اليوم خمر وغدا امر

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اليوم خمر وغدا امر‎ (Arabisch)

Vokalisierung:

أَلْيَوْمَ خَمْرٌ وَغَداً أَمْرٌ

Umschrift:

DMG: al-yawma ḫamrun wa-ġadạn amrun

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele:

Bedeutungen:

man soll sich nicht von schlechten Nachrichten (die Angelegenheiten, Aufgaben mit sich ziehen) die Laune verleiden lassen – um die (leidigen) Angelegenheiten, (pflichtschuldige) Aufgaben kümmert man sich zu gegebener Zeit (wortwörtlich: den Tag Wein und den Morgen Angelegenheit/Sache)

Herkunft:

Der sprichwörtlich gewordene Ausspruch wird dem vorislamischen Dichter Imruʾ al-Qais zugeschrieben.[1] Es heißt, er feierte ein Gelage, als ihm die Nachricht erreichte vom Totschlag seines Vaters durch einen revalisierenden Stamm.[2][3] Zu seinen Gefährten soll er daraufhin gesagt haben: „Er hat mich in meiner Jugend vernachlässigt und mir, nun wo ich erwachsen bin, die Bürde auferlegt. Ich werde heute weder nüchtern noch morgen betrunken sein.[3] Heute Wein, morgen Angelegenheit.[2]“ – Mit „Angelegenheit“ war das Trachten nach Blutrache für den Totschlag des Vaters gemeint.[2] – Nach diesen Worten soll er sich einem siebentägigen Trinkgelage hingegeben haben und nachdem er wieder ausgenüchtert war, schwor er, weder Fleisch zu essen, Wein zu trinken, sich einzusalben, eine Frau zu berühren noch sein unreines Haupt zu waschen, ehe er Rache geübt habe.[3]

Beispiele:

Übersetzungen

Katharina Bobzin: Arabisch Grundkurs. Mit einer CD zu sämtlichen Lektionen im MP3-Format sowie Übungsteil und Schlüssel im PDF-Format. 3., durchgesehene Auflage. Harrassowitz Verlag, Wiesbaden 2009, ISBN 978-3-447-06075-2, Stichpunkt »Anhang C: Zitate – Sprichwörter – Sprüche«, Seite 237 (Google Books).

Quellen:

  1. Stefan Wild: Die zehnte Maqame des Ibn Nāqiyā. Eine Burleske aus Baghdad. In: Wolfhart Heinrichs, Gregor Schoeler (Herausgeber): Festschrift Ewald Wagner zum 65. Geburtstag. Band 2 Studien zur arabischen Dichtung, Orient-Institut der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft/In Kommission bei Franz Steiner Verlag, Beirut/Stuttgart 1994, ISBN 3-515-06114-2, Seite 432 (Zitiert nach Digitalisat der MLU).
  2. 2,0 2,1 2,2 Suleiman Ali Mourad: Theology: freewill and predestination. In: Andrew Rippin (Herausgeber): The Islamic World. Routledge, London/New York 2008, ISBN 978-0-415-36646-5, Seite 180 (Zitiert nach Google Books).
  3. 3,0 3,1 3,2 Suzanne Pinckney Stetkevych: The Mute Immortals Speak. Pre-Islamic Poetry and the Poetics of Ritual. Cornell University Press, Ithaca/London 2010, ISBN 978-0-8014-8046-1, Seite 245 (Zitiert nach Google Books).