Restauration

Worttrennung:

Re·s·tau·ra·ti·on, Plural: Re·s·tau·ra·ti·o·nen

Aussprache:

IPA: , , auch:

Hörbeispiele:  Restauration ^(Info),  Restauration ^(Info)

Reime: -oːn

Bedeutungen:

bildungssprachlich, veraltend: für das Restaurieren^[1]

Wiedereinrichtung früherer gesellschaftlicher oder politischer Verhältnisse

landschaftlich^3[2], besonders österreichisch auch schweizerdeutsch, sonst veraltet: Restaurant

Herkunft:

aus spätlateinisch restauratio (Genitiv restaurationis) bzw. mittelfranzösisch und französisch restauration „Wiederherstellung“, seit dem 16. Jahrhundert gebräuchlich. Restauration stand zunächst allgemein für „Wiederherstellung eines ursprünglichen Zustandes“; In diesem Zusammenhang auch , dazu: sich restaurieren „seine Kräfte durch Nahrungsaufnahme wiederherstellen“^[3][4][5], seit etwa 1800.

^[6]

Sinnverwandte Wörter:

siehe: Verzeichnis:Deutsch/Restaurant

Beispiele:

Der Historismus des 19. Jahrhunderts hat aber außer seiner echten Tochter, der Denkmalpflege, auch ein illegitimes Kind gezeugt, das Restaurationswesen. Sie werden oft miteinander verwechselt und sind doch Antipoden. Die Denkmalpflege will Bestehendes erhalten, die Restauration will Nichtbestehendes wiederherstellen.^[7]

Das Staatliche Museum der bildenden Künste „AS Puschkin" erhielt eine ehrenvolle Aufgabe. Es sollte die Gemälde der Dresdner Galerie übernehmen, um deren Restauration zu ermöglichen.^[8]

„Sie hätten zumindest die Restauration kapitalistischer Strukturen gestört.“^[9]

„Wie er mich ablenkte mit seiner Angewohnheit, beim Fahren mit einer Hand zu gestikulieren, wenn wir uns über die richtige Ordnung eines Bibliothekskatalogs austauschten und die Restauration von antikem Papier, über Landkarten und alte Manuskripte – und das nicht nur, weil er mich mit seinem Fahrstil in Todesangst versetzte.“^[10]

Die Siegermächte berufen den Wiener Kongress ein, um mit der ‚Restauration‘ die vorrevolutionäre absolutistische Ordnung Europas wieder herzustellen.^[11]

Franco hat diesen Bruch mit der monarchischen Legitimität zunächst zwar nicht betont, jedoch auch nie verhehlt, daß es sich nicht um eine „Restauration“, sondern um eine „Instauration“ der Monarchie handele.^[12]

„Heinrich Böll und Paul Celan verband eine kurze Freundschaft, die alsdann vom geistigen Klima der Restauration beschädigt wurde.“^[13]

„Das geistige Tauwetter, das mit der Restauration einherging, erfasste alle Schichten der englischen Bevölkerung.“^[14]

Überwiegend ist jedoch die Restauration eines Hotels auch für externe Gäste, d.h. Gäste, die nicht im Hotel wohnen, geöffnet.^[15]

Als wir nachts nach 2 Uhr bis auf die Haut durchnäßt den Rückweg nach Berlin antraten und in einer an der Straße liegenden Restauration Einkehr hielten, stießen wir auf unsere Berliner Geheimpolizisten, die uns offenbar gefolgt waren.^[16]

Wortbildungen:

Restaurator, Restaurationsarbeit, Restaurationsbetrieb

restaurativ, Restaurationsbestrebungen, Restaurationsepoche, Restaurationsjahr, Restaurationspolitik, Restaurationszeit

Restaurateur, Restaurationsbrot, Restaurationsplatte, Restaurationswagen

Renate Wahrig-Burfeind (Herausgeber): Wahrig, Deutsches Wörterbuch. 8. Auflage. Wissen-Media-Verlag, Gütersloh/München 2006, ISBN 978-3-577-10241-4, DNB 974499498 , Seite 1228.

Wikipedia-Artikel „Restauration“

Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Restauration“

Quellen: