einen Narren an jemandem gefressen haben

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einen Narren an jemandem gefressen haben (Deutsch)

Alternative Schreibweisen:

in Bezug auf Sachen: einen Narren an etwas gefressen haben

Worttrennung:

ei·nen Nar·ren an je·man·dem ge·fres·sen ha·ben

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild einen Narren an jemandem gefressen haben (Info), Lautsprecherbild einen Narren an jemandem gefressen haben (Info)

Bedeutungen:

umgangssprachlich: jemanden sehr gern haben, jemanden mögen, in jemanden geradezu vernarrt sein, jemanden bevorzugen

Herkunft:

Es existieren unterschiedliche Erklärungen zur Herkunft dieser Wendung:
Es kann sein, dass sie sich von den Hofnarren früherer Zeiten herleitet. Diese standen weit oben in der Gunst des Herrschers und konnten sich allerlei erlauben. Der Herrscher hatte also, einen Narren an ihm gefressen und sich somit die Narrheit seines Günstlings beinahe selbst einverleibt.[1]
Möglich ist es aber auch, dass die Redensart sich von alten Vorstellungen von Besessenheit herleitet. Man glaubte zum Beispiel, dass Geisteskranke von Dämonen, den Narren, besessen seien, die sich in ihren Körpern befänden.[2]

Synonyme:

Andere Redewendungen mit der Bedeutung jemanden bevorzugen, jemanden sehr gern haben:

Gegenwörter:

Redewendungen mit der Bedeutung jemanden nicht mögen:

Beispiele:

„Im Unterricht kann sich Josef alles erlauben. Die Lehrer schimpfen nie mit ihm.“ — „Kein Wunder, die haben alle einen Narren an ihm gefressen.“

Übersetzungen

Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Redewendungen. Wörterbuch der deutschen Idiomatik. In: Der Duden in zwölf Bänden. 2., neu bearbeitete und aktualisierte Auflage. Band 11, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2002, ISBN 3-411-04112-9, „einen Narren an jmdm., etw. gefressen haben“, Seite 537
Klaus Müller (Herausgeber): Lexikon der Redensarten. Herkunft und Bedeutung deutscher Redewendungen. Bassermann Verlag, München 2005, ISBN 3-8094-1865-X, DNB 974926760, „an jmdm./etwas einen Narren gefressen haben“, Seite 431 f.
Christoph Gutknecht: Pustekuchen! Lauter kulinarische Wortgeschichten C.H. Beck, München 2002, ISBN 3-406-47621-X, „ausfressen“, Seite 23

Quellen:

  1. Christoph Gutknecht: Pustekuchen! Lauter kulinarische Wortgeschichten C.H. Beck, München 2002, ISBN 3-406-47621-X, „ausfressen“, Seite 23
  2. Klaus Müller (Herausgeber): Lexikon der Redensarten. Herkunft und Bedeutung deutscher Redewendungen. Bassermann Verlag, München 2005, ISBN 3-8094-1865-X, DNB 974926760, „an jmdm./etwas einen Narren gefressen haben“, Seite 431 f.