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Worttrennung:
- ge·sell·schaft·lich, keine Steigerung
Aussprache:
- IPA:
- Hörbeispiele: gesellschaftlich (Info)
Bedeutungen:
- die sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse einer Gruppe von Personen oder eine Gesellschaft als Ganzes betreffend
- in der Gesellschaft üblich, das Benehmen und die Umgangsformen betreffend
- die Oberschicht einer Gesellschaft betreffend
Herkunft:
- Ableitung von Gesellschaft mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -lich
Sinnverwandte Wörter:
- sozial, politisch, öffentlich
Unterbegriffe:
- gesamtgesellschaftlich, zivilgesellschaftlich
Beispiele:
- Gewalt unter Jugendlichen ist auch ein gesellschaftliches Problem.
- "Uns fehlt eine Willkommenskultur für Kinder", das ist das Fazit von Cornelia Spachtholz, Vorstandsvorsitzende des Verbands berufstätiger Mütter. Kinder erziehen - also bilden und betreuen - sei über die elterliche Verantwortung hinaus eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.[1]
- "In Frankreich ist es normal, dass die Mutter arbeiten geht, das ist gesellschaftlich akzeptiert, sie müssen sich im Gegensatz zu uns hier dafür nicht rechtfertigen und werden nicht als Rabenmütter bezeichnet.[2]
- "Wenig wird sich ändern", sagt er . "Es sei denn, wir wagen den Bruch mit dem, was bislang gesellschaftlicher Konsens war."[3]
- Nach der Geburt jedes ihrer Kinder ist Isabel Gronack-Walz schnell wieder arbeiten gegangen. Als ihre erste Tochter vor 16 Jahren auf die Welt kam, fiel ihr diese Entscheidung nicht leicht, erinnert sich Gronack-Walz. Aber dem gesellschaftlichen Druck hielt sie stand.[4]
- „Noch stärker als bisher müssen Sprachwissenschaft und Sprachdidaktik dazu beitragen, die mit kultureller Diversität und intrakulturellen Sprachdifferenzen verbundenen gesellschaftlichen Herausforderungen zu gestalten.“[5]
- Durch sein permanentes Saufen machte er sich im Verein gesellschaftlich unmöglich.
- Als Bundespräsident hat man viele gesellschaftliche Verpflichtungen.
Charakteristische Wortkombinationen:
- mit Verb: gesellschaftlich aufsteigen, gesellschaftlich vorankommen
- mit Substantiv: eine gesellschaftliche Aufgabe, gesellschaftliches Bewußtsein[6], gesellschaftlicher Druck, die gesellschaftliche Entwicklung, gesellschaftlicher Konsens sein, die gesellschaftliche Realität, gesellschaftliche Strukturen, gesellschaftliche Teilhabe[7] ( Audio (Info)), eine gesellschaftliche Umwälzung, gesellschaftliche Veränderungen, der gesellschaftliche Wandel, die gesellschaftliche Wirklichkeit
- in Kombination: , die gesellschaftliche Leiter emporklimmen, gesellschaftlich notwendige Arbeit[8]
- mit Adjektiv: gesellschaftlich anerkannt ( Audio (Info)), gesellschaftlich akzeptiert, gesellschaftlich verboten, gesellschaftlich verpönt
- mit Verb: etwas gesellschaftlich akzeptieren, etwas gesellschaftlich sanktionieren, etwas gesellschaftlich tolerieren
- mit Verb: mit jemandem gesellschaftlich verkehren
Wortbildungen:
- Gesellschaftlichkeit
Übersetzungen
- Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „gesellschaftlich“
- Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „gesellschaftlich“
- Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „gesellschaftlich“
- Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „gesellschaftlich“
- Protestdiskurs 1967/68: Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „Gesellschaft/gesellschaftlich“
- PONS – Deutsche Rechtschreibung „gesellschaftlich“
- The Free Dictionary „gesellschaftlich“
- Duden online „gesellschaftlich“
- Wahrig Synonymwörterbuch „gesellschaftlich“ auf wissen.de
Quellen:
- ↑ Rayna Breuer: Familie - Viel Geld, wenig Erfolg - Familienpolitik in Deutschland. Kita oder Betreuung zu Hause? Sollen Mütter arbeiten? Und wenn ja, wieviel? In der Familienpolitik verfolgen die Parteien sehr unterschiedliche Ansätze - zum Leidwesen von Eltern und Kindern.. In: Deutsche Welle. 20. Juni 2013 (URL, abgerufen am 7. März 2015) .
- ↑ Rayna Breuer: Familie - Viel Geld, wenig Erfolg - Familienpolitik in Deutschland. Kita oder Betreuung zu Hause? Sollen Mütter arbeiten? Und wenn ja, wieviel? In der Familienpolitik verfolgen die Parteien sehr unterschiedliche Ansätze - zum Leidwesen von Eltern und Kindern.. In: Deutsche Welle. 20. Juni 2013 (URL, abgerufen am 7. März 2015) .
- ↑ Heike Haarhoff: König der Organ-Akquise - Keiner, der die Klappe hält. Claus Wesslau verficht die Organspende leidenschaftlich. Wenn sich etwas ändern soll, müsse der Bruch mit dem gesellschaftlichen Konsens gewagt werden, sagt der Mediziner.. In: taz.de. 16. Dezember 2011, ISSN 2626-5761 (URL, abgerufen am 25. März 2015) .
- ↑ Rayna Breuer: Familie - Viel Geld, wenig Erfolg - Familienpolitik in Deutschland. Kita oder Betreuung zu Hause? Sollen Mütter arbeiten? Und wenn ja, wieviel? In der Familienpolitik verfolgen die Parteien sehr unterschiedliche Ansätze - zum Leidwesen von Eltern und Kindern.. In: Deutsche Welle. 20. Juni 2013 (URL, abgerufen am 7. März 2015) .
- ↑ Jochen A. Bär, Thomas Niehr: Alternativen zum Elfenbeinturm. Die Linguistik will stärker in die Öffentlichkeit hineinwirken. In: Sprachreport. Nummer Heft 1-2, 2013 , Seite 2-5, Zitat Seite 3.
- ↑ Deutscher Wikipedia-Artikel „gesellschaftliches Bewusstsein“
- ↑ Gesellschaftliche Teilhabe. Schweizerisch Eidgenosenschaft, Bundesamt für Statistik, abgerufen am 29. Dezember 2020 (Deutsch).
- ↑ Deutscher Wikipedia-Artikel „gesellschaftlich notwendige Arbeit“