Amigo

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Amigo (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ der Amigo die Amigos
Genitiv des Amigos der Amigos
Dativ dem Amigo den Amigos
Akkusativ den Amigo die Amigos

Worttrennung:

Ami·go, Plural: Ami·gos

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Amigo (Info)
Reime: -iːɡo

Bedeutungen:

umgangssprachlich, abwertend: Person, die als Gönner und Freund eines Politikers auftritt und diesem etwa in Form von Geschenken zu Gefallen ist, weil sie sich davon Vorteile (für das eigene Unternehmen) erhofft
umgangssprachlich, spöttisch, abfällig: mehr oder weniger korrupter (bayerischer) Politiker
aus dem Spanischen: Freund

Herkunft:

Amigo geht auf das spanische Substantiv amigo → esFreund‘ zurück, dem das lateinische Substantiv amicus → la zugrunde liegt, was seinerseits die Substantivierung des Adjektivs amicus → labefreundet‘ ist.[1]

Beispiele:

„Das alte Bayern, das Franz-Josef-Strauß-Bayern, das Bayern der Amigos und der Spezlwirtschaft, in dem ein Fall wie der von Uli Hoeneß mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit nicht in die Öffentlichkeit gelangt wäre - dieses Bayern feiert gerade ein Comeback.“[2]
„Immer neue Details zu der Affäre, die fast täglich bekannt werden, verstärken aber den Eindruck, dass Wulff noch immer nicht die volle Wahrheit gesagt hat über seinen mehr als fragwürdigen Umgang mit geldwerten Angeboten seiner Amigos aus der Geschäftswelt.“[3]
„Die viel vermissten und zu Heroen stilisierten Spitzenvertreter vergangener Zeiten pflegten im Umgang mit Spenden, Unternehmern und anderen Amigos Usancen, die heute zur Dezimierung der politischen Klasse führen würden.“[4]
„Schon nach dem Tod von Franz Josef Strauß 1987 und nach dem Rücktritt des Amigos Streibl 1993 wandten sich viele Wähler von der CSU ab.“[5]
„Der Staatssekretär Schellenbaum, CSU-Mann, Typ jovialer Amigo, fährt mit seinem dicken BMW einen glücklosen Drehbuchschreiber über den Haufen und versucht, die Schuld, weil es für ihn praktischer ist und gottlob nichts Schlimmes passiert ist, seinem Chauffeur in die Schuhe zu schieben .“[6]
„Man kann den Amigos in München vieles vorwerfen – doch gewiss nicht solch schauderhafte Unprofessionalität, wie sie die rechten Fundis in Kärnten bei ihrem Putsch an den Tag gelegt haben.“[7]

Übersetzungen

Duden online „Amigo
wissen.de – Lexikon „Amigo
Herbert Pfeiffer: Das große Schimpfwörterbuch. Über 10.000 Schimpf-, Spott- und Neckwörter. Eichborn, Frankfurt am Main 1996, ISBN 3-8218-3444-7, „Amigo“, Seite 19.
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalAmigo

Quellen:

  1. Boris Parashkevov: Wörter und Namen gleicher Herkunft und Struktur. Lexikon etymologischer Dubletten im Deutschen. 1. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 2004, ISBN 3-11-017469-3, „Amigo“, Seite 14.
  2. Sebastian Gierke: Comeback der bayerischen Selbstgerechtigkeit. In: Spiegel Online. 25. April 2013, ISSN 0038-7452 (URL, abgerufen am 19. Mai 2013).
  3. Ludwig Greven: Nichts dazu gelernt. In: Zeit Online. 31. Dezember 2011, ISSN 0044-2070 (Politik-Blog, URL, abgerufen am 21. August 2013).
  4. Giovanni di Lorenzo: Tugendterror. In: Zeit Online. Nummer 42/2012, 11. Oktober 2012, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 21. August 2013).
  5. Christoph Seils: Das System wankt. In: Zeit Online. 26. Januar 2007, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 21. August 2013).
  6. Gabrielle Killert: Dr. Bödeles Auftrag. In: Zeit Online. Nummer 07/2008, 12. Februar 2008, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 21. August 2013).
  7. Anton Pelinka: Erben ohne Gewähr. In: Zeit Online. Nummer 03/2010, 13. Januar 2010, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 21. August 2013).

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Anagramme: Imago