Feuerherd

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Feuerherd (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ der Feuerherd die Feuerherde
Genitiv des Feuerherdes
des Feuerherds
der Feuerherde
Dativ dem Feuerherd
dem Feuerherde
den Feuerherden
Akkusativ den Feuerherd die Feuerherde

Worttrennung:

Feu·er·herd, Plural: Feu·er·her·de

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Feuerherd (Info)

Bedeutungen:

Vorrichtung zum Kochen, Backen und Braten, bei der die Töpfe auf einer über einem Holz- oder Kohlefeuer angebrachten großen Herdplatte erwärmt werden
Ort/Stelle, von dem/der ein Brand, ein größeres Feuer ausgeht (und sich weiterverbreitet)
übertragen: Ort/Gebiet/Region, von dem/der eine politische, wirtschaftliche Krise, ein sozialer Konflikt und/oder gewalttätige, kriegerische Auseinandersetzungen ausgehen (und sich weiterverbreiten)

Herkunft:

Determinativkompositum aus den Substantiven Feuer und Herd

Synonyme:

Brandherd

Sinnverwandte Wörter:

Kochherd
Explosionsherd, Gefahrenherd, Konfliktherd, Krisenherd, Spannungsherd, Unruheherd/Unruhherd
Pulverfass

Gegenwörter:

Flammenmeer

Oberbegriffe:

Herd

Beispiele:

„Er nimmt seinen Gast in die Küche, setzt ihn an den Feuerherd und holt ihm von seinem eignen Zeug.“[1]
„Da steht noch der alte Feuerherd mit Kaminklappe.“[2]
Malcolm Rebennack, geboren 1941, wuchs in New Orleans bei einer Großmutter heran, die durch den schieren Blick zum Feuerherd die Töpfe schweben lassen und den Bibelhändler an der Tür erstarren lassen konnte.“[3]
„Während Kinder und Erwachsene um den Feuerherd sitzen und mit ihren Eichenhölzern in der Glut stochern, werden Wünsche laut an die Adresse des Allmächtigen geäußert: von gesundem Viehbestand bis zum eigenen finanziellen Wohlergehen.“[4]
„Nur 15 Meter entfernt lagerten Tonnen von explosionsgefährdetem Natrium, 200 Meter vom Feuerherd befanden sich Druckfässer mit dem im Ersten Weltkrieg als Kampfgas (‚Grünkreuz‘) eingesetzten Phosgen, von dem Sandoz jedes Jahr 90 Tonnen verarbeitet.“[5]
„Erst im November wurde der letzte Feuerherd vom ersten Schneefall gelöscht.“[6]
„Um Moskau halbierte sich die Zahl der Feuerherde.[7]
„Während auf dem Land beim blossen Wasserbieten mit Kübeln vielfach ganze Dörfer niederbrannten, konnte die städtische Feuerwehr die Brände dank Druckkolbenspritzen auf den Feuerherd beschränken und so das Schlimmste verhindert werden.“[8]
„Wenn es zwischen beiden Ländern tatsächlich zu einer Einigung über Kaschmir käme, so würde dies bedeuten, daß ein gefährlicher Feuerherd in Asien ausgeräumt wird — ein Feuerherd, der immer wieder antiwestliche Funken sprüht.“[9]
„Damit wäre zwar erneut ein kleiner politischer Feuerherd gelöscht, doch der militärische Flächenbrand breitet sich weiter aus.“[10]
„Die grösseren Verdienste von Oriana Fallaci liegen gewiss in ihrem frühen journalistischen Engagement, als sie von den Feuerherden rund um den Globus berichtete, aus Vietnam und aus dem indisch-pakistanischen Krieg, aus Lateinamerika und dem Nahen Osten.“[11]

Charakteristische Wortkombinationen:

sich am Feuerherd wärmen
den Feuerherd bekämpfen, eindämmen, ermitteln, feststellen, löschen, suchen; zum Feuerherd vordringen; Feuerherde lodern

Übersetzungen

Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Wörterbuch der deutschen Sprache. In zehn Bänden. 3., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. 3. Band Einl–Geld, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 1999, ISBN 3-411-04763-1, DNB 965408124, Seite 1224.
Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 572.
Duden online „Feuerherd
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Feuerherd
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalFeuerherd
Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „Feuerherd

Quellen:

  1. Max Dreyer: Strand. Ein Geschichtenbuch. Deutsche Verlags-Unstalt, Stuttgart/Leipzig 1910, Seite 30 (Zitiert nach Google Books).
  2. Margrit Gerste: Von außen „altländische Marschenherrlichkeit“, aber innen eine Bruchbude: Leben in einem Denkmal. Die Folgen des Denkmalschutzes für eine Bauernfamilie. In: Zeit Online. Nummer 50, 9. Dezember 1977, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 27. April 2012).
  3. Michael Pilz: Zauberlehrling. Ausgepackt. In: Welt Online. 25. November 2005, ISSN 0173-8437 (URL, abgerufen am 27. April 2012).
  4. Renate Flottau: Weihnachten in Belgrad. Feierorgie im Postkommunismus. In: Spiegel Online. 24. Dezember 2008, ISSN 0038-7452 (URL, abgerufen am 27. April 2012).
  5. „Das Tschernobyl der Wasserwirtschaft“. Die Chemie-Katastrophe von Basel hat den Rhein schwerstens vergiftet. In: Spiegel Online. Nummer 46, 10. November 1986, ISSN 0038-7452, Seite 163 (PDF, URL, abgerufen am 27. April 2012).
  6. Angelika Jung-Hüttl: Feuerökologie: Die Feuer feuern sich selbst an. Wenn Wälder nicht durchforstet werden, gehören Brände wie in den USA zum Lebenszyklus der Ökosysteme. In: sueddeutsche.de. 24. Juni 2002, ISSN 0174-4917 (URL, abgerufen am 27. April 2012).
  7. Russland: US-Hilfe gegen Waldbrände eingetroffen. In: DiePresse.com. 14. August 2010, ISSN 1563-5449 (URL, abgerufen am 27. April 2012).
  8. bsa: Zürichs Feuerwehr im 18. Jahrhundert. Aus der NZZ vom 26. März 1954. In: NZZOnline. 22. November 2010, ISSN 0376-6829 (URL, abgerufen am 27. April 2012).
  9. Friedliche Regelung mit MG. In: Zeit Online. Nummer 44, 30. Oktober 1959, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 27. April 2012).
  10. Charles A. Landsmann: Nahost: Mit Vollgas in die Sackgasse. In: Der Tagesspiegel Online. 4. Dezember 2001 (URL, abgerufen am 27. April 2012).
  11. Franz Haas: Kassandra beendet den Krieg. Zum Tod der Autorin Oriana Fallaci. In: NZZOnline. 16. September 2006, ISSN 0376-6829 (URL, abgerufen am 27. April 2012).

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Anagramme: Herdfeuer