Scharmützel

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Scharmützel (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ das Scharmützel die Scharmützel
Genitiv des Scharmützels der Scharmützel
Dativ dem Scharmützel den Scharmützeln
Akkusativ das Scharmützel die Scharmützel

Worttrennung:

Schar·müt·zel, Plural: Schar·müt·zel

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Scharmützel (Info), Lautsprecherbild Scharmützel (Info)
Reime: -ʏt͡sl̩

Bedeutungen:

ein kleines Gefecht am Rande eines Krieges, oder Handgemenge
oberdeutsch: Papiertüte

Herkunft:

im 14. Jahrhundert von italienisch scaramuccia → it entlehnt; dem italienischen Wort liegen germanisch „Schar“ und italienisch mucciar → it „flüchten“ zugrunde[1]
„Frisch leitet es seltsam genug von dem Ital. Scaramuccio, ein Pickelhäring, her, weil sich diese zuweilen Halskrägen von Papiertüten machen. Es scheinet Slavonischen Ursprunges zu seyn.“[2]

Sinnverwandte Wörter:

Geplänkel, Gefecht, Kampf, Aufeinandertreffen
bayrisch, österreichisch: Stanitzel/Stanitzl

Unterbegriffe:

Grenzscharmützel

Beispiele:

Jöns Månsson Teitt berichtet in seinen Erinnerungen an den Dreißigjährigen Krieg über ein Scharmützel, das am 17. Juni 1629 zwischen Marienwerder und Stuhm stattfand.
„Die Offensive wurde nur wenig durch kleine Scharmützel im Hinterhalt verzögert; gelegentlich stieß man auch auf eine Verteidigungsstellung an einem Hohlweg oder quer zu einem Pfad.“[3]
„Beim ersten Scharmützel siegten die Götzendiener über die ihnen entgegengeschickten königlichen Streitkräfte, und voller Zuversicht beschlossen sie den Marsch auf Kailua.“[4]
„Provokationen und Scharmützel waren in den kommenden Jahren an der Tagesordnung.“[5]
„Am 19. April 1775 fanden die ersten Scharmützel einer amerikanischen Miliz mit britischen Truppen statt, die Gefechte von Lexington und Concord.“[6]
„Die erste dieser Schlachten war eher ein Scharmützel als eine große Schlacht, und sie wurde durch Verrat und nicht durch militärische Überlegenheit entschieden.“[7]
Ein Scharmützel sagte sie und zeigte auf die braune dreieckige Papiertüte.

Charakteristische Wortkombinationen:

in ein Scharmützel geraten; in ein Scharmützel verstrickt/verwickelt werden

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Scharmützel
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Scharmützel
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalScharmützel
The Free Dictionary „Scharmützel
Johann Christoph Adelung: Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart mit beständiger Vergleichung der übrigen Mundarten, besonders aber der oberdeutschen. Zweyte, vermehrte und verbesserte Ausgabe. Leipzig 1793–1801 „Das Scharmützel

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Scharmützel“, Seite 794.
  2. Adelung bei Zeno.org
  3. Norman Mailer: Die Nackten und die Toten. Deutscher Bücherbund, Stuttgart/Hamburg ohne Jahr, Seite 49.
  4. Mark Twain: Durch dick und dünn. Insel, Frankfurt/Main 1985, Seite 535. ISBN 3-485-32531-X. Das englische Original Roughing It ist 1872 zuerst erschienen.
  5. Hans-Ulrich Stoldt: Tödliche Lager. In: SPIEGEL GESCHICHTE. Nummer Heft 1, 2016, Seite 128-131, Zitat Seite 129.
  6. Christin-Désirée Rudolph: Ocean Eyes. Das U-Boot-Geschwader der Deutschen Marine. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-613-03217-0, Seite 24.
  7. Dietmar Rothermund: Geschichte Indiens. Vom Mittelalter bis zur Gegenwart. 3. Auflage. C.H.Beck, München 2010, ISBN 978-3-406-47994-6, Seite 49.