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Dieser Eintrag war in der 37. Woche des Jahres 2006 das Wort der Woche.
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Worttrennung:
- Abys·sus, kein Plural
Aussprache:
- IPA:
- Hörbeispiele: Abyssus (Info)
Bedeutungen:
- veraltet, räumlich: die Tiefe der Erde, die Tiefe des Meeres, der Abgrund
- veraltet, übertragen, mythologisch: die grundlose Tiefe, die Unterwelt
Herkunft:
- von mittelhochdeutsch abyss → gmh, abysse → gmh, entlehnt von spätlateinisch abyssus → la, das auf altgriechisch ἄβυσσος (abyssos☆) → grc „bodenlos, unergründlich“[1], gebildet von α- (a-☆) → grc „Nicht-, Un-“ und βυσσός (byssos☆) → grc, einer Nebenform zu βυθός (bythos☆) → grc „Meerestiefe, Tiefe, Abgrund“[2] zurückgeht[3][4]
Synonyme:
- für Meerestiefen über 6.000 Meter: Hadal 3.000 bis 5.999 Meter: Abyssal, 200 bis 800 Meter: Bathyal
- Erebos, Hades, Hölle, Orkus, Schattenwelt, Tartarus, Totenwelt
Gegenwörter:
- Arkadien, Paradies, Garten Eden
Oberbegriffe:
- Ozeanologie
- Mythologie
Beispiele:
- „Zur Zeit der Sintflut, welche, wie aus der Zartheit der Pflanzenblätter und des in den Bergen versteinerten Fischrogens hervorgehe, im Monat Mai stattfand, seien die Wassermassen aus dem großen Abyssus hervorgebrochen, hätten die Erdschichten zertrümmert, alle Gesteine aufgelöst und später sowohl diese als auch die im Wasser befindlichen Muschelschalen als Versteinerungen nach ihrer Schwere geordnet in horizontaler Schichtung abgelagert.“[5]
- „Zwei Passagiere und ein Pilot teilen sich das Unterwasser-Vehikel, das schon Regisseur James Cameron für seinen "Titanic"-Filmdreh nutzte. Eine Stahlhaut trotzt dem Wasserdruck von 400 Atmosphären, Plexiglas-Bullaugen dienen als Fenster hinaus in den Abyssus.“[6]
- „Theophile, wie wir den Sohn des Trödlers aus der Kröppelstraße von jetzt an immer nennen dürfen, nickte, indem er sich in seinem Sessel wiegte. ‚Ich bin katholischer Christ. Ich, Theophile Stein, Doktor der Philosophie, demnächst vielleicht außerordentlicher Professor der semitischen Sprachen an hiesiger Universität. Mein Leben ist wilder gewesen als das deinige, Hans Unwirrsch, so bin ich auch dem Untergang dann und wann näher gewesen als du, aber unschätzbare Weisheit habe ich aus den Strudeln und Wirbeln, aus dem Abyssus mit emporgebracht.‘ “[7]
Übersetzungen
veraltet, räumlich: die Tiefe der Erde, die Tiefe des Meeres, der Abgrund
veraltet, übertragen, mythologisch: die grundlose Tiefe, die Unterwelt
- Wikipedia-Artikel „Abyssos“ (dort auch die auf das Lateinische zurückgehende Form „Abyssus“)
- Wikipedia-Suchergebnisse für „Abyssus“
- Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Abyssus“
- Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache – Korpusbelege Gegenwartskorpora mit freiem Zugang „Abyssus“
- Duden online „Abyssus“
- Brockhaus-Enzyklopädie in vierundzwanzig Bänden. Neunzehnte, völlig neu bearbeitete Auflage. Erster Band: A–APT, F.A. Brockhaus GmbH, Mannheim 1986, ISBN 3-7653-1101-4, DNB 860813452 , Seite 1, Artikel „Abyssus“
Quellen:
- ↑ Hermann Menge, Karl-Heinz Schäfer, Bernhard Zimmermann: Langenscheidt, Taschenwörterbuch Altgriechisch. Neubearbeitung. 13. Auflage. Langenscheidt, Berlin und München 2008, ISBN 978-3-468-11032-0 , Seite 11.
- ↑ Wilhelm Gemoll: Griechisch-deutsches Schul- und Handwörterbuch. Von W. Gemoll und K. Vretska. 10. Auflage. Oldenbourg, München 2006, ISBN 978-3-637-00234-0 , Seite 174.
- ↑ Bernhard Kytzler, Lutz Redemund, Nikolaus Eberl: Unser tägliches Griechisch. Lexikon des griechischen Spracherbes. Philipp von Zabern, Mainz 2001, ISBN 3-8053-2816-8, Seite 22f, DNB 962292044 (Eintrag 0011)
- ↑ Wikipedia-Artikel „Abyssos“
- ↑ Ludwig Reinhardt: Vom Nebelfleck zum Menschen. München 1909. Seite 23.
- ↑ Lars Brinkmann: Im Tiefenrausch. Welt am Sonntag, abgerufen am 18. April 2023.
- ↑ Mathias Bertram (Herausgeber): Deutsche Literatur von Lessing bis Kafka. Studienbibliothek. In: Digitale Bibliothek. 1. Auflage. 1, Directmedia Publishing GmbH, Berlin 2004, ISBN 3-89853-401-4 , Wilhelm Raabe: Der Hungerpastor, vgl. Raabe-AW Bd. 3, Seite 242, elektronische Seite 137.434