, Kaddigheister, Kaddighopser, Kaddigspringer

Übersetzungen

D. Johann Georg Krünitz: Oekonomische Encyklopädie, oder allgemeines System der Staats- Stadt- Haus- und Landwirthschaft in alphabetischer Ordnung. 242 Bände, 1773–1858, Stichwort „Kaddig“.
Johann Christoph Adelung: Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart mit beständiger Vergleichung der übrigen Mundarten, besonders aber der oberdeutschen. Zweyte, vermehrte und verbesserte Ausgabe. Leipzig 1793–1801 „Kaddig
Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Kaddig
Hermann Frischbier: Preussisches Wörterbuch. Ost- und westpreussische Provinzialismen in alphabetischer Folge. Erster Band: A — K, Verlag von Th. Chr. Fr. Enslin, Berlin 1882, Stichwort »Kaddig, Kaddik«, Seite 324.

Quellen:

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 Hermann Frischbier: Preussisches Wörterbuch. Ost- und westpreussische Provinzialismen in alphabetischer Folge. Erster Band: A — K, Verlag von Th. Chr. Fr. Enslin, Berlin 1882, Stichwort »Kaddig, Kaddik«, Seite 324.
  2. Gerhard Bauer: Baltismen im ostpreußischen Deutsch. Hermann Frischbiers „Preussisches Wörterbuch“ als volkskundliche Quelle. In: Annaberger Annalen. Jahrbuch über Litauen und deutsch-litauische Beziehungen. Nummer 13, 2005, ISSN 0949-3484, Seite 20 (URL: PDF 2,0 MB, abgerufen am 13. Februar 2016)
  3. Sabine Jordan: Niederdeutsches im Lettischen. Untersuchungen zu den mittelniederdeutschen Lehnwörtern im Lettischen. Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 1995 (Westfälische Beiträge zur niederdeutschen Philologie ; Band 4), ISBN 3-89534-144-4, Seite 113.
  4. Gerhard Bauer: „Kupst und Kaddig, Kupst und Kaddig“. Lituanismen im Ostpreußischen – Sprache und Alltag in Nord-Ostpreußen. In: Annaberger Annalen. Jahrbuch über Litauen und deutsch-litauische Beziehungen. Nummer 11, 2003, ISSN 0949-3484, Seite 133, Fußnote 30 (URL: PDF 3,8 MB, abgerufen am 5. Februar 2015)
  5. 34. Bericht des Westpreussischen Botanisch-Zoologischen Verein. Danzig 1912, Seite 106 (Zitiert nach Google Books).

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ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen:
Levenshtein-Abstand von 3: Kaddisch