wesensfremd

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wesensfremd (Deutsch)

Positiv Komparativ Superlativ
wesensfremd wesensfremder am wesensfremdesten
Alle weiteren Formen: Flexion:wesensfremd
Es ist einem im Wasser lebenden Fisch wesensfremd, zu fliegen, mit Ausnahme der fliegenden Fische.

Worttrennung:

we·sens·fremd, Komparativ: we·sens·frem·der, Superlativ: am we·sens·frem·des·ten

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild wesensfremd (Info)

Bedeutungen:

nicht zu den Eigenschaften/der Art und Weise/dem Charakter (= dem Wesen) einer Sache oder Person passend

Herkunft:

Kompositum aus dem Substantiv Wesen, einem Fugenelement -s und dem Adjektiv fremd

Sinnverwandte Wörter:

andersartig, grundverschieden, unterschiedlich, verschieden, verschiedenartig

Gegenwörter:

wesensgleich

Oberbegriffe:

fremd

Beispiele:

Eine Bildbeschreibung ist dem Hörmedium Radio so wesensfremd wie eine Textbeschreibung dem visuellen Medium Fernsehen.
„Überhaupt lief es in der Schule keinesfalls rund. Das Schreiben schien ihm zunächst wesensfremd, und die Mutter verfasste für ihn manchen Schulaufsatz.“[1]
„Außerdem waren Stalin und Tuchatschewski einander vollkommen wesensfremd,[2] .
„Zentrale Institutionen sind dem Islam wesensfremd.[3]
  „Grundgesetz, Artikel 3, Absatz 3: »Niemand darf wegen seines Geschlechts, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden.«
Der NPD ist diese Geisteshaltung wesensfremd, in ihrem Programm steht das glatte Gegenteil.“[4]
„Generell kann man sagen, gehört die kritische Beschäftigung mit der eigenen Vergangenheit einfach nichts ins Repertoire der verschiedenen Nationalismen. Das ist dem Nationalismus wesensfremd.[5]
„»Zwei Leute, die immer einer Meinung sind, die finden sie bei uns nicht. Das ist uns wesensfremd.«“[6]
„Viermal schaffte er das vermeintlich Unmögliche: als Grüner einen Wahlkreis direkt zu gewinnen.“ „Das machte es Ströbele noch leichter, einen ihm ohnehin wesensfremden Begriff wie "Fraktionsdisziplin" souverän zu ignorieren.“[7]
„Umgekehrt war von Politikern am Land immer wieder eine, auch antisemitisch gefärbte Polemik gegen die „wesensfremden“ Volksvertreter aus der Großstadt zu hören, von denen man sich nicht regieren lassen wollte.“[8]
„Zweifellos bestehen auch zwischen Kleist und Goethe sehr viel leidenschaftlichere Bindungen und Verwandtschaften und Feindschaften als zu dem Kleist wesensfremderen Schiller.“[9]
„Zum Vorbild nimmt er allerdings weder das engl. noch das antike Theater, sondern das wesensfremdere der franz. Klassik.“[10]
„Und Französisch ist die schwerere Sprache, schon weil sie die wesensfremdere ist, die aus ihrer anders gearteten Struktur heraus mehr Zeit erfordert, um sie zu erfassen und festzuhalten.“[11]
„Es ist eine Kunst des Franzosen, sich auch die widerstrebendste und wesensfremdeste Materie dadurch gefügig zu machen, daß er sie mit einer gewissen Selbstverständlichkeit als bekannte Tatsache hinstellt.“[12]
„Jetzt fiel es ihm leicht, sich mit jedermann zu verständigen, jeden Standpunkt zu verstehen und sich auch mit dem ihm wesensfremdesten Geist zu identifizieren.“[13]

Charakteristische Wortkombinationen:

adverbiell: etwas als wesensfremd ansehen / betrachten, sich wesensfremd verhalten
mit Gradpartikel/Adjektiv: eigentlich / gänzlich / völlig / zutiefst wesensfremd

Übersetzungen

Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „wesensfremd
Uni Leipzig: Wortschatz-Portalwesensfremd
Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „wesensfremd
PONS – Deutsche Rechtschreibung „wesensfremd
Duden online „wesensfremd
Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „wesensfremd“ auf wissen.de

Quellen:

  1. Dieter Jandt: Gespielte Heiterkeit in ernsten Zeiten – Lach doch mal!. In: Deutschlandradio. 24. Mai 2020 (Deutschlandfunk/Köln, Sendereihe: Hörspiel und Feature, Text und Audio zum Download, Dauer: 53:22 mm:ss, URL, abgerufen am 1. September 2022).
  2. Wikipedia-Artikel „Michail Nikolajewitsch Tuchatschewski“ (Stabilversion)
  3. Eren Güvercin: Moscheesteuern – An der Realität des Islams in Deutschland vorbei. In: Deutschlandradio. 3. Januar 2019 (Deutschlandfunk Kultur/Berlin, Sendereihe: Politisches Feuilleton, URL, abgerufen am 1. September 2022).
  4. Marcel Fürstenau: Kommentar: Die NPD ist nur ein Symptom. In: Deutsche Welle. 4. Dezember 2013 (URL, abgerufen am 1. September 2022).
  5. Stefan Maas: AfD und NS-Gedenken – So geht rechte Geschichtspolitik in Deutschland. In: Deutschlandradio. 1. Februar 2017 (Deutschlandfunk Kultur/Berlin, Sendereihe: Zeitfragen, Aussage von Volker Weiß, Historiker, URL, abgerufen am 1. September 2022).
  6. Sabine Kinkartz: Große Koalition besiegelt. In: Deutsche Welle. 16. Dezember 2013 (URL, abgerufen am 1. September 2022).
  7. Marcel Fürstenau: Standpunkt – Kommentar: Ströbele - Wenn selbst Konservative einem Alt-Linken nachtrauern. In: Deutsche Welle. 17. Dezember 2016 (URL, abgerufen am 1. September 2022).
  8. Museum Niederösterreich – 25.5.2022 - 5.2.2023 – Niederösterreich & Wien. Szenen einer Ehe. oe1kalender.orf.at, Österreichischer Rundfunk, Stiftung öffentlichen Rechts, Wien, Österreich, abgerufen am 1. September 2022.
  9. Benno von Wiese: Die deutsche Tragödie von Lessing bis Hebbel. Band 2, Hoffman und Campe, 1948, Seite 37 (Zitiert nach Google Books)
  10. Paul Merker, Werner Kohlschmidt, Wolfgang Mohr, Wolfgang Stammler: Reallexikon der deutschen Literaturgeschichte. De Gruyter, 2012, ISBN 9783110879568, Seite 598 (Zitiert nach Google Books)
  11. Zeitschrift für neusprachlichen Unterricht. Band 30, 1931, Seite 295 (Zitiert nach Google Books)
  12. Irmgard Müller: Gerhart Hauptmann und Frankreich. 1939, Seite 44 (Zitiert nach Google Books)
  13. Aldous Huxley: Narrenreigen. Piper Verlag GmbH, 2018, ISBN 9783492976640, Seite 16 (Übersetzer: Herbert Schlüter, Zitiert nach Google Books)