Diskurs

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Diskurs (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ der Diskurs die Diskurse
Genitiv des Diskurses der Diskurse
Dativ dem Diskurs den Diskursen
Akkusativ den Diskurs die Diskurse

Worttrennung:

Dis·kurs, Plural: Dis·kur·se

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Diskurs (Info)
Reime: -ʊʁs

Bedeutungen:

theoretische Erörterung, systematische, methodische Abhandlung
gesellschaftliche Auseinandersetzung, Erörterung
veraltend: Unterhaltung

Herkunft:

Das Wort ist seit dem 16. Jahrhundert belegt und wurde aus lateinisch discursus → la „Erörterung, Mitteilung“ entlehnt.[1]

Sinnverwandte Wörter:

Abhandlung, Untersuchung
Debatte, Diskussion, Disput, Erörterung
Plauderei, Sermon, Unterhaltung

Oberbegriffe:

Erörterung
Auseinandersetzung
Gespräch

Unterbegriffe:

nach Inhalten: Europadiskurs, Fachdiskurs, Klimadiskurs, Menschenrechtsdiskurs, Sprachdiskurs
nach formalen Kriterien: E-Mail-Diskurs, Streudiskurs

Beispiele:

Unter Diskurs kann eine themengebundene Erörterung verstanden werden.
„Mancher der Briefe an den Bayreuther Musiker sind von Anfang bis Ende ein prägnanter Diskurs über Fragen der Religion und Philosophie.“[2]
Ein beherrschender gesellschaftlicher Diskurs gilt derzeit dem Klimawandel.
In der Linguistik und verwandten Disziplinen werden unter Diskurs recht verschiedene Dinge verstanden, je nach dem, in welcher Tradition der Begriff verwendet wird; meist meint Diskurs eine Abfolge von Beiträgen verschiedener Personen oder Gruppen zu einem bestimmten Thema.
„Die Art und Weise, wie Wirklichkeit sprachlich gefasst wird, interessiert immer auch deshalb, weil eben der Diskurs Wirklichkeiten schafft und Konsequenzen auch auf das außersprachliche Handeln der Diskursgemeinschaft hat.[3]
„Hier wird nicht explizit kontrovers um religiöse Themen gestritten, aber der öffentliche Diskurs hierzu wäre ohne diesen Hintergrund weder existent noch verstehbar.“[4]
„Die Linguistik sollte dies als Chance begreifen und sich in den entsprechenden öffentlichen Diskursen mit ihrem Fachwissen vernehmlich zu Wort melden.“[5]
„Dieser Diskurs wird durch die Dynamik moderner Medien enorm beschleunigt.“[6]
„Dafür verlegen sich immer mehr Leute darauf, „einen Diskurs zu führen“, auch wenn sie gar nicht wissen, was das ist.“[7]
„Will sie ihn durch einen freundlichen Diskurs auf angenehmere Gedanken bringen, bevoraus, wer nach ihrem beiderseitigen Absterben das schöne Vermögen beerben solle, so heißt er sie wohl gar schweigen .“ (1810)[8]
„Gleichwohl aber wurde bis zu einem gewissen Grade eine Eigenständigkeit des Privaten und damit auch des privat-zwischenmenschlichen Diskurses bewahrt.“[9]

Charakteristische Wortkombinationen:

einen Diskurs führen
gesellschaftlicher, öffentlicher Diskurs

Wortbildungen:

Adjektiv: diskursiv
Substantive: Diskursakteur, Diskursanalyse, Diskursart, Diskursdimension, Diskursebene, Diskurslinguistik, Diskursgrammatik, Diskursivierung, Diskursmarker, Diskurspartikel, Diskursrepräsentation, Diskurssemantik, Diskurstheorie, Diskurstyp, Diskurswelt, Diskurswörterbuch
Verb: diskurrieren

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Diskurs
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Diskurs
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalDiskurs

Quellen:

  1. Kluge. Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Bearbeitet von Elmar Seebold. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. de Gruyter, Berlin/ New York 2002. ISBN 3-11-017472-3.
  2. Joseph Kraus: Wilhelm Busch mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Rowohlt, Reinbek 1987, ISBN 978-3-499-50163-0, Seite 84 f. Erstauflage 1970.
  3. Kersten Sven Roth: Weltbildtransfer. Uwe Pörksens ›Plastikwörter‹ im Kontext der Diskurslinguistik In: Oliver Stenschke, Sigurd Wichter (Hrsg.): Wissenstransfer und Diskurs. Lang, Frankfurt u.a. 2009, Seite 77-95, Zitat Seite 84. ISBN 978-3-631-58552-8.“
  4. Ulrich Welbers: Religiöse Welt-Ansichten. Zur sprachlichen Repräsentation religiöser Semantik. In: Der Sprachdienst. Nummer Heft 2, 2013, Seite 60-72, Zitat Seite 61.
  5. Jochen A. Bär, Thomas Niehr: Alternativen zum Elfenbeinturm. Die Linguistik will stärker in die Öffentlichkeit hineinwirken. In: Sprachreport. Nummer Heft 1-2, 2013, Seite 2-5, Zitat Seite 3.
  6. Anna Schächtele: Sprachlicher Wandel als Kollateralschaden der Unwortwahl?. Eine diachrone Begriffsanalyse. In: Sprachreport. Nummer Heft 2, 2014, Seite 16-21, Zitat Seite 21. Kursiv gedruckt: Kollateralschaden.
  7. http://www.swp.de/nachrichten/schwaebisch/Schwaebisch-auf-Anfrage-Schwaebisch;art4941,115646
  8. Lexikon deutscher Dichter und Prosaisten, Band 5, Karl Heinrich Jördens. Abgerufen am 22. März 2020.
  9. Andrea Schiewe, Jürgen Schiewe: Witzkultur in der DDR. Ein Beitrag zur Sprachkritik. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2000, ISBN 3-525-34025-7, Seite 27.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Diskus