sünnelen

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sünnelen (Deutsch)

Person Wortform
Präsens ich sünnele
du sünnelest
er, sie, es sünnelet
Präteritum ich sünnelete
Konjunktiv II ich sünnelete
Imperativ Singular sünnele!
Plural sünnelet!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
gesünnelet haben
Alle weiteren Formen: Flexion:sünnelen

Nebenformen:

Kanton Graubünden (Nufenen): sunnelen

Worttrennung:

sün·ne·len, Präteritum: sün·ne·le·te, Partizip II: ge·sün·ne·let

Aussprache:

IPA:
standardsprachlich (Deutschland):
standardsprachlich (Österreich):
standardsprachlich (Schweiz):[1] , , auch:
Hörbeispiele:
standardsprachlich (Deutschland, Österreich):
standardsprachlich (Schweiz): —, —, auch: —

Bedeutungen:

auch reflexiv: sich von der Sonne bescheinen lassen, ein Sonnenbad nehmen
durch die unter beschriebene Tätigkeit bewirken, dass die Haut einen bräunlichen/bräunlicheren Farbton annimmt
jemanden neckisch mit dem von einem Spiegel, einer polierten Fläche geworfenen Reflex des Sonnenlichts blenden
durch die Einwirkung der Sonne einen (guten) Geruch besitzen
von Gräsern: von der Sonne zu sehr durchbrannt sein; wegen des von der Sonne ausgedörrten Bodens fast dürr geworden

Herkunft:

Diminutivum zu sunnensonnen‘ oder eine Ableitung von Sünneli[2]

Synonyme:

sich sonnen, sonnenbaden
sich bräunen
Sünneli machen

Beispiele:

„Nachdem ich ein wenig «gesünnelet» hatte, machte ich mich auf den Weg nach Stalden Saas, wo ich bei einer Kollegin übernachten kann.“[3]
„Wir fahren mit dem Camper zweimal pro Jahr nach Agno. Hier sünnelen wir, gehen tauchen und beobachten Fische.“[4]
„Ich ,sünnele‘ gern - einfach liegen und reden und baden.“[5]
„Mit einer Freundin fotografierte ich ihn jeweils, wenn er auf dem Balkon ‹sünnelete›», gesteht Xenia in der «Schweizer Illustrierten».“[6]
„«Leider kann ich nicht das ganze Jahr in Miami sünnelen», sagt sie lachend.“[7]
„Wer im Bikini im Garten sünnelet, muss nicht damit rechnen, dass eine über dem Gartenhag schwebende Google Street View Kamera ihn abbildet und den Schnappschuss einem grossen Publikum zeigt.“[8]
„Nicht zufällig heisst der Ort, wo heute gebadet und gesünnelet wird, Schützenmatte: Bis 1969 wurde dort auf Zielscheiben geschossen.“[9]
„Die Eltern in spe widmen sich noch einmal nur sich selbst. Sie bädelen, sünnelen und schätzelen.“[10]
„Man ging ja schliesslich nicht nur an die St. Luzistrasse, um dort zu bädelen und zu sünnelen und zu pläuschlen, sondern man traf sich mit Bekannten im Restaurant, um etwas zu verspeisen, nicht nur ein Vanille-Cornet.“[11]
Die Kinder sünneleten.
Die Wäsche sünnelet.[2]
Das Heu tut sünnelen.[2]
Das Gras sünnelet.[2]

Übersetzungen

Albert Bachmann et al.: Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache. Gesammelt auf Veranstaltung der ANTIQUARISCHEN GESELLSCHAFT IN ZÜRICH unter Beihülfe aus allen Kreisen des Schweizervolkes. 7. Band: S, Huber, Frauenfeld 1913, DNB 948902280 (Digitalisat), Stichwort »sunnelen«, Spalte 1100–1101.
Ulrich Ammon et al. (Herausgeber): Variantenwörterbuch des Deutschen. Die Standardsprache in Österreich, der Schweiz und Deutschland sowie in Liechtenstein, Luxemburg, Ostbelgien und Südtirol. 1. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2004, ISBN 978-3-11-016574-6, DNB 972128115, Stichwort »sünnelen«, Seite 774.
Hans Bickel, Christoph Landolt; Schweizerischer Verein für die deutsche Sprache (Herausgeber): Duden, Schweizerhochdeutsch. Wörterbuch der Standardsprache in der deutschen Schweiz. 1. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Zürich 2012, ISBN 978-3-411-70417-0, Stichwort »sünnelen«, Seite 69.

Quellen:

  1. Vergleiche Eva-Maria Krech, Eberhard Stock, Ursula Hirschfeld, Lutz Christian Anders et al.: Deutsches Aussprachewörterbuch. Mit Beiträgen von Walter Haas, Ingrid Hove, Peter Wiesinger. 1. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2009, ISBN 978-3-11-018202-6, DNB 999593021, Seite 261–268 passim.
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 Nach Albert Bachmann et al.: Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache. Gesammelt auf Veranstaltung der ANTIQUARISCHEN GESELLSCHAFT IN ZÜRICH unter Beihülfe aus allen Kreisen des Schweizervolkes. 7. Band: S, Huber, Frauenfeld 1913, DNB 948902280 (Digitalisat), Stichwort »sunnelen«, Spalte 1101.
  3. schweizweit. In: Basler Zeitung. Ausgabe 182, 8. August 2005, Seite 5.
  4. Fette Reime von Joe. In: Blick. 31. Juli 2006, Seite A18.
  5. Unzertrennliche Freundinnen. In: Der Bund. 9. August 2006, Seite 17.
  6. Xenia und der schöne Hockeyaner. In: Berner Zeitung. 19. Mai 2009, Seite 044.
  7. Anjas neue Liebe. In: Sonntagsblick. 20. Januar 2008, Seite a43.
  8. Muss Facebook zittern? In: St. Galler Tagblatt. Nummer 81, 6. April 2011, Seite 11.
  9. Das bleierne Erbe muss weg. In: Basler Zeitung. 29. April 2013, Seite 15.
  10. So schön kann schwanger sein! In: Blick. 18. Juni 2013, Seite 24.
  11. Staat ist süchtig nach Immobilienerträgen. In: Die Südostschweiz. 27. Juni 2014, Seite 2.