Anamnese
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Anamnese (Deutsch)
Substantiv, f
| Singular | Plural | |
|---|---|---|
| Nominativ | die Anamnese | die Anamnesen |
| Genitiv | der Anamnese | der Anamnesen |
| Dativ | der Anamnese | den Anamnesen |
| Akkusativ | die Anamnese | die Anamnesen |
Nebenformen:
Worttrennung:
- Ana·m·ne·se, Plural: Ana·m·ne·sen
Aussprache:
Bedeutungen:
- Medizin: die Vorgeschichte einer Krankheit, die im Gespräch mit dem Kranken (Eigenanamnese) oder mit den Angehörigen (Fremdanamnese) zur Diagnosestellung ermittelt wird
- Philosophie: Wiedererinnerung der Seele an die Zeit vor der Geburt; Erinnerung an Wahrheiten, die vor Vereinigung von Körper und Seele geschaut wurden
- Christentum, Liturgie: ein Gebet während der Eucharistie
Herkunft:
- über spätlateinisch anamnēsis → la von altgriechisch ἀνάμνησις (anamnēsis☆) → grc entlehnt, das auf μιμνήσκειν (mimnēskein☆) → grc „erinnern“ zurückgeht[1]
- in der heutigen Form Anamnese seit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, in der Form Anamnesis seit der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts verwendet [2]
Synonyme:
Sinnverwandte Wörter:
Unterbegriffe:
Beispiele:
- Die Anamnese ist ein wichtiger Bestandteil der Diagnosefindung.
- „Die Anamnese spielt in der Erkenntnislehre Platons (427–347) eine besondere Rolle. Die Erkenntnis der Wahrheit erfolgt nach seiner Auffassung durch Wiedererinnerung an ein früheres Leben.“[3]
- „Im klassischen Sinne bezeichnet die Anamnese einen definierten Teil im Abendmahlsgebet.“[4]
Charakteristische Wortkombinationen:
- aktuelle Anamnese, allgemeine Anamnese, familiäre Anamnese, soziale Anamnese
Wortbildungen:
Übersetzungen
|
- Wikipedia-Artikel „Anamnese“
- Wikipedia-Artikel „Anamnese (Liturgie)“
- siehe Wikipedia-Artikel „Anamnesis“
- Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Anamnese“
- Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Anamnese“
- The Free Dictionary „Anamnese“
- Duden online „Anamnese“
- PONS – Deutsche Rechtschreibung „Anamnese“
- Meyers Großes Konversationslexikon. Ein Nachschlagewerk des allgemeinen Wissens. Sechste, gänzlich neubearbeitete und vermehrte Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig/Wien 1905–1909, Stichwort „Anamnēse“ (Wörterbuchnetz), „Anamnēse“ (Zeno.org)
- Rudolf Eisler: Wörterbuch der philosophischen Begriffe (Berlin 1904): „Anamnese“
- Friedrich Kirchner, Carl Michaëlis: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 51907: „Anamnese“
- Brockhaus’ Kleines Konversations-Lexikon (5. Auflage 1911) „Anamnese“
Quellen:
- ↑ Duden online „Anamnese“
Wilhelm Pape, bearbeitet von Max Sengebusch: Handwörterbuch der griechischen Sprache. Griechisch-deutsches Handwörterbuch. Band 1: Α–Κ, Band 2: Λ–Ω. 3. Auflage, 6. Abdruck, Vieweg & Sohn, Braunschweig 1914. Stichwort „ἀνά-μνησις“.
Wilhelm Pape, bearbeitet von Max Sengebusch: Handwörterbuch der griechischen Sprache. Griechisch-deutsches Handwörterbuch. Band 1: Α–Κ, Band 2: Λ–Ω. 3. Auflage, 6. Abdruck, Vieweg & Sohn, Braunschweig 1914. Stichwort „μιμνήσκω“.
Hjalmar Frisk, Griechisches Etymologisches Wörterbuch μιμνήσκω - ↑ Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, digitalisierte und aufbereitete Ausgabe basierend auf der 2., im Akademie-Verlag 1993 erschienenen Auflage. Stichwort „Anamnese“
- ↑ Wörterbuch der philosophischen Grundbegriffe, Friedrich Kirchner. Abgerufen am 20. Oktober 2018.
- ↑ Handbuch Literatur und Religion, herausgegeben von Daniel Weidner. Abgerufen am 20. Oktober 2018.
Ähnliche Wörter (Deutsch):
- ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Amnesie