Vorurteil

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Vorurteil (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ das Vorurteil die Vorurteile
Genitiv des Vorurteils der Vorurteile
Dativ dem Vorurteil den Vorurteilen
Akkusativ das Vorurteil die Vorurteile

Worttrennung:

Vor·ur·teil, Plural: Vor·ur·tei·le

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Vorurteil (Info)

Bedeutungen:

voreilig gebildete, oft falsche Meinung über jemanden oder etwas, das nicht auf Erfahrungen oder Wissen beruht und meist mit Abneigung oder Hass verbunden ist; Urteil vor oder ohne Kenntnis des einzelnen Beurteilten

Herkunft:

Ableitung zu Urteil mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) vor-

Synonyme:

Präjudiz, Stereotyp, Voreingenommenheit

Oberbegriffe:

Urteil

Beispiele:

Es ist ein Vorurteil, dass alle Schotten geizig seien.
Vorurteile werden manchmal als Urteile und Wertungen definiert, die nicht auf eigener Erfahrung beruhen.“[1]
„An dieser Stelle muss Einspruch gegen ein beliebtes polnisches Vorurteil erhoben werden, nämlich dass Polen frech über rote Ampeln marschieren, während deutsche Fußgänger brav stehen bleiben.“[2]
„Bekanntlich steckt ja in jedem Vorurteil ein Körnchen Wahrheit.“[3]
„Dazwischen stößt man auf eine vortreffliche Auswahl an Klischees, Vorurteilen und frivolen Halluzinationen, wie sie nur der menschliche Geist zu ersinnen imstande ist, alles sorgfältig illustriert und kommentiert.“[4]
„Die Sprachwissenschaft sieht sich dem Vorurteil gegenüber, ihre Aussagen zum öffentlich gefühlten Sprachverfall seien nichts als Beschwichtigungen, die dazu dienten, im Sinne von politischer Überkorrektheit abweichendes Deutsch zur guten Sprache schönzureden.“[5]

Wortbildungen:

vorurteilsfrei, vorurteilslos

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Vorurteil
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Vorurteil
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalVorurteil
Duden online „Vorurteil
Wikiquote: Zitate zum Thema „Vorurteil
PONS – Deutsche Rechtschreibung „Vorurteil

Quellen:

  1. Hermann Bausinger: Typisch deutsch. Wie deutsch sind die Deutschen? 5. Auflage. Beck, München 2009, Seite 26. ISBN 978-3-406-59978-1.
  2. Steffen Möller: Expedition zu den Polen. Eine Reise mit dem Berlin-Warszawa-Express. Malik, München 2012, Seite 206. ISBN 978-3-89029-399-8.
  3. Asfa-Wossen Asserate: Deutsche Tugenden. Von Anmut bis Weltschmerz. Beck, München 2013, ISBN 978-3-406-64504-4, Seite 8.
  4. Yanko Tsvetkov: Atlas der Vorurteile. Knesebeck, München 2013, ISBN 978-3-86873-592-5, Seite 19.
  5. Jochen A. Bär, Thomas Niehr: Alternativen zum Elfenbeinturm. Die Linguistik will stärker in die Öffentlichkeit hineinwirken. In: Sprachreport. Nummer Heft 1-2, 2013, Seite 2-5, Zitat Seite 4.

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