Heischesatz

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Heischesatz (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ der Heischesatz die Heischesätze
Genitiv des Heischesatzes der Heischesätze
Dativ dem Heischesatz
dem Heischesatze
den Heischesätzen
Akkusativ den Heischesatz die Heischesätze

Worttrennung:

Hei·sche·satz, Plural: Hei·sche·sät·ze

Aussprache:

IPA:
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Heischesatz (Info)

Bedeutungen:

Philosophie, Mathematik, ältere Mathematik: ein Satz, welcher eine Forderung enthält und unbewiesen bleibt
Linguistik: Satz, der einen Wunsch ausdrückt; diese Sätze haben im Deutschen das Verb in Erststellung im Konjunktiv oder eine entsprechende Nebensatzform mit "wenn" oder "dass" als Einleitung

Herkunft:

Determinativkompositum aus dem Stamm des Verbs heischen und dem Substantiv Satz mit dem Gleitlaut -e-

Synonyme:

Forderungssatz, Forderung, Postulat
Wunschsatz

Sinnverwandte Wörter:

Axiom

Gegenwörter:

Lehrsatz
Aufforderungssatz oder Befehlssatz/Imperativsatz, Ausrufesatz/Exklamativsatz, Aussagesatz/Deklarativsatz

Oberbegriffe:

Satz, Syntagma

Beispiele:

„Der 1. Heischesatz.   14. Von jedem Punkte A kann zu jedem andern B eine gerade Linie gezogen werden.“[1]
Der Satz „Käme er doch endlich!“ ist ein Heischesatz, ebenso wie „Wenn er doch endlich käme!“.
Die Aufforderung zu einer Handlung, der Heischesatz, besitzt die formale Eigenheit der Kürze, hat eine starke Tendenz, zum Schluß aufzusteigen, und liebt die Anfangs- oder Mittelstellung des Verbs.[2]

Übersetzungen

Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Heischesatz
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg, 1859, S. 201, Stichwort Heischesatz.
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig. 1908, S. 226, Stichwort Postulat.
Hadumod Bußmann: Lexikon der Sprachwissenschaft. 3., aktualisierte und erweiterte Auflage. Kröner, Stuttgart 2002. Stichwort: „Heischesatz“. ISBN 3-520-45203-0.
Helmut Glück (Hrsg.), unter Mitarbeit von Friederike Schmöe: Metzler Lexikon Sprache. Dritte, neubearbeitete Auflage, Stichwort: „Heischesatz“. Metzler, Stuttgart/ Weimar 2005. ISBN 978-3-476-02056-7.

Quellen:

  1. Mathematik des Freyherrn Christian von Wolf. Ein Auszug aus dem ersten Theile seiner Elementa Matheseos Universæ, welcher zum Gebrauch der höhern Schulen in den kaiserl. königl. Erbländern im Jahr 1776. lateinisch verfasset, jetzt aber zu mehrerem Nutzen ins Deutsche übersetzt worden durch Joseph Nagel, k. k. Hofmathematikus und Direktor der philosophischen Studien. Worinn die Rechenkunst, Geometrie, Trigonometrie, Algebra, und wie diese zu einem jeden vorgedachter Theile anzuwenden, enthalten ist. Wien, 1777, S. 240
  2. Deutsche Stilistik, Richard M. Meyer. Abgerufen am 22. Dezember 2015.