Gaullist

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Gaullist (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ der Gaullist die Gaullisten
Genitiv des Gaullisten der Gaullisten
Dativ dem Gaullisten den Gaullisten
Akkusativ den Gaullisten die Gaullisten

Worttrennung:

Gaul·list, Plural: Gaul·lis·ten

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Gaullist (Info)
Reime: -ɪst

Bedeutungen:

Anhänger des Gaullismus (politische Bewegung, die die Ideen von General Charles de Gaulle vertritt)
deutscher Politiker (meist der Parteien CDU und CSU), der eine politisch engere Kooperation mit Frankreich (im Gegensatz zu einer engen Kooperation mit den USA) Ende der 1950er und in den 1960er Jahren anstrebte

Sinnverwandte Wörter:

für die Zeit bis 1945: Nazigegner, Widerständler
für die Zeit ab 1945: Republikaner

Gegenwörter:

Kommunist, Sozialist
Atlantiker

Weibliche Wortformen:

Gaullistin

Unterbegriffe:

Neogaullist

Beispiele:

„Paradoxerweise blieb er aber in keiner seiner großen historischen Rollen unumstritten. Vielmehr provozierte er wiederholt erbitterte Gegnerschaft und spaltete das Land in Gaullisten und Anti-Gaullisten.[1]
„Die nach den französischen Parlamentswahlen von 1951 erstarkten Gaullisten fürchteten um die nationale Souveränität Frankreichs.“[2]
„Allerdings ging die Initiative von einem Konservativen aus: dem französischen Präsidenten Jacques Chirac (Gaullist).[3]
„Auf den handküssenden, stolzen Gaullisten Jacques Chirac folgte der nervöse Selbstdarsteller Nicolas Sarkozy.“[4]
„Der konservative, zutiefst bodenständige Gaullist war nahbar, menschlich und mitfühlend.“[5]
„Allerdings war es auch stets ein offenes Geheimnis, dass die Gaullisten von finanzieller Zuwendung der Maghrebstaaten profitierten.“[6]
„Während die Parteidisziplin bei den Sozialisten Mehrfachkandidaturen verhinderte, gab es aus den Reihen der Gaullisten mehrmals mehrere Kandidaten, ohne dass deswegen aber Parteiausschlussverfahren eingeleitet worden wären.“[7]
„Nach seinem Rücktritt als Ministerpräsident Frankreichs wurde er 1963 Abgeordneter von La Réunion. In einer von Manipulationsvorwürfen überschatteten Wahl hatte der Gaullist Debré, der keinerlei familiäre Beziehungen zu der Insel hatte, Paul Vergès ausgestochen, den Vorsitzenden der Kommunistischen Partei von La Réunion, der für die Unabhängigkeit der Insel eintrat.“[8]
„Die innenpolitische Auseinandersetzung zwischen "Atlantikern" und "Gaullisten" brach 1963 im Zuge der Ratifizierung des Elysée-Vertrags endgültig auf.“[9]
„Die Unionsparteien zerfielen zwischenzeitlich in zwei Lager, auf der einen Seite die "Gaullisten", zu denen neben Adenauer auch Franz Josef Strauß gehörte; auf der anderen Seite die "Atlantiker" mit Ludwig Erhard und Gerhard Schröder an der Spitze, die eher eine privilegierte Beziehung mit den USA befürworteten.“[10]
„Mit Frankreichs Rückzug aus den Verteidigungsstrukturen der NATO im Laufe des Jahres 1966 erreichte schließlich auch der innenpolitische Konflikt in der Bundesrepublik zwischen Atlantikern und Gaullisten seinen Höhepunkt.“[9]
„Im Gegensatz zur Vorgängerregierung konnte die Große Koalition den alten Konflikt zwischen Atlantikern und Gaullisten vermeiden.“[9]
„Nach diesem diplomatischen Kraftakt de Gaulles plädierten auch die Bonner Gaullisten alsbald für Beziehungen mit Rot-China.“[11]

Charakteristische Wortkombinationen:

mit Adjektiv: abtrünniger / eingefleischter / französischer / glühender / oppositioneller / überzeugter Gaullist
mit Substantiv: Fraktionschef / Führer / Generalsekretär / Kandidat / Parteichef der Gaullisten
mit Substantiv: Stimme / Unterstützung für die Gaullisten

Wortbildungen:

gaullistisch

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Gaullisten (Deutschland)
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Gaullist
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache – Korpusbelege Gegenwartskorpora mit freiem Zugang „Gaullist
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalGaullist
Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „Gaullist
Duden online „Gaullist
Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Gaullist“ auf wissen.de
wissen.de „Gaullist

Quellen:

  1. Matthias Waechter: Frankreich – Eine außergewöhnliche politische Figur: Das Erbe de Gaulles in der politischen Kultur Frankreichs. bpb.de, Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn, Deutschland, 21. Januar 2013, abgerufen am 6. September 2022.
  2. Hintergrund aktuell – Vor 65 Jahren: Das Scheitern der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft. bpb.de, Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn, Deutschland, 23. August 2019, abgerufen am 6. September 2022.
  3. Bernd Riegert: Europa – EU: Parteipolitik hat nur begrenzten Einfluss. In: Deutsche Welle. 21. Juli 2012 (URL, abgerufen am 6. September 2022).
  4. Christoph Hasselbach: Deutsch-französische Beziehungen – Merkel und ihre Franzosen. In: Deutsche Welle. 15. Mai 2017 (URL, abgerufen am 6. September 2022).
  5. Britta Sandberg: Zum Tod von Jacques Chirac – Der Nahbare. In: Spiegel Online. 26. September 2019, ISSN 0038-7452 (URL, abgerufen am 6. September 2022).
  6. Catherine Martens: Ermittlungsverfahren gegen Frankreichs Ex-Präsident Nicolas Sarkozy. In: Deutsche Welle. 21. März 2018 (URL, abgerufen am 6. September 2022).
  7. Adolf Kimmel: Frankreich – Die französischen Wahlen vom Frühjahr 2007. bpb.de, Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn, Deutschland, 10. September 2007, abgerufen am 6. September 2022.
  8. Margot Hemmerich, Clémentine Méténier: Parlamentswahlen in Frankreich: Rückkehr nach Réunion. In: taz.de. 17. Juni 2022, ISSN 2626-5761 (URL, abgerufen am 6. September 2022).
  9. 9,0 9,1 9,2 Volker Kronenberg: Grundzüge deutscher Außenpolitik 1949-1990. bpb.de, Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn, Deutschland, 7. Dezember 2009, abgerufen am 6. September 2022.
  10. Ulrich Pfeil: Deutschland und Frankreich – Zur Bedeutung des Élysée-Vertrags. bpb.de, Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn, Deutschland, 19. Dezember 2012, abgerufen am 6. September 2022.
  11. Gerhard Schröders einsamer Kampf. In: Spiegel Online. Nummer 04/1965, 19. Januar 1965, ISSN 0038-7452 (URL, abgerufen am 7. September 2022).
  12. Le Robert dico en ligne „gaulliste