Gracht

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Gracht (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ die Gracht die Grachten
Genitiv der Gracht der Grachten
Dativ der Gracht den Grachten
Akkusativ die Gracht die Grachten
schleswig-holsteinische Gracht in Friedrichstadt
Gracht in Amsterdam

Worttrennung:

Gracht, Plural: Grach·ten

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Gracht (Info)
Reime: -axt

Bedeutungen:

Graben oder auch Burggraben
rheinländisch, westfälisch: grabenartige Vertiefung, auch für: Straßenrinne, Holzrinne, Metallrinne, Bach, Schlucht oder Hohlweg
rheinländisch, westfälisch: Begräbnis oder auch Grabstätte
mundartlich: Wassergraben, Kanal; innerstädtische Kanalstraße niederländischer oder vereinzelt deutscher Städte

Abkürzungen:

Gr.

Herkunft:

im 18. Jahrhundert von niederländisch gracht → nl entlehnt[1]
althochdeutsch graban graben dazu Graft, Gräfte, Graben, Kanal, Begräbnis

Synonyme:

Fahrrinne, Fließ, kleiner Kanal

Oberbegriffe:

Wasserstraße

Beispiele:

„Aïs neues strukturierendes Landschaftselement wurde im südlichen Quartier, der StraBenbahntrasse folgend, ein Boulevard mit einem Wassergraben - die Gracht - angelegt.“[2]
„ Straße der Stadt, die sie vom Oster- zum Westersielzug quer durchschneidet, die einzige, bei der die Gefahr einer Monotonie hätte aufkommen können, ist von einer Gracht durchflossen, oder wie man hier sagt: von einem Burggraben.“„“[3]
Gracht ist ein anderes Wort für das mittelniederdeutsche »Graft«, es steht sowohl für den Stadtgraben, als auch für das Begräbnis und den Begräbnisplatz.[4]
„Diese einfache Form steht neben gruft, wie im Ndl. graf Grab neben graft und gracht Graben.“[5]
Im Spreewald gibt es Fließe, im Fläming Grachten.
„Im 17. Jahrhundert, so hatte ich mal gelesen, wurden die Steuern nach der Zahl der Fenster zur Gracht berechnet.“[6]
„Rotterdam am Maasfluß ist eine große Stadt, von Kanälen durchzogen, die sie dort Grachten nennen, welche viel als Schiffshäfen benutzt werden.“[7]

Übersetzungen

Wikipedia-Artikel „Gracht
Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Gracht
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Gracht
Uni Leipzig: Wortschatz-PortalGracht
Duden online „Gracht

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Gracht“, Seite 367.
  2. Potsdam, Kirchsteigfeld: eine Stadt entsteht, Rob Krier, Christoph Kohl. Abgerufen am 21. November 2017.
  3. Eine Gabe der Freunde für Carl Georg Heise zum 28.VI.1950, Erich Meyer, Carl Georg Heise. Abgerufen am 21. November 2017.
  4. Mittelniederdeutsches Handwörtenbuch, August Löbben. Abgerufen am 21. November 2017.
  5. Phonetische, etymologische und orthographische Essays über deutsche und fremde Wörter mit harten und weichen Verschlußlauten, 1884. Abgerufen am 21. November 2017.
  6. Annette Birschel: Mordsgouda. Als Deutsche unter Holländern. Ullstein, Berlin 2011, Zitat Seite 73. ISBN 978-3-548-28201-5.
  7. Halldór Laxness: Islandglocke. Roman. Suhrkamp Taschenbuch Verlag, Frankfurt/Main 1975, ISBN 3-518-06728-1, Seite 98. Isländisch 1943-1946.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Kracht, kracht, Krach, Tracht, Pracht, Fracht